Hallo liebe Yoga Vidya Community
Mein Name ist Simon und dies ist mein erster Beitrag.
Ich habe mich hier angemeldet, da ich in den letzten Wochen extreme Erfahrungen gemacht habe.
Ich bin aus einem banalen und nicht spirituellen Grund an Meditatiion gekommen. Ich habe seit zwei Jahren Probleme mit den Handgelenken, die mich aber nicht sehr belasten. Nichts desto trotz dachte ich mir, versuchs doch mal mit Meditation wenn schon nichts anderes hilft.
Das war vor einem halben Jahr. Ich habe schnell gemerkt, dass das entspannende Gefühl während der Meditation genau das richtige für mich ist und meditiere bis heute täglich.
Ich weiss nicht wann es anfing, aber ich habe immer wieder Dinge gesehen die mein ganzes Leben umgekrempelt haben. Ich habe zutiefst vernommen wie alles zusammhängt, inzwischen jeden tag ektatische Zustände die mit schnellen Atmen und absolutem Zulassen dessen was existiert einhergehen.
Habe die Liebe gespürt von meiner Familie und allen Freunden und erlebt, dass man nicht getrennt ist. Sehe die Welt mit neuen Augen und muss über alles staunen. In gewissen Momenten sehe ich die Welt völlig fremd. Als wenn ich sie noch nie gesehen hätte, als wär ich ein Alien.
Ich habe Gott immer verneint bis ich vor ein paar Wochen in der Meditaion nur noch Weiss gesehen habe. Und dann zwei geöffnete Hände (und auch wenn es albern klingt) einen Bart ohne Gesicht. Und ich habe verstanden, dass das alles schon in mir war und ich offenbar schon immer an etwas geglaubt habe auch wenn ich es früher nicht wollte.
Ebenfalls kommen in kürzester Zeit immer wieder unverarbeitete Dinge hoch. So vor kurzem zB. die Trauer um meine gestorbene Großmutter, obwohl diese schon letztes Jahr im Sommer von uns ging.
Das ist auch alles kein Problen, ich bin sehr glücklich, dass das alles kommt.
Da ist nur eine Sache mit der ich nicht umzugehen weiss.
Ich war mit meiner Freundin bei guten Freunden zu besuch. Ich war wieder hellwach und glücklich.
Habe mir vorher den ganzen Tag darüber gedanken gemacht wieso zB im Buddhismus das Leben Leid sein soll.
Wir haben ein wenig getrunken, die Stimmung war gut. Haben uns aber irgendwann darüber unterhalten was so schief geht auf der Welt und dann kams:
Ich habe aber millionen Gewalttaten und offenbar alles Leid gleichzeitig in einer extrem schnellen kurzen geistigen Sequenz gesehen, das ganze endete mit dem Gesicht einer indischen Frau, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht.
Ich muss jedesmal weinen wenn ich daran denke.
Und ich werde die Frage nicht los: wieso soll ich glücklich sein, und darf ich das, wenn grade all das in diesem Moment passiert.
Ich bin wie gesagt sehr unerfahren, was Spritualität angeht. Ich erlebe einfach nur was kommt und kenne dafür auch keine Begriffe. Als mein ganzes Glück und meine Energie zu vorschein kam war das auch noch kein Problem.
Aber ich trauere immer öfters um all die, die leiden. Und verstehe nich warum andere Menschen sie leiden lassen.
Was soll ich tun? Ich weiss nicht mehr ob glücklich sein okay ist, da bleibt immer ein schlechtes Gewissen.
Ich danke für Antworten
Antworten
Liebe Bettina,
ich kann Dir nur aus meinen persönlichen Erfahrungen antworten: Schmerzhafte Erfahrungen in der Kindheit haben mich stark geprägt und ich spüre die Spätfolgen bis heute. Yoga ist für mich ein Weg der Heilung geworden, der hilfreicher ist als die Therapie, die ich einige Zeit gemacht habe.
Ich lerne im Yoga, dass meine Gedanken die Realität bestimmen, in der ich lebe. Ich lerne, dass mein Schmerzempfinden und meine Melancholie etwas damit zu tun haben, dass ich anhafte an dem was ich wünsche und mag und das verweigere, was ich nicht mag. Ich lerne auch, dass stachitananda eigentlich nur ein Augenzwinkern oder ein Schmetterlingsflügelschlag weit entfernt ist.
Nun kann ich also streben und machen und tun und Pranayama und Hatha Yoga und Yoga Nidra und Meditation und Kirtan und vegane Ernährung und und und und praktizieren ... um satchitanda zu erlangen. Mein Instinkt aber sagt mir, dass diese Zielsetzung gleichbedeutend wäre mit eine andere zu werden zu wollen als die, die ich bin. Wer also bin ich?
Ich fühle mich mit diesen Hinweisen auf den yogischen "Heilsweg" und den enthusiastischen Aufforderungen, doch mitzutun und mein Gottesbewusstsein in diesem Leben schon zu verwirklichen TOTAL überfordert. Ich lebe in keinem Ashram, der Strukturen und ein Umfeld anbietet, in dem diese Disziplin leichter zu erreichen und aufrecht zu erhalten ist. Wie kann also mein Yogaweg aussehen? Aurelia sagt es oben sehr schön: Die Unvollkommenheit und die Wunden annehmen, weil sie zu mir gehören.
Für mich bedeutet es, meinen Schmerz täglich zu spüren. Meine unerfüllten Sehnsüchte zu spüren und mir mit dem Gedanken, dass sie falsches Anhaften sind, nicht noch zusätzlich selber weh zu tun. Es bedeutet, die Einschränkungen dieser Inkarnation zu akzeptieren und ihnen in mir mit liebevoller Fürsorge zu begegnen. Es bedeutet, die Verluste zu spüren und vielleicht aus dem "Ertragen" ein liebevolles Tragen zu machen.
In meinem Leben und in dem meiner Liebsten hat es immer wieder schlimme Momente gegeben: Formen von Gewalt, Krankheit, Tod, Verrat. Alles Kategorien eines verhafteten Denkens und einer unerlösten Wahrnehmung. Ich weiß! Aber doch real erlebt und prägend. Ich bemühe mich um Unterscheidung und Heilung, aber mich auf die schönen Dinge zu konzentieren erscheint mir als eine etwas krampfhafte Aktion. Ich habe durch Ausblendung/Verdrängung der schlimmen Erfahrungen überlebt, aber das will ich nicht mehr. Ich will nichts mehr ausblenden, sondern möchte und kann inzwischen das Gesamtpanorma sehen.
Ich habe glückliche Tage, Erlebnisse und Begegnungen. Ich bin dankbar für die vielen guten Menschen und Erfahrungen in meinem Leben. Vieles ist gelungen, freundlich gegeben und dankbar empfangen. Mit meiner Art der Atemübungen und Yoga-Praxis komme ich zudem dem Frieden in mir selber und meinem "big heart" näher, das spüre ich. Aber der Grundtenor in mir ist einer der Trauer - und vielleicht ist dieses Leben ja dazu da, diese Erfahrung zu machen.
Sich das Herz immer wieder brechen zu lassen bedeutet für mich, nicht mehr wegzuschauen und sich wegzukrümmen. Es bedeutet, "Ja!" zu sagen, zu dem was geschehen ist und dem was geschieht und vielleicht noch geschehen mag. Ich bin verletzlich und werde es bleiben. Ich versuche "Ja!" dazu zu sagen. Es geht für mich darum, Vertrauen zu üben und zu kultivieren, dass das alles einen Sinn hat. Auch das Leiden all der Unschuldigen in dieser Welt sehe ich in diesem Zusammenhang. Deshalb hat mich Simons Eintrag hier so berührt. Beim Lesen der täglichen Schreckensmeldungen könnte einem tag- täglich das Herz brechen, findest Du nicht? Und "Ja!" so ist die Welt. ... "und doch ist Einer, der dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält" (Rilke).
Sri Krisna Govinda Hare Murare
Hey Natha Narayana Vasudeva
Gurudev Gurunath Sharanam Namah Om
LG, Cornelia
Liebe Bettina,
ich bin zwar nicht Cornelia, da deine Frage aber auch an andere ging, versuche ich hierauf eine kurze Antwort:
Der Schmerz zeigt uns eine/ die Stelle in uns an, wo wir (noch) nicht heil sind und wo wir einer Heilung bedürfen. Wir müssen uns dieser Unvollkommenheit, dieser Wunde bewusst werden, sie annehmen als etwas, das zu uns gehört. Wir können nicht vor unserer Begrenzheit davonlaufen. Aber aus der Tiefe des Schmerzes wächst uns die Gnade der Heilung zu. Ich glaube, das ist eine Erfahrung, die gar nicht weiter rational erfasst werden kann. Es ist so etwas wie im Christentum das Mysterium von Golgatha.
In der griechischen Mythologie und in der westlichen Astrologie findet dieses Phänomen seinen Ausdruck in Chiron, über den ich mal für das Yoga Wiki einen Artikel geschrieben habe: http://wiki.yoga-vidya.de/Chiron
Vielleicht findest du hier eine kleine Anregung?
Alles Liebe!
Liebe Cornelia,
vielen Dank für Deine Antwort!
Ich habe die ganze Woche mit verschiedenen Gedanken zugebracht, um zu verstehen.
Vorweg: ich glaube nicht, dass ich das "Böse" als externe Kraft beschrieben habe. Dies würde mir selbst als nicht haltbar erscheinen, da es doch eine Qualität in uns selbst ist. Schuldzuweisungen wären zu einfach...
Trotzdem ist das Leid / das Böse / die Negativität in der Welt, es kann mich verzehren, ich kann ihm die Macht geben, mich zu verzehren. Ich kann mich aber auch dagegen entscheiden, mich verzehren zu lassen. Ich kann versuchen, das Licht zu sehen, trotz des Leids nah und fern. Ich kann trotzdem leicht sein und "glückselig".
Ich leide Schmerzen und kann mich darauf konzentrieren und werde nur noch Schmerz spüren und leiden. Ich kann aber auch den Schmerz registrieren und mich auf die schönen Dinge, die parallel existieren, konzentrieren und mich damit befassen. Dann kann ich trotz der Schmerzen lachen. Und die Schmerzen werden weniger. Und das ist nicht unbedingt immer materiell. Es sind Gedanken. Es ist meine Einstellung zur Welt.
Ich kann mir (und mag mir) nicht vorstellen, dass wir hier sein sollen, dass uns immer wieder das Herz gebrochen werden soll. Das ist eine sehr grausame Vorstellung für mich. Wie soll Glückseligkeit in uns leben, wenn das Herz vernarbt ist? Versteh mich bitte nicht falsch! Ich möchte Deine Worte und Gedanken nicht verwerfen, vielmehr möchte ich verstehen. Vielleicht habe ich etwas übersehen. Vielleicht bin ich zu naiv, um die Tragweite des Lebens zu ermessen.
Ich möchte nicht gleichgültig gegenüber dem Leid der Menschen sein. Gleichzeitig möchte ich selbst nicht zerfressen werden von all dem Leid um mich herum, da es keinen Sinn machen würde.
Ich kann das nicht verstehen, was soll es bedeuten, dass wir uns dem Schmerz öffnen und uns von ihm durchdringen lassen sollen, um Heilung zu erfahren. Diese Worte kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht kannst Du es anders sagen oder ein Beispiel nennen.
Ich wäre Dir oder andern sehr dankbar für eine weitere Antwort zu diesem Thema.
Vielen Dank für alle, die sich Gedanken machen.
Liebe Grüße von Bettina
Lieber Simon,
zwei Dinge fallen mir dazu ein: 1. Natürlich musst du alles ernst nehmen, was du fühlst und wahrnimmst, besonders wenn es dir Angst einjagt.
2. Während der Meditation solltest du dich ganz auf innere Erfahrungen konzentrieren und nicht auf das, was du (vermeintlich) im Raum wahrnimmst.
Ich habe das Gefühl, dass sich bei dir zwei Erfahrungsbereiche vermischen, einmal die spirituellen Erfahrungen und dann Erfahrungen, wo sich wie in (Tag)Träumen Alltagserfahrungen ins Bewusstsein schieben. Mit der Zeit werden die zweiten Erfahrungen vermutlich weniger werden. Das sind vermutlich Reinigungserfahrungen. Ich persönlich würde, wenn in der Meditation Ängste auftauchen, sofort aus der Meditation aussteigen und erst einmal mein normales Leben in Ordnung bringen, also mich vergewissern, was da gerade los ist. Wenn du dein äußeres Leben geklärt hast, kannst du wieder versuchen, innerlich ein klares Bewusstsein herzustellen und zu meditieren.
Gut ist es, für die Meditation einen geeigneten Raum zu haben, in den sich nicht so leicht Alltagserfahrungen einmischen können. Vielleicht, wenn es räumlich nicht anders geht, mit meditativer Musik oder Räucherstäbchen oder dergleichen eine Stimmung erzeugen, in der du dich geborgen fühlst. Vielleicht vor der Meditation auch ein kurzes Gebet sprechen oder ein Zitat eines spirituellen Meisters lesen. Auch das kann zur Klärung beitragen.
Das erstmal in Kürze.
Lieber Ravidas,
Om Shantivielen Dank, ich fühle mich sehr geehrt :)
Leider liegen bei mir Glück und Unglück mindestens so nah beieinander wie bei jedem anderen Menschen auch. Und auch meine Bildung ist oft nicht mehr als Ein-bildung... Daher reagiere ich etwas sensibel auf dieses Thema... Gerne können wir es jetzt dabei belassen.
Ich bedanke mich nochmal sehr für die ausführlichen Antworten.
Nach weiteren Meditationen und der Inspiration eurer Anregungen habe ich nun viel mehr verstanden.
Den Schmerz zulassen, ohne Furcht aus einer neutralen Beobachterposition ist das einzig funktionierende Prinzip um selbst zu heilen und um zu erkennenen, wie man mit seinen bescheidenen Möglichkeiten Heilung in die Welt tragen kann.
Mein Blick dafür wird von Tag zu Tag klarer.
@Aurelia: Ich denke es ist tatsächlich Zeit einen Lehrer zu finden. Eine Bezugsperson mit der ich auch persönlich über alles sprechen kann. Es geschehen immer wieder Dinge mit denen man nicht leicht zurecht kommt.
Ich möchte euch nocheinmal bitten mir bei folgender Sache Rat zu geben:
Gestern Abend befand ich mich in tiefer Meditation. Irgendwann hab ich etwas schweres in meiner Tür wahrgenommen. Es war sehr anziehend und zuerst wahr ich sehr neugierig und erfreut über diese Erfahrung.
Dann kam der Moment in dem ich mich fragte was das sei. Meine Vorstellungen überschlugen sich von Mein Mitbewohner bis über die klischeehaften Bilder eines Dämons oder eines Engels. Wie in einem Traum hab ich diese Bilder an der Stelle der wahrgenommenen schwere gesehen.
Kurz darauf bewegte sich diese schwere Energie durchs Zimmer und wurde leichter und heller.
Letztendlich hat mir das ganze eine wahnsinnige Angst eingejagt.
Habe ich nur geträumt? Muss ich das ganze ernst nehmen? Und hat jemand ähnliches erlebt?
Vielen Dank
Simon
Liebe Cornelia, danke! Was du schreibst, spricht mir aus dem Herzen! <3 Und ja... wir müssen lernen, uns zu entscheiden! Om Shanti!
Liebe Bettina,
ich habe meine Zweifel, ob es sinnvoll und hilfreich ist, das "Böse" als externe, eigenständige Kraft zu beschreiben. Das haben die christlichen Kirchen zwei Jahrtausende gemacht und viel Unheil damit bewirkt, weil man das Böse immer in einem Anderen finden konnte. Diese Vorstellung trägt zur Spaltung und Trennung bei.
Ich denke, dass das "Böse" vermiedener (Welt-)Schmerz ist. Die Welt, wie immer schön sie auch sein kann, ist Dhukka, leidvoll, weil wir in der materiellen Existenz alleine schon eine Begrenzung und Trennung liegt. Das ist der erste Schmerz der Existenz, der mit der Geburt beginnt.
Jeder weitere Schmerz, der in der Biographie geschieht, stellt sich als Scheideweg dar: Lass ich mich von ihm verkrümmen, verengen? Führt er zu Abwendung, Verhärtung, Verweigerung, Verdrängung? Dann wird ein Teil ins uns böse, d.h. dunkel, voll Schatten. Dieser Schatten ist nie abzuschütteln. Und da das oft unerträglich ist, wird der Schatten externalisiert: Dort draußen und gegenüber ist der Feind, der Ungläubige, der Schuldige. So entsteht Gewalt. So entstehen Kriege.
Wenn wir aber begreifen, dass Schmerz nur "überwunden" werden kann, wenn wir uns ihm öffnen,wenn wir uns von ihm durchdringen lassen, dann geschieht Heilung, Ausdehnung, Verbindung und Segen. Für uns und für das Leben der Menschen, mit denen wir verbunden sind. Wir sind auf der Welt, um uns das Herz immer wieder und wieder brechen zu lassen. Das Verblüffende ist: Wenn Du das geschehen lässt, dem brechenden Herzen immer wieder mit Liebe und Fürsorge begegnest, dann wächst Du der Heiligkeit entgegen. (Ich kann es nicht anders ausdrücken!).
@Simon: Nimm den Schmerz und die Trauer wie ein kleines Kind an Dein Herz. Die Energien, die in Dir fließen, sind möglicherweise Heilenergien für den gesamten Planeten.
Mir kommt gerade ein Song von Sting in den Sinn: SEND YOUR LOVE
Finding the world in the smallness of a grain of sand
And holding infinities in the palm of your hand
And Heaven's realms in the seedlings of this tiny flower
And eternities in the space of a single hour
Send your love into the future
Send your love into the distant dawn
Inside your mind is a relay station
A mission probe into the unknowing
We send a seed to a distant future
Then we can watch the galaxies growing
This ain't no time for doubting your power
This ain't no time for hiding your care
You're climbing down from an ivory tower
You've got a stake in the world we ought to share
You see the stars are moving so slowly
But still the earth is moving so fast
Can't you see the moon is so lonely
She's still trapped in the pain of the past
This is the time of the worlds colliding
This is the time of kingdoms falling
This is the time of the worlds dividing
Time to heed your call
Send your love into the future
Send your precious love into some distant time
And fix that wounded planet with the love of your healing
Send your love
Send your love
There's no religion but sex and music
There's no religion but sound and dancing
There's no religion but line and color
There's no religion but sacred trance
There's no religion but the endless ocean
There's no religion but the moon and stars
There's no religion but time and motion
There's no religion, just tribal scars
Throw a pebble in and watch the ocean
See the ripples vanish in the distance
It's just the same with all the emotions
It's just the same in every instance
There's no religion but the joys of rhythm
There's no religion but the rites of Spring
There's no religion in the path of hate
No prayer but the one I sing
Send your love into the future
Send your precious love into some distant time
And fix that wounded planet with the love of your healing
Send your love
Send your love
There's no religion but sex and music
There's no religion that's right or winning
There's no religion in the path of hatred
Ain't no prayer but the one I'm singing
Send your love
Lieber Simon,
Du hast ja schon Vieles und Gutes gehört unterdessen.
Ich will noch etwas dazu tun, was - vielleicht - noch nicht gesagt wurde.
Meine Auffassung ist die, dass wir alle hier sind, um zu lernen. Letztendlich sind wir hier, dass uns das Herz aufgeht, die Liebe sich ausbreiten kann, in uns und von uns ausgehend in die ganze Welt hinein.
Wir sind die Träger dieser Liebe, gemeinsam mit vielen vielen anderen auch. Wir sind eine Kraft. Die Liebe ist eine Kraft, eine gewaltige, die durch uns lebt. Gemeinsam mit vielen Wesen, die hier auf dieser Erde leben.
Wodurch entsteht die Liebe, wie wird sie in uns gepflanzt und verfestigt? Ich glaube, durch die Liebe, die uns geschenkt wird, sei es von den Eltern und anderen liebevollen Menschen, aber auch von der Schönheit der Natur, ein Sonnenuntergang, ein Vogel, der singt und und und.....
Auf der anderen Seite dann gibt es das Leid! Ich würde sagen, das ist durch die Kraft des Bösen in der Welt, was sicherlich auch seinen Sinn hat. (Ich glaube, es gibt nichts ohne Sinn, auch wenn wir ihn nicht verstehen.) Das Böse ist der Hass, der Neid, die Gier, die Angst... Das Böse gilt es zu überwinden. Bei uns selbst! Wir kennen alle diese Gefühle, die uns manchmal zu Handlungen hinreißen lässt, oder zu Gedanken.
Das ist unsere Aufgabe: das Böse zu überwinden und die Liebe zu leben. Damit stärken wir die Kraft der Liebe und vermindern die Kraft des Bösen. Nur uns selbst können wir verändern oder beeinflussen.
Und so glaube ich auch, dass wir glücklich sein dürfen, auch wenn andere Menschen und Tiere und Pflanzen und die Erde als ganzes leiden. Wir sollten es sogar versuchen, um die Kraft der Liebe zu stärken. Denn nur dann wird es gelingen, dass weniger Leid ist auf der Erde. Denn denke an das Lächeln, das du anderen schenkst, es geht um die Welt, denn der, den du angelächelt hast, lächelt den nächsten an. Der, dem Du mit Weichheit begegnet bist, kann weich werden. Und so schwingt diese Qualität mehr und mehr in die Welt, wie bei einem Stein, den du ins Wasser wirfst, seine Kreise werden immer weiter.
Deine Tränen und Deine Trauer gehören auch dazu, Du bist ein mitfühlendes Wesen. Ein schlechtes Gewissen hingegen brauchst Du nicht zu haben, denn Du trägst keine Verantwortung für das Leid. Mit Mitleiden hilfst Du nicht. Aber Dein Lachen kann die Welt verändern zum Besseren.
Und noch ein Gedanke, den ich versuche zu denken: das Böse, das Leid, ist vielleicht auch wichtig für uns, um zu erkennen, was die Liebe ist. Durch unser Mitgefühl können wir uns reinigen, indem wir bewusster werden.
Wenn es das Gesetz von Karma gibt, dann ist das Leid wie auch die Krankheit der größte Lehrer für unsere Seelen, die hier sind, um zu wachsen.
Vielleicht kannst du lernen darauf zu vertrauen, dass wirklich alles seinen Sinn hat. Dann kannst Du ruhiger sein (und trotzdem ringen für eine Welt in Frieden und Glück).
Alles Liebe von Bettina
Das Leiden wirst du nicht aus der Welt schaffen können, das ist nicht einmal spirituellen Meistern und Heiligen gelungen...
Eigentlich ist es unser Ego, das meint, es müsste unbedingt etwas in dieser Welt bewerkstelligen und sich gut fühlen bei dem, was man tut. Mir geht es besser, seit ich mir bewusst mache, dass ich nur Werkzeug Gottes bin und nur ganz bescheiden meine täglichen Aufgaben erfüllen kann, nicht mehr und nicht weniger. Nicht an den Früchten des Handelns anhaften, wie es die Bhagavad Gita z.B. lehrt. Nicht MEIN Wille, sondern DEIN Wille geschehe...
Wenn du das Geld, das du in der Behinderteneinrichtung verdienst, zum Leben brauchst, ist dagegen absolut nichts einzuwenden, dann ist das dein kleiner Beitrag zum großen Ganzen. (Es sei denn du würdest nur des Geldes wegen dort arbeiten.)
Vielleicht hilft es dir ja auch, dich einer spirituellen Gemeinschaft anzuschließen oder dir einen spirituellen Lehrer zu suchen? In der Gemeinschaft lässt sich vieles leichter aushalten und manche Fragen lösen sich von ganz alleine.