Ashtanga (Vinyasa) Yoga

http://de.wikipedia.org/wiki/Ashtanga_%28Vinyasa%29_Yoga

Ashtanga (Vinyasa) Yoga ist ein indisches Hatha-Yoga-System in der Tradition von T. Krishnamacharya, welches für westliche Schüler hauptsächlich Asana (Körperhaltungen) und Pranayama (Atemkontrolle) beinhaltet. Meditation wurde an westliche Schüler nur sehr selten unterrichtet. Es wird heute z. B. von Angehörigen der Familie von Krishna Pattabhi Jois im Ashtanga Yoga Nilaya (Schule in Mysore, Indien) oder von Manju Pattabhi Jois (in Encinitas, Kalifornien, USA) gelehrt und zählt zu den wichtigsten und ausgefeiltesten, aber auch schwierigsten Systemen des Hatha Yoga. Diese Methode des Ashtanga Yoga bedeutet u. a., den Atem zu synchronisieren mit sechs (in einer älteren, z. T. auch heute noch gebräuchlichen Zählweise: vier, in der von Krishna Pattabhi Jois ursprünglich unterrichteten Systematik: drei) festgelegten Serien von dynamisch ausgeführten Yogastellungen. Unterrichtet wird meist nur die Erste Serie, "Roga Chikitsa" (Sanskrit für "Krankheitsbehandlung") oder sogar nur ein Teil davon. Viele modernen Hatha-Yoga-Stile (alle "dynamischen", "Power", "Vinyasa", "Flow" etc. Stile) leiten sich aus diesem Yoga ab.

Diese Schule des Hatha Yoga ist nicht zu verwechseln mit dem eher philosophischen System des Raja Yoga, das hauptsächlich auf den "Yoga Sutras" von Patanjali aufbaut und für das auch der Ausdruck "Ashtanga Yoga" verwendet wird. Genau betrachtet, versteht sich das Hatha-Yoga-System (mit den zwei Gliedern Asana und Pranayama) als ein Teil des philosophischen Systems (mit den acht Gliedern Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi).

Die bekanntesten indischen Schüler sind Manju Pattabhi Jois und Sharath Rangaswamy (der Sohn bzw. der Enkel von Krishna Pattabhi Jois). Zu den bekanntesten westlichen Schülern zählen David Williams, Nancy Gilgoff, David Swenson, Tim Miller, John Scott, Richard Freeman und Lino Miele.

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Antworten

  • Ashtanga-Yoga ist der Achtgliedrige oder Achtblättrige Yoga.

    Zuerst habe ich Ashtanga-Yoga in alter Raja-Yoga Tradition kennengelernt, später habe ich Sivananda Yoga für micht entdeckt und festgestellt, dass diese beiden Traditionen vergleichbar, ja sogar identisch sind. Sivananda Yoga ist für mich vor allem durch Yoga Vidya präsent und greifbar.

    Patanjali nannte Ashtanga den Achtgliedrigen bzw. Achtblättrigen Yoga. Auch Buddha lehrte einen edlen achtfachen Pfad, der viel übereinstimmt mit den acht Gliedern des Raja Yoga. (Raja-Yoga,der königliche Yoga)

    Laut einem Pali Kanon eines vorzeitlichen Buddha wird hier die Quintessenz schön beschrieben:

    Gutes Tun – Böses meiden

    und das eigene Herz läutern

    und die Lehre des Edlen achtfachen Pfades lautet:

    Rechte Anschauung, rechter Entschluss,

    Rechte Rede, rechtes Tun,

    Rechtes Leben, rechtes Streben

    Rechtes Denken, rechtes Sichversenken.

    Die Acht Blütenblätter des Achtgliedrigen Yogas

    *

    Die Äußere Diziplin des Yoga

    Erstes Blütenblatt beinhaltet im Wesentlichen ethische Grundsätze (rechtes Leben), wie sie die meisten großen Religionen und philosophischen Systeme vertreten.

    Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen

    reiner Lebenswandel und Begierdelosigkeit -

    dies sind die Regeln der „Äußeren Diziplin“

    Yoga Sutra II/30

    * *

    Die Innere Diziplin des Yoga

    Reinheit, innere Ruhe

    Spirituelle Übung

    Studium (der Heiligen Texte)

    Hingabe (aller Gedanken, Worte und Taten) an Gott -

    wird die „Innere Diziplin“ genannt.

    Yoga Sutra II/30

    Innere und Äußere Diziplin bedingen sich, sind nur zwei Seiten einer Münze, wenngleich der inneren Diziplin eine größere Wichtigkeit beigemessen wird, ist doch der Ursprung aller Handlungen stets geistiger Natur, wie Buddha immer betont:

    Was es auch an schlechten Dingen gibt,

    die dem Schlechten verbunden sind,

    dem Schlechten angehören -

    sie alle gehen vom Geist aus.

    Was es auch an Guten Dingen gibt,

    die dem Guten verbunden sind,

    dem Guten angehören -

    sie alle gehen vom Geist aus.

    Anguttara Nikaya

    * * *

    Körperhaltungen

    Eine unendliche Vielfalt von Vorgängen spielt sich in unserem Körper ab, und die meisten davon ohne unser Dazutun, ohne unser Wissen, Grobes und Subtiles – ein grenzenloses Geheimnis. Und wie wenig schätzen die meisten von uns diesen gigantischen Mikrokosmos voller Wunder – solange es problemlos funktioniert. Ein Ziel – aber eben nur eines – unserer Yoga-Übungen besteht darin, das störungsfreie Funktionieren unseres „Systems“ Mensch möglichst lange zu gewährleisten, Fehler und Schwachstellen zu beseitigen. Vor allem den Körperhaltungen, den Asanas, kommt hier eine große Bedeutung zu. Patanjali jedoch bemerkt hierzu nur:

    „Die Sitzhaltung sollte angenehm und fest sein.

    Dies geschieht durch völlige Entspannung

    und Betrachtung des Unendlichen ist dies erreicht, wird man unempfindlich gegenüber den Dualitäten.“

    Yoga Sutras II/46-48

    Diese Körperübungen stellen eine einzigartige Möglichkeit dar, Körper, Geist und Seele zu heilen, zu stärken, zu harmonisieren, und dies regelmäßig, konsequent, unabhängig von Stimmungen und Befindlichkeit.

    Eine Lehrrede von den Grundlagen der Verinnerlichung drückt dies so aus:

    „Dieses, ihr Mönche, ist der einzigartige Weg,

    der zu Reinigung aller Wesen führt,

    zur Überwindung von Kummer und Jammer,

    zur Vernichtung von Leid und Elend,

    zur Erreichung der rechten Lebensführung,

    zur Verwirklichung des Verlöschens

    die Vier Grundlagen der Verinnerlichung.

    Da weilt, ihr Mönche, ein Mönch beim Körper

    in genauer Betrachtung des Körpers,

    eifrig, besonnen, einsichtig...

    Wenn er geht, weiß er, „ich gehe“

    wenn er steht, „ich stehe“

    wenn er liegt, „ich liege“

    Und unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt haftet er.

    Und so Mönche, weilt ein Mönch beim Körper.

    Maha Satipatthana Sutra

    Alle Körperhaltungen, sollten voll bewusst, mit größter Achtsamkeit betrachtet und ausgeführt werden, wie dies ein alter Zen-Meister ausdrückte:

    „Wenn du gehst, gehe

    Wenn du läufst, laufe,

    Vor allem aber: wanke niemals!“

    * * * *

    Der Hauch Gottes

    Der Sanskritbegriff Pranayama bedeutet wörtlich Beherrschung (Yama) der Lebenskraft (Prana)

    Der unendliche Fluss dieser alldurchdringenden Energie wird im Yoga mit Hilfe bestimmter Atemtechniken gelenkt und harmonisiert. Blockaden in dem fein verzweigten System der Energiekanäle (Nadis) werden beseitigt, der Körper gesundet.

    „Dem (den Körperhaltungen) folgt die Beherrschung der Regelung des Atmens,

    die ein Innehalten im Rhythmus von

    Ein – und Ausatmen ist.“

    Yoga Sutras II/49

    Wie schon bei den Asanas gesehen, sollte nach und nach unsere Aufmerksamkeit, unser Achtsamsein, immer mehr, während des ganzen Tages, unabgelenkt, zielgerichtet sein.

    Hier empfiehlt sich das Atmen in besonderer Weise. Unser Atem ist stets bei uns, er steht an jener Schwelle zwischen willkürlichen und automatisierten Körperfunktionen, und er steht in enger Korrelation zu unseren emotionalen Ebene: Sind wir aufgeregt oder wütend, geht unser Atem schnell und flach, sind wir ausgeglichen und ruhig, ist auch die Atmung ruhig und tief. Ein ständiges Achten auf den Atem beruhigt und harmonisiert Körper, Geist und Seele.

    Im Gegensatz zu den Atemübungen des Yoga empfiehlt Buddha lediglich die Beobachtung des Atems, ohne ihn in irgendeiner Weise zu beeinflussen. Doch jeder, der sich auch nur fünf Minuten auf die „Atmungsachtsamkeit einlässt, bemerkt, dass durch dieses Hinwenden zur Atmung sich diese automatisch beruhigt und vertieft.

    „Da begibt sich, ihr Mönche,

    ein Mönch in den Wald oder an den Fuß eines Baumes

    oder in eine leere Behausung.

    Er setzt sich mit verschränkten Beinen nieder,

    den Körper gerade aufgerichtet,

    die Achtsamkeit vollständig gewärtig haltend.

    Achtsam atmet er ein, achtsam atmet er aus.

    Lang einatmend, weiß er, „ich atme lange ein“

    lang ausatmend, weiß er, „ich atme lange aus“

    Kurz einatmend, weiß er, „ich atme kurz ein“

    kurz ausatmend, weiß er, „ich atme kurz aus.

    „Den ganzen Körper empfindend, werde ich einatmen, so übt er sich

    Den ganzen Körper empfindend, werde ich ausatmen, so übt er sich

    Die Körperfunktion beruhigend, werde ich einatmen, so übt er sich

    Die Körperfunktion beruhigend, werde ich ausatmen, so übt er sich

    Maha Satipathana Suttanta

    * * * * *

    Das Zurückziehen der Sinne

    „Wenn sich die Sinne von ihren Objekten zurückziehen

    und das Eigenwesen des Geistes eingehen,

    so heißt dieser Zustand

    das „Zurückhalten der Sinne“.

    Hieraus entsteht die höchste

    Beherrschung der Sinnesorgane.“

    Yoga Sutras II/54,55

    Ständig sind unsere Sinne von den Objekten der Außenwelt gefangen genommen; ruhelos, unbeständig, eine Vielzahl von Reizen unterworfen. Wie viel mehr noch trifft dies auf unsere Zeit zu als auf das Indien in der Zeit Patanjalis, mit der Abgeschiedenheit der Wälder und den Höhlen des Himalayas.

    Vom Morgen bis spät in die Nacht werden wir von Reizen überflutet. Fernsehen und Radion, das Lärmen des Verkehrs, Leuchtreklame, die Berieselung im Supermarkt... Ja, selbst in unseren Schlaf dringt noch der Lärm aus der Nachbarwohung, branden die Geräusche des Verkehrs in unsere Träume. Wer hört da noch auf seine innere Stimme, das Eigene selbst? Daher kommt dieser Technik des „Zurückziehens“ der Sinne gerade heute eine immer größere Bedeutung zu, um nicht gänzlich fremdbestimmt den ständig wechselnden Reizen unterworfen zu sein. Buddha sagte einmal in der „Vereinten Sammlung“:

    „Was ist das All?

    Das Auge und die Formen, das Ohr und die Töne,

    die Nase und die Gerüche, die Zunge und die Geschmäcke,

    der Körper und die Tastempfindungen,

    das Denken und die Gedankenwelt.

    Wenn jemand da sagte:

    Ich erkenne dies nicht an,

    ich würde würde das All anders erklären,

    so wäre dies nur eine Angelegenheit von Worten,

    denn er wäre nicht imstande,

    sein Vorhaben durchzuführen.“

    Und weiter:

    Aber ich sage dir,

    dass man der Welt Ende erreichen muss,

    um des Leidens Ende zu finden,

    Darum lehre ich,

    dass in diesen klaftergroßen Körper,

    dem von Bewusstsein erfüllten,

    die Welt enthalten ist

    und der Welt Entstehung erhalten ist

    und der Welt Aufhebung enthalten ist.“

    Samyutta Nikaya

    * * * * * * * * *

    Die Blüte des Yoga

    Die drei letzten Blütenblätter des Yoga werden zusammengefasst als Samyama (wörtlich Zügelung, Kontrolle) bezeichnet, als Sammlung. Dieser Bewusstseinszustand – und der Weg dahin- entspricht wohl am ehesten dem, was wir hier im Westen vereinfacht als Meditation bezeichnen.

    „Diese drei (Fokussieren des Geistes, Versenkung und Überbewusstsein)

    werden zusammen als „Sammlung“ bezeichnet.

    Ihre Meisterung entzündet das Licht der Erkenntnis.

    Diese drei sind der innere Kern der vorhergegangen Aspekte des Yoga.

    Doch selbst diese drei sind nur die äußeren Aspekte

    des keimlosen Überbewusstsein.“

    Yoga Sutras III/4-8

    Das Fokussieren des Geistes

    „Das Festhalten des Bewusstseins auf einen einzigen Gegensatnd

    ist das Fokussieren des Geistes.

    Wird dies zu einem einzigen Akt der Erfahrung,

    so ist dies Versenkung.

    Wenn diese, alle Formen verlassend,

    einzig den Gegensatnd widerspiegelt,

    losgelöst von der eigenen Identität

    so ist dies Überbewusstsein (Samadhi)“

    Yoga Sutra III/1-3

    Das „Zurückziehen der Sinne“ und das „Fokussieren des Geistes“ sind die Stufen des Yoga-Weges, die bewusstherbeigeführt werden können, „Versenkung“ und „Überbewusstsein“ - wenn die Zeit reif dafür ist.

    Diese Darstellung einer Theorie des Yoga sollte eigentlich genügen, bemerkt doch schon Svatmarama in seiner „ Kleinen Leuchte des Yoga“:

    „Gleichgültig, ob jung oder alt, krank oder schwach,

    wer die Trägheit überwindet, wird Erfolg haben -

    wenn er Yoga praktiziert.

    Dem, der die Übungen praktiziert, wird Erfolg zuteil.

    Doch wie kann jemand ohne Praxis Erfolg erzielen?

    Durch das bloße Lesen von Büchern über Yoga

    kann man das Ziel nie erreichen.

    Auch das tragen besonderer Kleidung führt so wenig zum Erfolg

    wie das Erzählen erbaulicher Geschichten.

    Die Praxis allein führt zum Ziel.

    Dies ist zweifellos die Wahrheit.

    Körperhaltung, Kontrolle des Atems und andere göttliche Techniken

    (Mudras etc.) sollten in der „Praxis des Hatha-Yoga“ ausgeübt werden

    bis das Ziel – Raja Yoga – erreicht ist.

    Hatha Yoga Pradipika I/66-69

    Dies nur ein kleiner Einblick in den Ashtanga Yoga, der einen ganzheitlichen Yoga vergleichbar mit Sivananda Yoga darstellt.

    aum

    miramuun

    Quelle: Aus dem Buch „Die Blüte des Yoga“ von Volker Christmann, Verlag Atlantis.

  • Danke Dieter, das hast du sehr schön ausgedrückt.

    Mein Bedürfins nach Liebe und Unterstützung wird erfüllt.

    Om shanti, shanti, shanti

  • Wir leben in einer Zeit wo der Kern und sein Erbe des Menschen offenbar werden wird. Das ist uns Prophezeit und verbürgt. In allen Religionen ist es die Wahrheit & Liebe die zum tragen kommen werden. Die Sonne das Wasser, die Erde, der Himmel, das Feuer, der Wind und Tiere. Sie alle werden verehrt in dieser oder einer anderen Natur - Religion. Aber in allen diesen, ist es die Wahrheit Einfachheit und Liebe, die den größten Raum einnimmt. Wir Menschen versuchen seit jeher, uns an diese Naturwahrheit zu binden auf diese oder eine andere Art von Ritual suche wir die Einheit mit dem einen lebendig Allumfassenden Wesen. jai vishva kî jai om tat sat

  • Die Praktizierenden anderer Yoga-Richtungen sind eingeladen sich vorzustellen.

    Durch ihre liebevolle, tolerante und großzüge Art sind sie leicht zu erkennen.

    Niemals würden sie ihre Meinungen anderen aufdrängen.

    Robert Betz sagt, wir sind Liebe. Wir bestehen aus Liebe.

    Bei einigen Menschen kann man das erkennen, sie sind das Licht der Welt.

    Wie schön, das recht viele von ihnen hier in dieser Comuntiy versammelt sind und sich zeigen.

    Ihre Gegenwart macht einen tristen Wintertag zu einem Fest des Lichtes und der Liebe.

    Danke, das ihr hier seid und eure Liebe mit uns teilt. Jay, jay jay - \o/ \o/

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