Wie überwindet man Zweifel – BhG VII.1

Wie überwindet man Zweifel?
Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Mein Name ist Sukadev und ich lese zur Zeit die Verse der Bhagavad Gita. Wir sind im 7. Kapitel und im ersten Vers sagt Krishna, der Lehrer, der eine Manifestation Gottes ist, und er sagt zu Arjuna, seinem Schüler:
„Oh Arjuna, höre, wie du Mich ohne Zweifel vollständig erkennen wirst, indem du den Geist fest auf Mich richtest, Yoga übst und bei Mir Zuflucht suchst.“
Hier beschreibt Krishna, wie kommen wir zu Gott und wie kommen wir dorthin, über alle Zweifel hinaus. Letztlich, bis wir zur höchsten Erkenntnis hinkommen, werden Zweifel immer wieder da sein. Jetzt, wie können wir Gott tatsächlich erkennen, über alle Zweifel hinauswachsen? „Indem du den Geist fest auf Mich richtest“, ist das eine. Das zweite, „Yoga übst“, und als drittes, „bei Gott Zuflucht suchst“. Den Geist auf Gott richtest. Also, immer wieder beginnen, an Gott zu denken. Swami Sivananda hat so schön gesagt: „Beginne den Tag mit Gott, schließe den Tag mit Gott und fülle den Tag mit Gott, dies ist der Weg zu Gott.“ Jeden Morgen, beginne den Tag mit Gebet. Noch bevor du aufstehst, sprich innerlich ein Gebet, und abends, wenn du einschläfst, sprich auch nochmal ein Gebet. Dann am Tag mache immer wieder Momente, wo du an Gott denken kannst. Sei es, indem du ein Mantra wiederholst, sei es, indem du ein Gebet sprichst, sei es, indem du innerlich dankbar bist. Das ist also der erste Schritt, den Geist auf Gott zu richten. Indem wir uns an Gott richten, indem wir an Gott denken, entsteht eine Verbindung. Und diese Verbindung öffnet immer wieder das Herz. Das zweite ist, regelmäßig Yoga üben. Es gilt, immer wieder zu praktizieren. Übung macht den Meister, Übung macht die Meisterin. Yoga ist ja sehr weit zu verstehen. Yoga heißt hier, regelmäßige spirituelle Praxis. Überlege jetzt, meditierst du ausreichend, meditierst du wirklich jeden Tag? Übst du deine Yogaübungen täglich? Übst du Pranayama, die Asanas oder was auch immer deine Praxis ist. Und fasse nochmals den Entschluss, wirklich regelmäßig zu üben. Nicht nur ab und zu mal, sondern wirklich regelmäßig. Der dritte Teil, den er nennt, bei Gott Zuflucht suchst. Bei Gott Zuflucht suchst, heißt, das Leben hat immer wieder alle möglichen Herausforderungen. Du stehst immer wieder vor neuen Ängsten. Es gibt immer wieder Probleme, die schwierig sind. Du kannst jetzt auch überlegen: „Gibt es ein Problem? Gibt es eine Schwierigkeit? Habe ich vor irgendetwas Angst?“ Vermutlich wirst du an etwas denken. Und dann richte deinen Geist auf Gott. Wenn du deinen Geist auf Gott richtest und bei Gott Zuflucht suchst, dann kannst du entspannen. Wenn du das nicht tust, dann wird ein Teil deines Geistes vielleicht praktizieren, aber ein Teil deines Geistes immer wieder sich Sorgen machen. Wenn du dagegen bei Gott Zuflucht suchst, dann wirst du keine größeren Sorgen haben, die deinen Geist von der Meditation abhalten. Also, nimm dir neu vor, immer wieder an Gott zu denken. Nimm dir vor, regelmäßig in deiner spirituellen Praxis zu sein. Und mache dir bewusst, deine höchste Zuflucht kann immer Gott bleiben.
Das war es für heute. Ich danke dir, dass du zuhörst und wünsche dir weiter alles Gute! Übrigens, es gibt auch Vorträge als Video. Es gibt längere Videos, es gibt auch längere Vorträge als MP3-Dateien, als Podcast. All das kannst du finden auf www.podcast.Yoga-Vidya.de oder einfach Yoga-Vidya.de. Da musst du zwar etwas suchen, denn auf unseren Internetseiten findest du fast alles, was es zum Thema „Yoga“ gibt, aber auf der Startseite ist eben auch alles sehr gut verlinkt.
Alles Gute, bis zum nächsten Mal!
Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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