„Als immerwährender Entsagter möge der angesehen werden, der weder hasst noch wünscht; denn frei von den Gegensatzpaaren, Oh mächtig bewaffneter Arjuna, findet er leicht Befreiung aus den Banden.“
Im Yoga geht es um Freiheit. Es geht darum, dass du dich freimachen willst von automatischen Reiz-Reaktionsketten, freimachen willst von automatisierten Wünschen und ihnen nachrennen. Yoga will dir helfen, wahrhaftig Freiheit zu verwirklichen. Und um diese Verwirklichung zu bekommen, gilt es, dass du dich löst von diesen Automatismen. Es ist ok, Wünsche zu haben. Wünsche sind ja auch insgesamt etwas Gutes. Wenn du morgens frühstückst, dann ist es gut, dass du etwas isst, was dir schmeckt. Wenn du die Temperatur in einem Raum anpasst, durchaus ist es gut, zu schauen, wo fühlst du dich wohl. Nur du solltest daran nicht Sklave sein. Nicht gleich jedes Mal, wenn es etwas zu kalt ist, sofort die Heizung aufdrehen, oder jedes Mal, wenn es sehr warm ist, die Fenster aufmachen. Insbesondere gilt es, dass du nicht Streit suchst nur wegen Kleinigkeiten, nur wegen kleinem Mögen und Nicht-Mögen. Wenn du lernst, dass du auch dann glücklich sein kannst, wenn nicht alles so geschieht, wie du es gerne hättest, dann hast du Freiheit erreicht. Überlege gerade heute, wann könntest du vielleicht mal einen Wunsch nicht erfüllen? Wann könntest du mal etwas trotzdem machen, obgleich du es nicht magst? Nur so, ohne irgendeinen anderen Grund, nur, um Freiheit zu zeigen. Um zu zeigen, du bist Herr in deinem geistigen Hause und du bist nicht Sklave von deinen Gedanken, Wünschen und Emotionen.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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