Urdhvadrishti

Urdhvadrishti heißt „das Schauen nach oben“. Drishti heißt „schauen“ und „Blick“, Urdhvadrishti ist der Blick nach oben. Urdhvadrishti hat mehrere Bedeutungen. Zum einen ist Urdhvadrishti auch eine Mudra, also eine Energieübung. Du kannst z.B. einfach leicht nach oben schauen zum Himmel und das erhebt deine Stimmung. Angenommen, du bist niedergeschlagen, es gibt aber nicht wirklich einen Grund dafür und du würdest gerne wieder erhabener Stimmung sein, dann schaue nach oben. Wenn du nach oben schaust zum Himmel, zu den Wolken oder zu Baumwipfeln, dann wirst du durch diesen Urdhvadrishti irgendwo wieder Inspiration bekommen.

Umgekehrt könntest du nach unten gucken, wenn du aufgeregt, zu unruhig bist, dann schaust du nach unten und dann wirst du ruhiger. Urdhvadrishti, also „nach oben schauen“. Es gibt noch eine spezielle Form von Urdhvadrishti, da schaust du hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen und das aktiviert das Ajna Chakra. Urdhvadrishti ist auch eine spirituelle Praxis, die du in der Meditation übst, sofern du keine Neigung zu Kopfschmerzen hast. Also, diese Form von Urdhvadrishti, zwischen die Augenbrauen zu schauen, geht nur, wenn das für deine Augen angenehm ist und du kein Kopfweh bekommst.

Urdhvadrishti ist aber noch mehr als nur zu blicken. Drishti ist auch eine Ausrichtung des Geistes. Urdhvadrishti heißt, du richtest deinen Geist nach oben, nach Höherem aus, zum Göttlichen aus. Dich interessiert weniger, was so alles passiert. Urdhvadrishti heißt, Gott ist wichtiger für dich, etwas Höheres. Dich interessiert weniger, wie dein Haus eingerichtet ist, wie viel Geld du auf dem Konto hast, wie deine Rente sein wird, ob du ein Auto hast, das schön genug ist, ob du das neueste Smartphone hast oder was auch immer. Das mag auch hilfreich sein und auch all das kannst du mit Urdhvadrishti versehen, wenn du überlegst: „Wird mir das helfen, zu Gott zu kommen? Wird mir das helfen, zu dienen?“

Urdhvadrishti heißt, sein Leben auszurichten auf die höhere Wirklichkeit. Und was auch immer für eine Entscheidung du triffst, überlegst du: „Vor dem Hintergrund der Gotteserfahrung, was wäre die richtige Entscheidung? Vor dem Hintergrund, anderen zu helfen und zu dienen, was wäre die richtige Entscheidung?“ Das ist Urdhvadrishti. Das ist eine andere Drishti, eine andere Sichtweise, als zu überlegen: „Wie kriege ich am meisten raus? Wie kriege ich das Beste für mich?“ Damit kommst du nicht weiter und wirst auch nicht glücklich. Urdhvadrishti, zu überlegen: „Wie komme ich zu einer höheren Wirklichkeit? Wie kann ich sie erfahren? Wie kann ich anderen helfen und dienen? Wie kann ich aus der Einheit heraus handeln?“

Oder auch wenn du einen Menschen triffst, das Göttliche im Menschen spüren und fühlen, egal, was er sonst macht, das ist auch Urdhvadrishti, das Höhere im Menschen sehen. Urdhvadrishti auch auf Alltagserfahrungen. Wenn dir was passiert, nicht über das Böse des Schicksals lamentieren und nicht zu sagen, „zu mir kommen nur dumme Menschen“, sondern Urdhvadrishti, alles ist eine Offenbarung Gottes, alles kommt, um dich zu lehren. Das sind alles Formen von Urdhvadrishti, einer höheren Sichtweise.

Mehr Informationen über Yoga und Meditation und auch Informationen über Yogalehrerausbildungen, Yogaseminare und Yogakurse, mit denen du auch Urdhvadrishti, eine höhere Sichtweise, bekommen kannst, findest du auf unseren Internetseiten, auf www.yoga-vidya.de.

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