Swadharma – die eigene Pflicht

Swadharma ist ein Sanskrit-Wort und besteht aus zwei Wörtern: Swa – eigen, Dharma heißt hier Aufgabe und Pflicht. Swadharma ist die eigene Aufgabe, die eigene Pflicht. Es geht darum, herauszufinden, was ist deine eigene Pflicht, was ist deine Aufgabe? Zu unterschiedlichen Zeiten hast du unterschiedliche Pflichten. Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Pflichten. In der Bhagavad Gita steht, es ist besser, die eigene Pflicht auszuführen, notfalls schlecht, als die Pflicht von jemand anders auszuführen, selbst wenn man sie gut ausführt. Und so ist immer wieder die Frage eines spirituellen Aspiranten: „Was ist jetzt hier meine Aufgabe? Was ist mein Swadharma?“

Angenommen, du siehst jemanden auf der Straße, der braucht deine Hilfe. Da überlegst du: „Was ist jetzt mein Swadharma, was ist meine Aufgabe?“ Auf der einen Seite bist zu auf dem Nachhauseweg, zu Hause warten vielleicht dein Mann, deine Frau, deine Kinder, vielleicht auch ein pflegebedürftiges Elternteil, und da ist jemand, der braucht deine Hilfe. Natürlich, welche Hilfe braucht er? Angenommen, da liegt jemand und ist zusammengebrochen, ist klar, dann musst du sofort dich darum kümmern und Hilfe rufen, Polizei anrufen oder besser einfach Notruf rufen und dann schauen, was kannst du in der Zwischenzeit tun. Aber es gibt ja etwas dazwischen. Da begegnet dir ein Kollege und er ist traurig. Was ist jetzt dein Swadharma? Willst du ihm helfen, ihm zuhören, oder was ist die Aufgabe? Oder angenommen, du stehst vor der Frage: „Bleibe ich weiter in meinem Beruf oder werde ich Yogalehrer?“ Oder: „Bleibe ich weiter Honorarkraft in Fitnesscentren und Volkshochschulen oder eröffne ich mein eigenes Yogastudio?“ Da ist immer die Frage: „Was ist mein Swadharma, was ist meine Aufgabe?“ „Oder wäre es jetzt vielleicht an der Zeit, in einer Yogagemeinschaft zu leben, Mitarbeiter bei Yoga Vidya zu werden?“ Das ist die Frage: „Swadharma, was ist meine Aufgabe?“ Das Herausfinden von Swadharma ist für einen spirituellen Aspiranten immer wieder eine wichtige Aufgabe. Wie findest du es heraus? Darüber lies die Bhagavad Gita, das kann ich dir jetzt nicht in diesen paar Sätzen sagen.

Die ganze Bhagavad Gita ist letztlich eine Schrift, wo es darum geht, wie findest du heraus, was ist dein Swadharma und wie kannst du dein Swadharma erfüllen. Krishna sagt aber, ganz sicher bist du dir manchmal nicht. Wenn du dir nicht sicher bist, was du tun sollst, dann tue das, was du nach bestem Wissen und Gewissen tun musst oder willst oder kannst, entscheide dich, und bringe alles Gott dar. Wenn du nach bestem Wissen und Gewissen dich entscheidest und dich als Instrument Gottes fühlst, dann machst du nichts Falsches. Das verspricht mindestens Krishna am Ende der Bhagavad Gita.

So versuche herauszufinden, Swadharma, was ist deine Aufgabe. Überlege nicht nur: „Was mag ich?“ Überlege nicht einfach nur: „Wie kann ich dem anderen irgendwie eins auswischen oder wie kann ich am meisten für mich rausschlagen?“ Das ist ein falsches Entscheidungskriterium und vermutlich auch für dich, der du oder die du diesen Vortrag liest, nicht das relevante Entscheidungskriterium. Ein spiritueller Aspirant, eine spirituelle Aspirantin überlegt: „Was ist mein Swadharma? Was ist meine Aufgabe?“ Und bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen, Swadharma, die eigene Aufgabe, zu erfüllen. Wenn du mehr wissen willst über Swadharma, dann gehe auf unsere Internetseiten, auf www.yoga-vidya.de. Du kannst dort den Begriff eingeben, „Swadharma“ oder gibt ein, „Bhagavad Gita“, denn die Bhagavad Gita ist nichts anderes als ein langes Lehrgespräch von Krishna, dem Lehrer, an Arjuna, dem Schüler, mit der Erläuterung, wie kannst du dein Swadharma herausfinden und wie erfüllst du dein Swadharma, deine Aufgabe, deine Pflicht.

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