Sukha ist ein Sanskrit-Wort, das sowohl Adjektiv ist, als auch Substantiv. Also, Adjektiv, eine Sache kann Sukha sein, eine Sache kann angenehm sein, sie kann freudvoll sein, sie kann vergnüglich sein. Das ist Sukha. Aber Sukha heißt auch Glück, Freude, Vergnügen. Sukha wird in verschiedenen Kontexten unterschiedlich verwendet. Manchmal wird Sukha und Ananda als Polaritäten gesehen. Ananda ist die Freude des Selbst, und Sukha sind dann Sinnesvergnügen. Sukha ist dann das, was vorübergehende Freude ist, und Ananda ist die dauerhafte Freude. In dieser Polarität, Sukha und Ananda, ist es also so, strebe nicht nach Sukha, nach kleinem Vergnügen, sondern strebe nach Ananda, große Freude.

Eine weitere Polarität ist Sukha und Dukha, davon spricht Krishna in der Bhagavad Gita immer wieder. Und dort sagt er: „Ein Sthitaprajna, jemand von beständiger Weisheit, ist der gleiche in Sukha und Dukha, Vergnügen und Schmerz.“ Mal ist es schönes Wetter und du kannst dich freuen, Sukha. Mal ist schlechtes Wetter, da kannst du dich weniger freuen, Dukha – Schmerz. Mal bist du gesund und dein Körper gibt dir angenehme Erfahrungen, Sukha. Mal bist du krank und hast Schmerzen, Dukha. Mal gibt es etwas Gutes zu essen, Sukha. Mal gibt es nichts zu essen oder das Essen ist verwürzt oder schmeckt dir nicht, Dukha. Mal sind Menschen freundlich zu dir, Sukha. Mal schimpfen sie dich, Dukha. Ein Sthitaprajna, ein Mensch beständiger Weisheit, ein Heiliger und ein Weiser, ist der gleiche in Sukha und Dukha. In dieser Hinsicht sind Sukha und Dukha Polaritäten und es gilt, in beiden gleich zu bleiben. Du kannst schöne Sachen genießen, du kannst Sukha genießen, aber im Bewusstsein, es wird irgendwann aufhören, nicht daran festhalten.

Sukha wird aber noch in einem weiteren Kontext verwendet, denn im weiteren Kontext heißt Sukha tatsächlich auch Ananda. Sukha kann in bestimmten Kontexten auch Freude heißen, im Sinne, Freude des Selbst. Und Satchidsukham z.B., wird auch manchmal als Eigenschaft des Selbst bezeichnet. Shankaracharya verwendet das manchmal. Satchidsukham gibt es z.B. in der Pratama Stotra, in der Morgenhymne vor der Meditation, dort wird gesagt, dass Brahman und Atman Satchidsukham sind, also Sein, Wissen, in dem Fall heißt Sukham Glückseligkeit. Also interessant, ähnlich wie im Deutschen kann ja Freude Sinnesfreude sein, Freude kann aber auch göttliche Freude sein, Freude des Selbst sein. Meistens wird in der Yoga-Literatur, wenn man von Sukha spricht, Vergnügen, vorübergehende Freude gemeint. Manchmal ist aber auch Sukha die dauerhafte Freude, die Freude des Selbst. Sukha, also angenehm, vergnüglich, freudevoll. Sukha – Freude, Glück und Vergnügen.

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