Sinnestäuschung
Nicht immer entspricht das, was wir mit den Sinnesorganen wahrnehmen, der Wirklichkeit. Wir sind oft einer Illusion erlegen. Manche dieser Sinnestäuschungen kommen in der Natur vor, viele werden durch experimentelle Anordnungen künstlich hervorgerufen. In einigen Fällen werden wir durch Fälschungen und Manipulationen in die Irre geführt.
Die Welt der Illusionen
Falsche Wahrnehmung ist oft durch eine Überlastung von Augen oder Ohren bedingt, manchmal kann das Gehirn die empfangenen Reize nicht richtig verarbeiten. In anderen Fällen wird auf bestimmte Erfahrungswerte vertraut, die zu einer Fehlinterpretation führen. Dann sind Illusionen "selbstgemacht" und kreisen beispielsweise um die neue Arbeitsstelle oder den Lebenspartner.

Die bekanntesten Fehlwahrnehmungen sind optische Täuschungen: So vermeint ein Reisender, dessen Zug gerade im Bahnhof hält, dass seine Fahrt weitergeht. Doch sein Zug bewegt sich nicht, sondern der auf dem Nebengleis. Die Reize, die das Auge hier aufnimmt, werden vom Gehirn falsch interpretiert.

Vielfach werden Irritationen des Sehens durch Trickbilder künstlich hervorgerufen. Dabei kann es zu trügerischen Farb- und Formeindrücken, Fehlschlüssen bei Größenverhältnissen oder falschen räumlichen Zuordnungen kommen. Die visuellen Reize überfordern die Netzhaut des Auges oder das Gehirn wird zu falschen Rückschlüssen verleitet.

Alle Sinne lassen sich täuschen
Auch die anderen Sinnesorgane können Täuschungen erliegen. Hält man eine große Muschel ans Ohr, vermeint man die Meeresbrandung zu hören. Stattdessen ist es das eigene Blut, dessen Rauschen aus der Muschel zurückgeworfen wird. Eine Stereoanlage täuscht dem Zuhörer einen räumlichen akustischen Eindruck vor. Dazu ist binaurales Hören, das Hören mit beiden Ohren nötig: Nur so lassen sich Schallquellen orten. Reduziert man bei einer Musikaufnahme 30 Prozent der Daten, wie dies bei dem digitalen Aufnahmeformat MP3 geschieht, entdeckt der Hörer so gut wie kein Unterschied. Erst wenn 60 Prozent, also mehr als die Hälfte der Informationen fehlen, vermag man Abweichungen zum Original festzustellen.

Der Tastsinn, auch haptische oder taktile Wahrnehmung genannt, funktioniert über Nervenzellen in der Haut. Diesen Sinn kann man ganz leicht in einem Selbstversuch täuschen, den der griechische Philosoph Aristoteles schon beschrieben hat: Greift man mit überkreuztem Finger auf die Nasenspitze, fühlt man zwei Nasen. Auch wenn man einen Bleistift zwischen den Fingern bewegt, hat man den Eindruck, dass es sich dabei um zwei Objekte handelt. Hält man die Finger parallel, spürt man nur ein Objekt. Das Gehirn wird durch die unnormale Lage der Finger getäuscht und nimmt deshalb zwei unterschiedliche Berührungspunkte wahr.

Quelle

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