Shiksha

Shiksha ist ein Sanskrit-Wort und heißt Lernen, Kenntnis, Fähigkeit, Kunstfertigkeit, Training und Wissbegierigkeit. Shiksha ist also jede beliebige Fähigkeit, die du dir erwerben kannst. Und im Yoga gilt es als wichtig, verschiedene Shikshas zu erwerben, gerade im ganzheitlichen Yoga. In einem einseitigen Yoga lernst du vielleicht eine Shiksha. Aber als großer Yogi, insbesondere im ganzheitlichen Yoga, entwickelst du verschiedene Shikshas, Shikshas zum einen auf spirituellem Gebiet. Es gibt z.B. die Shiksha, Asanas zu üben, die Shiksha, Pranayama zu üben, Shiksha, die Fähigkeit, dich zu entspannen, Shavasana, TiefenentspannungSanskrit zu lernen und zu kennen, mindestens die Grundlagen für die Mantra-Rezitation, ist auch eine Shiksha. Harmonium spielen zu können, Mantras singen zu können, ist auch wieder eine Shiksha. Kriyas, Reinigungsübungen, auszuführen, wiederum eine Shiksha. Meditationstechniken beherrschen – Shiksha. Als Yogalehrer Aspiranten anzuleiten, auch wieder Shiksha. Meditationen geben zu können, auch wieder Shiksha.

So gibt es auf spirituellem Gebiet verschiedene Shikshas. Und gerade wenn du den ganzheitlichen Yoga übst, dann ist es gut, verschiedene Shikshas zu üben. Das hilft auch, dass du nirgendwo daran hängst und dich nirgends zu sehr identifizierst. Des Weiteren auch, es ist gut, eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung zu haben. Es ist also durchaus gut, wenn du die verschiedenen Hausarbeiten ausführen kannst, wenn du z.B. ein Mann bist und das früher nicht gelernt hast, sind das auch wichtige Shikshas. Es ist auch eine wichtige Shiksha, deinen Computer hochfahren zu können, vielleicht auch aufschrauben zu können, vielleicht Reparaturen zu machen. Auch das ist eine Shiksha, die du lernen kannst. Kleine Handwerksarbeiten, kochen, aufräumen, nähen, Strümpfe stopfen – verschiedene Shikshas. Und ein spiritueller Aspirant, als ganzheitlicher Yogi, kann all diese verschiedenen Shikshas lernen. Das war etwas, was ich bei meinem Meister, dem Swami Vishnu, gut gelernt hatte. Er hat mich angeleitet, aufzuräumen, Küche sauber zu halten. Das heißt, nicht einfach nur eine einfache Küche, sondern die Ashram-Küche, die für mehrere hundert Menschen war. Hygieneregeln beachten und Hygienepläne einzuhalten usw. Er hat mich dazu angeleitet, also nicht persönlich, aber er gesagt: „Jetzt lerne, für drei- oder vierhundert Menschen zu kochen.“

Er hat mich veranlasst, indische Festessen zu kochen, er hat mich dazu veranlasst, Computer zu lernen, Computerspezialist zu werden. Er hat mich dazu veranlasst, Yogalehrer zu werden, Yogalehrer auszubilden. Er hat mich zum Buchhalter gemacht und zum Buchprüfer. Er hat mich zum Handwerker gemacht, mich Treppen bauen lassen und mich um verschiedene Reparaturen kümmern lassen. Er hat mich so vieles Verschiedenes gelehrt. Diese ganzheitliche Entwicklung heißt, verschiedene Shikshas zu lernen. Ich merke es heute, dass immer mehr Aspiranten sagen: „Das ist nicht mein Ding, das will ich nicht, das gebe ich ab, usw.“ Menschen verbauen sich dort die Fähigkeit, in diesem Leben große Fortschritte zu machen. Schaue, was dein Karma ist, was jetzt anliegt, was dein Dharma ist. Weniger, was du denkst, was du kannst oder nicht kannst. Alles, was du jetzt nicht kannst, kannst du lernen. Shikshas sind solche, die erworben werden können. Natürlich ist es wichtig, dass du deine Stärken besonders entfaltest und dass du herausfindest, wo du am meisten bewirkst. Und es ist auch nicht gut, dich zu verzetteln. Aber es ist auch nicht gut, dir Scheuklappen aufzusetzen und dich selbst zu beschränken. Vielleicht weißt du gar nicht, was deine wirklichen Fähigkeiten sind, die sich entfalten. Daher sei offen und mindestens in einer Phase deiner spirituellen Entwicklung sei bereit, lerne ein breites Spektrum von spirituellen Techniken und Praktiken. Und lerne, auf eine weite Weise dich zu entwickeln und Gutes zu tun und zu bewirken. Entwickle also viele Shikshas, spezialisieren kannst du dich dann immer noch.

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