Saucha gehört auch zu den fünf Niyamas. Patanjali, der große Yogameister, hat ja im zweiten Kapitel die Ashtangas beschrieben, die acht Teile, die acht Glieder des Yogas. Diese sind: Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, DharanaDhyana und Samadhi. An zweiter Stelle sind eben die Niyamas und die Niyamas bestehen aus: Saucha – Reinigung, Santosha – Zufriedenheit, dann folgt Tapas – Disziplin, dann Swadhyaya – Selbststudium, und Ishvara Pranidhana – Hingabe an Gott.

Als erstes ist dort Saucha, die Reinigung. Reinigung von KörperGeist und Seele, auch Reinigung von Gedanken, Worten und Tat. Saucha heißt also Reinheit. Saucha heißt zum einen, dass du dich rein ernährst, dass du also auf Fleisch verzichtest, auf alkoholische Getränke verzichtest, auf Fisch verzichtest, auf Milchprodukte verzichtest. All das gehört zu Saucha, zu einer inneren Reinigung. Auch ansonsten, halte deine Ernährung so natürlich wie möglich. Saucha kann auch heißen, Reinigungsübungen, die Kriyas zu üben. Saucha kann heißen, Asanas und Pranayama zu üben. Saucha heißt auch Meditieren. Saucha heißt auch ethische Reinheit. Saucha kann auch heißen, dass du in deinem äußeren Verhalten Reinheit übst. Es gibt da ja in verschiedenen spirituellen Traditionen auch Vorschriften für die Reinigung. Z.B. in Indien gibt es die Vorschrift, dass man jeden Tag baden soll, was gerade in diesem heißen Klima wichtig ist. Da sind die Menschen entweder in einen großen Teich gegangen oder in einen Fluss.

Und Saucha kann auch heißen, die Zähne putzen, Hygiene usw. Manchmal heißt auch Saucha, eine körperlich angemessene Kleidung zu tragen. Das ist z.B. bei den Moslems der Grund, weshalb sie ein Kopftuch oder einen Schleier tragen, um eben reinen Gedanken im Gegenüber zu helfen. Ich bin jetzt kein Fan vom Schleier, aber es gilt, die Sinnhaftigkeit nachvollziehen zu können. Saucha, also Reinheit, Saucha – Reinigung, Saucha auch Reinigungsritual. In Indien gibt es auch alle möglichen Gründe, weshalb man irgendwo unrein sein könnte, und dann gilt es, Sauchas zu üben, Reinigungsrituale, um wieder in einen Zustand der rituellen Reinheit zu kommen. Da wird es manchmal etwas abergläubig, da wird es manchmal etwas eigenartig. Dennoch, das Grundprinzip, ein reines Leben zu führen, reines DenkenHandeln und auch Sprechen, ist etwas, was dem spirituellen Weg und auch der Zufriedenheit, dem inneren Glück sehr förderlich ist, und auch dem Zusammenleben der Menschen. Saucha, also Reinheit, Reinigung.

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