Sarathi

Sarathi heißt Wagenlenker. Ratha heißt ja Wagen, und Sarathi ist der Wagenlenker, der Fahrer eines Wagens. Sarathi wird auch als Symbol gebraucht oder als Analogie für das höchste Selbst. Das höchste Selbst ist Sarathi, der Wagenlenker oder auch der Fahrer des Wagens. Der Körper ist der Wagen, aber du bist nicht in Wahrheit der Körper, du bist Sarathi, du bist der Wagenlenker. So ähnlich, wenn du in einem Auto bist, dann wirst du ja nicht zum Auto. Auch wenn Menschen manchmal, wenn sie gefragt werden, „wo stehst du“, dann sagen sie, „hinten im Parkhaus“, während sie vor einem stehen. Also, man kann sich auch mit dem Auto identifizieren, aber nicht wirklich.

Auf die gleiche Weise, so ähnlich, wie du ein Autolenker sein kannst oder einer, der Fahrrad fährt, ein Fahrradfahrer, und damit nicht zum Fahrrad wirst und auch nicht zum Auto wirst, so ähnlich, auf dieser Erde, in dieser Inkarnation hast du auch einen Körper. Du wirst deshalb nicht zum Körper, du hast einen Körper, du bist Sarathi, der Wagenlenker dieses Körpers. Und ähnlich, wie du auch ein Fahrrad spüren kannst und ähnlich, wie du auf einem Fahrrad durchgeschüttelt werden kannst, kannst du auch durch die Erfahrungen des Körpers durchgeschüttelt werden. Du bist trotzdem nicht dieser Körper, du bist der Fahrer. Du bist noch nicht mal die Psyche, du bist der Fahrer auch der Psyche, der Gedanken und der Emotionen. Und du kannst ein geschickter Fahrer werden und auch das gehört zum spirituellen Weg, geschickt diesen Körperwagen zu lenken, geschickt mit dieser Psyche umzugehen.

Werde also zum Sarathi bzw. du bist schon Sarathi, aber werde ein geschickter Sarathi. Und so kannst du durch dieses Leben hindurch fahren. Es gibt übrigens noch komplexere Analogie, die einfachste ist Wagenlenker und Wagen, also Ratha und Sarathi. Eine andere ist, diese Wagen-Analogie noch weiter zu führen. Da gibt es einen Wagen mit fünf Pferden. Die fünf Pferde, das sind die fünf Sinne, die dich in verschiedene Richtungen ziehen. Dann gibt es den Wagen und der Wagen, das ist dann dein Körper. Dann gibt es die Zügel, mit denen du die fünf Sinne beherrschen kannst, das ist das Prana. Dann gibt es den Wagenlenker, das ist dann die Buddhi, der Intellekt. Und dann gibt es Atman, das ist der Besitzer des Wagens, der im Wagen sitzt und nichts tut und der alles beobachtet. Und in diesem Sinne kannst du auch sagen: „Ich bin Atman, und Buddhi ist mein Sarathi, mein Wagenlenker. Ich habe einen Wagen, ich habe die Zügel und ich habe Pferde. Einfach großartig, ich muss nur lernen, mit dem Ganzen geschickt umzugehen. Vielleicht muss ich mit dem Wagenlenker mal sprechen und vielleicht muss ich den Wagenlenker dazu veranlassen, etwas geschickter mit den Pferden umzugehen.“

Also, Sarathi – Wagenlenker, Fahrer von Ratha, einem Wagen.

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Kommentare

  • sanâtana sârathi

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