Santosha gehört zu den fünf Niyamas, die Patanjali im Yoga Sutra erwähnt. Die fünf Niyamas sind SauchaReinheit, Santosha – Zufriedenheit, Tapas – spirituelle Disziplin, Swadhyaya – Selbststudium, und Ishwara Pranidhana – Hingabe an Gott. Patanjali erwähnt auch jeweils die Resultate, was passiert, wenn man diese Niyamas praktiziert. Und zu Santosha sagt er: „Wer Santosha praktiziert, der ist im Glück.“

Santosha, Zufriedenheit, führt sofort zum Frieden. Im Deutschen gibt es das ja auch, Zufriedenheit heißt das, was zum Frieden führt. Du wirst nicht glücklich dadurch, dass du mehr Wünsche erfüllst, du wirst auch nicht dadurch glücklicher, dass du immer mehr Besitz hast, du wirst auch nicht dadurch glücklicher, dass Menschen immer freundlicher zu dir sind. Du wirst glücklicher, indem du Zufriedenheit kultivierst.

In diesem Wort „Santosha“, in dem Wort „Zufriedenheit“ steckt drin, es ist Eigenverantwortung des Individuums, du selbst musst dich verbinden - Sam heißt ja auch verbinden – Santosha. Du kannst dich verbinden mit deinem inneren Glück, zu kannst lernen, glücklich sein mit Wenigem. Ein Stück Brot kann so gut schmecken, du kannst zufrieden sein, wenn du ein Stück Brot hast, Santosha. Ein Sonnenaufgang ist so schön, du musst nicht so viel Aufregung drum herum haben. Eine Blume ist so schön, eine Pflanze ist so schön, ein Lächeln eines Menschen ist so schön. So vieles ist da, du kannst einfach dich mit dem begnügen, was von selbst kommt, das ist Santosha.

Natürlich, man soll nicht nur Santosha üben. Es geht auch darum, Mumukshutva zu haben, die intensive Sehnsucht nach der höchsten Befreiung. Und es geht auch darum, dich intensiv zu engagieren, Gutes zu tun in dieser Welt. Aber für alles, was persönliches Vergnügen betrifft, alles, was persönlichen Besitz betrifft, da ist es gut, Santosha zu üben. Lerne es, mit wenig auszukommen, lerne es, mit wenig zufrieden zu sein, lerne es, dass dein Glück nicht davon abhängt, dass Menschen das tun, was du gerne hättest, sondern lerne es, mit Wenigem zufrieden zu sein, was dich persönlich und dein persönliches Leben betrifft. Das ist eine gute Grundlage für eine gute Freude. Und wenn du im Persönlichen Santosha übst, dann, mit großem Mumukshutva, strebe nach der höchsten Erfahrung. Und dann, mit großem Engagement, bemühe dich, Gutes zu bewirken in der Welt. Das ist ein gutes Ausbalancieren der Dinge: Persönliche Zufriedenheit für dich selbst, großes Engagement für das Gute in der Welt, und das besonders große, intensive Streben nach der höchsten Verwirklichung. Aber nochmals, Santosha – Zufriedenheit, Genügsamkeit, Freude.

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