Wenn der Tag sich mit der Nacht verbindet, dann ist es Sandhya. Es gibt die Morgen-Sandhya, also wenn die Sonne aufgeht, es gibt die Abend-Sandhya, wenn die Sonne untergeht. Und die Sandhya-Zeiten gelten als besonders gute Zeiten für spirituelle Praxis. Es gibt dort z.B. die so genannten Sandhya Vandanas, das sind Gebete, die man in der Morgendämmerung und in der Abenddämmerung macht. Auf eine gewisse Weise, Surya Namaskar, der Sonnengruß, gehört auch zu den Sandhya Vandanas, also den Praktiken, die man machen kann bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang. In früheren Zeiten sind die Menschen ja nicht nach Uhrzeit aufgestanden, sondern letztlich nach Sonne. Wenn du dir vorstellst, kein künstliches Licht, dann macht es keinen großen Sinn, aufzustehen, bevor die Sonne aufgeht. Und es macht auch keinen allzu großen Sinn, zu lange aufzubleiben, nachdem die Sonne untergegangen ist. Aber um diese Zeit, gerade vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, sind gute Zeiten für Meditation.

Der Tag hat aufgehört und die Nacht ist etwas länger als man eigentlich zum Schlafen braucht, daher gute Zeiten für spirituelle Praxis. Bis heute gilt, auch wenn wir künstliches Licht haben und Menschen natürlich morgens ihr Licht anmachen und abends länger auch auf sein können, weil es künstliches Licht gibt und es gibt Bücher und es gibt Internet und vieles andere, Internet-Videos, irgendjemand hält Vorträge über Sanskrit, die du dir anhören kannst, all das kannst du morgens und abends auch machen. Aber es bleibt weiter, die Zeit vor Sonnenaufgang und die Zeit nach Sonnenuntergang sind besondere Zeiten für Meditation und spirituelle Praktiken.

So kannst du überlegen, ob du deine spirituelle Praxis zu Sandhya Vandana machen kannst, also zu Sonnenaufgang und zu Sonnenuntergang machen kannst. Oder auch, wann immer du Sonnenaufgang und Sonnenuntergang siehst, wenigstens Vandana üben kannst. Vandana im Einfachsten heißt einfach nur Ehrerbietung, Verehrung.

Wann immer du eine aufgehende Sonne siehst, wann immer du eine untergehende Sonne siehst, schaue dir die Sonne an und verneige dich vor ihr, als die einfachste Form von Sandhya Vandana. Und übe jeden Morgen frühmorgens Praktiken, egal, ob es jetzt exakt der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang ist, oder eben einfach früh, verehre das Göttliche, indem du Asanas übst, Pranayama übst, meditierst, Mantras rezitierst. Sandhya – Verbindung. Sandhya, die Verbindung von Tag und Nacht. Daher, Sandhya – die Morgendämmerung und die Abenddämmerung, die Zeit von Sonnenaufgang und von Sonnenuntergang. Sandhya, besonders geeignete Zeit für spirituelle Praktiken.

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