Rasa

Rasa ist ein Sanskrit-Wort mit vielfältiger Bedeutung. Rasa heißt Saft, Rasa heißt Geschmack. Es gibt z.B. im Ayurveda verschiedene Geschmacksrichtungen, das sind die Rasas. Es gibt Rasa auch als Geschmack an etwas. Rasa kann auch Verlangen heißen, Rasa heißt auch Liebe, Rasa sind auch die neun durch Kunst hervorgerufenen Gefühle. Rasas sind auch die fünf Bhavas. Du siehst also, Rasa hat verschiedene Bedeutungen.

Ich will gerade nochmal kurz auf die einzelnen eingehen. Erstens, Rasas sind die Geschmacksrichtungen im Ayurveda. Im Ayurveda gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen: Es gibt süß, sauer, salzig, bitter, es gibt des Weiteren auch noch scharf. Ich glaube, das sind die verschiedenen Geschmacksrichtungen im Ayurveda. Vielleicht gibt es noch eine weitere, da müsstest du nochmal genauer schauen. Wenn du im Wiki unter „Rasa“, wirst du das finden. Rasa heißt also zum einen Geschmäcker, und im Ayurveda wird gesagt, normalerweise ist es gut, aus den verschiedenen Geschmacksrichtungen jeden Tag etwas zu essen. Wenn aber ein Dosha zu stark ist, dann kannst du schauen, welches Dosha entspricht welchem Rasa und dann isst du ein bestimmtes Rasa etwas weniger. Z.B. angenommen, du hast einen Kapha-Überschuss, dann solltest du weniger süßes Rasa essen, denn süß erhöht Kapha. Angenommen, du hast einen Überschuss von Pita, von Feuer, dann solltest du den scharfen Rasa weniger haben, weniger Scharfes essen. Angenommen, du hast zu viel Vata, dann ist es durchaus gut, etwas Süßes zu essen, welches dir hilft, etwas dich harmonischer zu fühlen. Also, das sind die Rasas im Ayurveda. Rasa heißt aber auch Geschmack an etwas, kann auch Wunsch heißen, Liebe zu etwas zu haben. Dann sind Rasas auch die neun haupt-menschlichen Emotionen. Da will ich jetzt nicht so viel darauf eingehen.

In den indischen Künsten ist immer wichtig, zu wissen, was sind die neun Grundemotionen. Und diese neun Grundemotionen werden angesprochen, sei es, durch die Musik, sei es, durch die bildenden Künste, werden auch dargestellt durch die bildenden Künste, sie werden dargestellt auch durch Mudras, Handmudras, durch Gesichtszüge. Und in Bharatanatyam, im indischen Tanz, spielt es auch eine wichtige Rolle, diese neun Rasas bildlich auszudrücken, tanzend auszudrücken, mit Handmudras auszudrücken, mit Gesichtszügen auszudrücken, mit Tanzschritten auszudrücken. All das drückt es aus und ruft dann im Zuschauer, Zuhörer diese Emotionen aus.

Und die Rasas sind auch die Bezeichnungen für die fünf verschiedenen Grundhingaben zu Gott. Oft wird gesprochen, die fünf Beziehungen zu Gott, das sind die fünf Rasas. Also, als fünf Rasas hast du Sakhya Bhava, Dasya Bhava, du hast Madhurya BhavaVatsalya Bhava und Shanta Bhava. Das sind fünf, man kann sagen, Arten der Liebe. Rasa heißt eben auch Liebe. Fünf Arten der Liebe zu Gott. Du kannst Gott lieben als Diener Gottes, das wäre Dasya Bhava. Du kannst Gott lieben als Freund, das ist dann Sakhya Bhava usw. Das sind alles verschiedene Bhavas und es sind auch verschiedene Rasas. Des Weiteren gibt es noch fünf verschiedene Rasas im Bhakti, verschiedene Emotionen der Hingabe an Gott. Auch das ist das, was Rasas sind. Also, fünf Rasas sind zum einen die fünf Grundformen der Hingabe, die auch als Bhavas bezeichnet werden, fünf Rasas sind aber auch fünf Emotionen, die man haben kann, während man Gott verehrt.

Mehr darüber und etwas detaillierter findest du das auch in unserem Wiki. Du brauchst einfach nur auf unsere Internetseite gehen, www.yoga-vidya.de. Gib oben ins Suchfeld ein, „Rasa“ und dort findest du dann diese verschiedenen Bedeutungen auch mit den Aufzählungen, was alles mit Rasa gemeint ist. Also, Rasa heißt Geschmack, Rasa heißt Emotionen, Rasa heißt Hingabe und Liebe.

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