Bhagavad Gita, 18. Kapitel, 42. Vers.

 

„Samo damas tapah saucam ksantir arjavam eva ca jnanam vijnanam astikyam brahma-karma svabhava-jam.“
„Gelassenheit, Selbstbeherrschung, Mäßigung, Reinheit, Nachsichtigkeit und Rechtschaffenheit, Wissen,

 

Verwirklichung und Glaube an Gott, das sind die Pflichten der Brahmanen, welche aus ihrer Natur erwachsen.“
Also, wenn du von deiner Natur aus Brahmana bist, also zum einen nach dem Höchsten strebst, oder wenn du Intellektualität hast, wissenschaftlich sein willst, dann sagt er, dann hast du eine Reihe von Verpflichtungen, nämlich Wissen zu entwickeln. Also, wenn du wissenschaftlich bist, dann geht es tatsächlich darum, ist deine Verpflichtung, mehr zu schauen, wie du die Wissenschaft voranbringen kannst. Brahmana als spiritueller Mensch heißt natürlich, dass du nach dem höchsten spirituellen Wissen strebst. Und je nachdem, welche Art von Brahmana du bist, ist das ein oder das andere wichtig. Aber ein Brahmana sollte Gelassenheit und Selbstbeherrschung entwickeln.

 

Ein cholerischer Wissenschaftler wird vielleicht die Ergebnisse verfälschen. Er sollte lernen, gelassener zu sein, selbstbeherrschter zu sein, sich zu mäßigen, nachsichtig zu sein. Also auch ein Mensch, dem es hauptsächlich um spirituelle Verwirklichung geht und alles andere keine allzu große Rolle spielt, der muss also sehr stark daran arbeiten, wirklich diese Spiritualität voranzubringen. Auch wenn du zu den Mischtypen gehörst, wie die meisten spirituellen Aspiranten, solltest du dir bewusst machen, hier beschreibt Krishna die Eigenschaften, die er für besonders wichtig hält, die man als spiritueller Aspirant entwickeln sollte.

 

Lerne Gelassenheit im Alltag. Lerne Selbstbeherrschung, also renne nicht gleich, wenn irgendeine Emotion kommt oder wenn du irgendetwas siehst, oder schimpfe nicht gleich, wenn dich jemand nicht so behandelt, wie es vielleicht angemessen wäre. Mäßigung. Führe ein einfaches Leben und versuche nicht immer, das beste Handy und die tollste Kleidung und das beste Auto und die größte Wohnung zu haben. Mäßigung. Sei zufrieden, es ist gut, etwas ausreichend Gutes zu haben. Im Äußeren, übe Mäßigung. Reinheit, äußere und innere Reinheit. Reinheit heißt natürlich auch, dass du eine reine Ernährung hast, dass du dich sattwig ernährst, also auf Fleisch verzichtest, auf Fisch, Alkohol, Tabak, Drogen usw. Nach Möglichkeit vielleicht sogar den Zuckerkonsum reduzieren und Milchprodukte aufgeben usw.

 

Also, entwickle eine gewisse Reinheit. Aber innere Reinheit ist auch wichtig, ethisches Verhalten und was auch immer du unter Reinheit verstehen magst. Nachsichtigkeit. Entwickle Nachsichtigkeit. Also, sehe anderen die Fehler nach, auch gegenüber dir selbst. Sei nicht zu anspruchsvoll, als Mensch bist du auch unvollkommen. Du brauchst nicht Körper, Emotionen, Psyche vollkommen zu machen. Du kannst auch Fehler machen und das ist auch ok. Sein nachsichtig gegenüber dir selbst, sei nachsichtig gegenüber anderen.

 

Rechtschaffenheit, ethisches Verhalten, Verehrung Gottes ist etwas Wichtiges, und alle Praktiken zu üben, welche zur höchsten Verwirklichung führen. Das sind die Aufgaben, die wichtig sind, wenn du auf dem spirituellen Weg vorankommst, also mindestens Brahmane bist, im Sinne von, dass du Gott verwirklichen willst, Erleuchtung erlangen willst. Diese Eigenschaften zu kultivieren sind umso wichtiger, je mehr du auch Yogalehrer hauptberuflich bist, je mehr du auch jemand bist, der als Wissenschaftler tätig ist, intellektuell, vielleicht auch Künstler.

 

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Bhagavad Gita Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

 

 

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