Der Pfau in der asiatischen Mythologie:

 Sein natürlicher Ursprung liegt in Indien und Südostasien, wo er in den Wäldern lebt und von den Einheimischen geschätzt wird, da er junge, giftige Kobras frisst und mit seinem schrillen Schrei vor Tigern warnt.

In den asiatischen Mythen kommt dem Pfau eine besondere Stellung zu. Er gilt als Gefährte der Götter und Könige, ist in die religiösen Vorstellungen verwoben und dem Tier selbst und seinen Federn werden magische Kräfte zugeschrieben.

In China ist der Pfau ein Sinnbild für Schönheit, Reichtum, Königlichkeit, Leidenschaft, für die Seele und die Liebe. Als ein heiliges Tier verkörpert er das Rad des Lebens. Der Pfau ist der Göttin der Barmherzigkeit geweiht, Kwan-yin. Außerdem ist er in China das Symbol von solch großem Mitleid und Mitgefühl, dass man sich erzählt, er stirbt aus Kummer über den Tod seiner Gemahlin und so wird er auch zu einem Symbol für die ewige Liebe und Treue.

Die Treue und Zähmbarkeit macht den Pfau in ganz Indien zu einem sehr beliebten Hausgenossen. Besonders nützlich ist er durch seinen ausgeprägten Geruchssinn und seine Wachsamkeit. Er warnt die Bauern und andere Tiere, wenn Gefahr droht. Sein Schrei soll auch Regen ankündigen (minh-ao=Regen kommt). Der Pfau ist in zahlreichen Mythen zu finden. Er gilt als ein heiliges Tier und ist gleichzeitig der Nationalvogel.

In hinduistischen und buddhistischen Vorstellungen ist der Pfau oftmals ein Reittier für die Götter, so bewegt sich beispielsweise Mahamyurividyarajni auf einem Pfau fort. Auch Skanda, der Kriegsgott und Herr der formenden Elemente hat als einer der zwei Söhne Shivas einen Pfau als Reittier.

Der lateinische Name für den Pfau, pavo, kommt von dem Sanskrit-Wort Pavana (Reinheit). Pavana steht für die Gottheit Vayu, den Wind, der der Atem des Lebens ist und der Vater von Ramas Freund Hanuman. Im Hinduismus symbolisiert der Pfau den Sieg über alles Giftige, denn so heißt es: Als einst das Universum gebildet wurde, das Gift aus dem Milchmeer gesaugt und in das amrita der Unsterblichkeit umgewandelt wurde, war es ein Pfau der die negativen Effekte absorbierte. Auch in der tibetischen Mythologie nimmt der Pfau alles negative auf und wandelt es in etwas positives um, so entstehen laut der Sage die Farben in seinem Federkleid. Dies wird so gedeutet, dass jeder dazu fähig ist Schlechtes in Gutes umzuformen. (Nach einem Text von Tamara Aberle u. a. Quellen)

  

Übungsanleitung:

Sitze auf deinen Fersen, wobei die Knie nach außen gerichtet sind. Sei ganz gelöst. Lege die Hände vor Anahata (Herzchakra) zum Namasté zusammen, atme einige Male tief ein und aus. Wende nun die zusammengelegten Hände mit den Fingerspitzen nach unten und lege sie vor Manipura (Solarplexus), atme weitere Male vertieft ein und aus und reichere dich so mit Energie an.

Beuge dich jetzt nach vorne und lege die Handinnenflächen zwischen deine Oberschenkel auf den Boden mit den Fingern zu dir gerichtet. Dabei berühren sich die Kleinfingerseiten und die äußeren Unterarme bis zu den Ellenbogen.

Beuge nun die Ellenbogen und lege deinen Rumpf auf die Oberarme. Die Ellenbogen pressen dabei in den Magen- und Nabelbereich. Senke zunächst die Stirn auf den Boden und runde die Schultern leicht nach unten. Strecke deine Beine nach hinten aus, sodass sie zunächst von den Zehen getragen werden. Hebe nun den Kopf mit gerichtetem Blick nach vorne und gehe mit den Zehenspitzen vorwärts, bis Beine und Füße „von alleine“ von der Matte abheben.

Halte die Position anfangs kürzer, mit der Zeit wirst du sie länger halten können. Beim Auflösen lege wieder die Stirn auf den Boden, ziehe die Knie an und senke sie ab. Richte dich dann langsam in die ursprüngliche Sitzposition auf und lasse die Übung eine kleine Weile nachwirken.

 

Hinführung/Vorstufen:

Der Ellbogenstand stärkt die Schulter- und Armmuskeln, von hier kannst du auch dynamisch in den Delphin überwechseln. Mache ebenfalls zur Kräftigung Liegestützen. – Strecke und hebe beim Pfau im Wechsel nur ein Bein, während du die Position mit dem anderen Knie unterstützt. Hebe und senke langsam den Kopf. Mit der Zeit wachsen dabei deine Kräfte und du lernst deinen Körper auszubalancieren.

 

Wirkungen:

Der Pfau stärkt die Leber, den Magen und die Bauchspeicheldrüse durch eine stark vermehrte Durchblutung. Es kommt hierbei auch der Druck der Ellenbogen auf den Akupunkturpunkt Ren Mai 12 zur Wirkung; er öffnet den häufig verspannten Bereich des Solarplexus, sodass die Verdauung auf allen Ebenen stattfinden und so eine aktive Mitte bilden kann.  Der Pfau ist deshalb auch die Übungen, die am stärksten das Verdauungsfeuer entfacht. Sie erhöht die Lungenkapazität und wirkt regenerierend auf das komplette Nervensystem. Brust-, Rücken-, Bauch-, Gesäß- und Armmuskeln werden gestärkt. Energetisch hat sie einen stark anregenden Effekt. Beim regelmäßigen Üben werden geistige Wachheit, Konzentration, Willenskraft und Gleichgewicht ausgeprägt.

 

Kontraindikationen:

Probleme mit Hand- und Ellenbogengelenken, Spondylitis, Gebärmutterhalskrebs.

 

 

 

 

Der Bericht einer Yogaschülerin:

Seitdem ich von dieser Asana gehört hatte, wollte ich sie unbedingt auch lernen. Zu Beginn bin ich jedes Mal entweder nach rechts oder links umgekippt, oder schlimmer, direkt frontal mit dem Gesicht auf die Matte gefallen. Außerdem taten mir meine Handgelenke schrecklich weh, und ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, diese Asana auch irgendwann mal zu beherrschen.

Trotzdem blieb ich hartnäckig und versuchte es immer wieder aufs Neue. Es gingen ein paar Wochen, vielleicht sogar ein paar Monate ins Land, und als ich mich schon fast damit abgefunden hatte, dass mir dieses Asana in ihrer Ganzheit anatomisch vielleicht einfach nicht möglich ist, da passierte es.

Eines Morgens schaffte ich es plötzlich, die Balance zu halten und mein gesamtes Körpergewicht auf meinen beiden Handgelenken zu balancieren. Ich war so überrascht und machte es gleich noch mal, um mich zu vergewissern, dass es nicht ein einmaliger Ausrutscher war. Zum Glück war es das nicht, und ich war so stolz.

Stolz, weil ich es endlich geschafft hatte. Stolz, weil ich nicht aufgegeben habe, sondern dran geblieben bin, auch wenn es wahnsinnig viel Durchhaltevermögen und Geduld gekostet hat. Das Gefühl danach war einfach unbeschreiblich, und ich hatte den ganzen Tag dieses einmalige Hochgefühl, was man von bestandenen Prüfungen her kennt. (Sarah Stork)

 

 

- Bhajan Noam -

 

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

 

  

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