Padarthabhavani ist die sechste der sieben Bhumikas. In Padarthabhavani bist du jenseits aller Verhaftungen, du fühlst dich nicht mehr begrenzt auf den Körper, du fühlst dich nicht mehr begrenzt auf deine Psyche. Das Interessante ist, es gab ja schon vorher Asamsakti, der fünfte Bewusstseinszustand, das heißt, von nichts berührt. Du bist in der Lage, dich zu lösen von allem. In Asamsakti ist der Yogi aber noch in der Lage, Handlungen zu tun, er hat noch Karma. Er wird so handeln, wie alle anderen auch. In Padarthabhavani ist das Karma weitestgehend zu Ende, es kommt typischerweise zum Ende des Lebens. Der Meister, die Meisterin ist jenseits von allem, ist in dauerndem Gottesbewusstsein und sieht die Welt nicht mehr so, wie andere sie sehen.

In Asamsakti sieht der Meister die Welt so, wie wir sie sehen, und er sieht auch die Welt von einem höheren Standpunkt aus. Er weiß, „ich bin das unsterbliche Selbst“, aber er weiß auch, „hier ist der Körper, durch den ich bestimmte Erfahrungen machen will“. Er versteht den Geist aller Menschen, er versteht den Geist von jedem, der ihm gegenüber ist, aber er weiß auch: „Da ist jetzt ein bestimmter Geist, durch den ich wirke und durch den ich Erfahrungen mache.“

In Padarthabhavani ist man jenseits dessen. Das Doppelbewusstsein in Asamsakti kippt, im Sinne von universellem Bewusstsein. Der Meister tut nur noch etwas, wenn er von außen gebeten wird. Er isst und trinkt auch nur, wenn ihm das Essen angeboten wird. Er braucht für seinen Körper nichts. Solange Karma ist, bekommt er alles. Aber jetzt brauchst du keine Angst zu haben, wenn du den Yogaweg gehst, dass du irgendwie ein ganz eigenartiger Typ wirst. Es geschieht eben dann, wenn Karma zu Ende ist. Auch Menschen ohne spirituelle Praxis werden zum Ende des Lebens zum Teil etwas eigenartig und manche verlieren das Normalbewusstsein. Wenn ein „normaler“ Mensch zum Ende seines Lebens nicht mehr zum normalen Bewusstsein kommt, dann ist das etwas Analoges. Nur, der Yogi, der hat volles Bewusstsein, volle Wachheit, er ist da voll erwacht, er ist eigentlich ein Buddha, aber er hat kein Karma mehr, außer dass der Körper noch daliegt. So mag der Körper daliegen, er mag auch noch essen und trinken, aber der Yogi hat keine besonderen Bedürfnisse mehr. Eben, wie gesagt, typischerweise zum Ende des Lebens. Padarthabhavani – jenseits von allen Dingen, ein Bewusstseinszustand, der jenseits ist von allem, innen, wie auch außen. Padarthabhavani – die sechste Bhumika.

- Die Vorträge des Sanskrit Lexikons als Video
- Die Vorträge des Sanskrit Lexikons als mp3 Audio, auch zum Downloaden
- Das vollständige Sanskrit Lexikon auf wiki.yoga-vidya.de

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein