Nirvikalpa Samadhi

Nirvikalpa Samadhi – ein Samadhi ohne Dualität, Samadhi ohne Unterscheidung, höchster Samadhi, Samadhi der höchsten Erfahrung der Einheit

Samadhi heißt SamaRuhe, Beruhigung. Samadhi, der Zustand vollkommener Ruhe, damit auch vollkommener Freude. Von Samadhi gibt es zwei Arten: Es gibt Savikalpa Samadhi und Nirvikalpa Samadhi. Bei Savikalpa Samadhi ist noch eine Dualität da, es ist noch eine Erkenntnis da, die nicht die höchste Erkenntnis ist. Savikalpa Samadhi bringe Siddhis, außergewöhnliche Fähigkeiten, bringt Prajna, was auch direktes Wissen ist. Aber es ist eben noch nicht das Wissen des Unendlichen. Daher gibt es nach Savikalpa Samadhi noch Nirvikalpa Samadhi. Nirvikalpa Samadhi, der Samadhi jenseits aller Dualität, Samadhi, ohne jeglichen Gedanken, Samadhi führt zu Moksha, zur Befreiung, Samadhi führt zu Atman Jnana, zur Erfahrung des höchsten Selbst, insbesondere, wenn es Nirvikalpa Samadhi ist. Es gilt, danach zu streben.

Patanjali sagt, dass Asamprajnata Samadhi – was das gleiche ist wie der Vedanta-Begriff „Nirvikalpa Samadhi“ – schnell kommt für jemanden, der den intensiven Wunsch danach hat. Ist das intensive Streben, die Sehnsucht nach der höchsten Befreiung, in Verbindung mit der Bereitschaft, dafür etwas zu tun, ist das sehr intensiv, dann wirst du Samadhi noch in diesem Leben erreichen. Daher ist es gut, strebe danach. Es ist auch immer wieder gut, sich bewusst zu machen, dass es wirklich wünschenswert ist.

Menschen machen alles Mögliche, sie rennen allem Möglichen hinterher. Sie denken, mehr Geld macht sie glücklich, oder größeres Haus macht sie glücklich, oder ein Umzug macht sie glücklich usw. Es mag sein, dass unterschiedliche karmische Situationen erfordern, dass man sein Leben neu ausrichtet, das ist natürlich so. Nur, glücklich wirst du erst dann, wenn du deine Gedanken, Emotionen, Gefühle, Vorstellungen, Identifikationen transzendiert hast. Daran zu arbeiten, das ist es wert. Und es ist auch wert, immer mehr dich von einzelnen Identifikationen zu lösen.

Patanjali beschreibt im zweiten Kapitel das System der Kleshas und sagt letztlich, alles Leiden hängt mit deinen eigenen Geisteszuständen zusammen. Aus Avidya, aus Unwissenheit, folgt Identifikation. Aus Identifikation folgt Mögen und Nicht-Mögen. Daraus kommen die verschiedenen Ängste und alle anderen Emotionen. So ist es gut, jenseits der Ängste zu gehen, überwinde Möge und Nicht-Mögen, überwinde alle Identifikationen und komme dann zum höchsten Wissen. Und das höchste Wissen erreichst du, sei es durch Jnana, durch Erkenntnis, indem du immer wieder dir überlegst: „Wer bin ich?“ Du kannst es erreichen durch Bhakti, indem du deinen Geist ganz auf Gott ausrichtest. Und du kannst es erreichen, indem du systematisch deinen Geist zur Ruhe bringst, wie im Raja Yoga, und dann bewusst Asamprajnata Samadhi erfährst, Nirvikalpa Samadhi, und das ist dann gleichbedeutend mit Para Bhakti und mit Atman Jnana. Nirvikalpa Samadhi – höchster Samadhi-Zustand. Nirvikalpa Samadhi – höchster Bewusstseinszustand jenseits aller Dualität.

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