Meisterinnen. Über erleuchtete Frauen. Teil 1



MEISTERINNEN. ÜBER ERLEUCHTETE FRAUEN. Teil 1

Ich persönlich bin drei erleuchteten Frauen begegnet. Und alle drei waren sehr unterschiedlich. Der ersten Erleuchteten begegnete ich mit etwa 26 Jahren in einem kleinen Dorf hoch auf einem Berg im Norden Bayerns. Ich suchte eine Adresse, und weil ich sie nicht fand und kein Mensch auf der Straße war, den ich hätte fragen können, klingelte ich beim erstbesten Haus. Als die Tür von innen geöffnet wurde und eine weit über siebzigjährige Frau heraustrat, stolperte ich – innerlich – mindestens drei Schritte zurück. Ein solcher Blick! Ein solcher Blick war mir in meinem Leben bisher noch nie entgegengeschlagen. Ein klarer, strahlender Abgrund bis in die tiefste Seele. Ich schaffte es dann, sie ganz normal nach jener Adresse und dem Weg dorthin zu fragen, und sie gab mir auch völlig normal Auskunft. Ich weiß nicht, wie und warum ich meine Fassung bewahrte. Ich konnte aber meinen Blick nicht von dem ihrigen lassen. Neben ihr erschien dann ihre Schwester, ich hielt sie jedenfalls dafür, und durch diesen Kontrast wurde ihr klares Wesen noch einmal besonders hervorgehoben. Es war damals nicht mehr als dieses kurze Gespräch. Ich ging innerlich völlig aufgewühlt zum Auto und mir bleibt diese Begegnung wohl für immer im Gedächtnis. – Später sollte ich von meinem Meister erfahren, dass es Erleuchtete gibt, die ihre eigene Erleuchtung gar nicht registrieren. Warum auch? Ich bin heute sicher, diese Frau zählte dazu.

Im Gegensatz zu dieser sehr kurzen Episode, konnte ich bei der zweiten erleuchteten Frau den Prozess ihres Erleuchtetwerdens über viele Jahre als ihr Schüler miterleben. Es war ein langsames aber beständiges Hinübergleiten. So sanft, so unmerklich und doch immer präsent. Sie wurde zu Lebzeiten nie als Erleuchtete bekannt und sprach auch nie über dieses Thema, jedenfalls nicht in eindeutiger Weise. Obgleich sie letztlich über nichts anderes sprach. Sie sprach auch nie über Gott, sie hatte für all diese „Dinge“ ihre eigenen Worte. Und das ist das Schöne. Jeder Mensch sollte einmalig sein, seine Einmaligkeit leben! Und nur so erreicht er/sie auch sein/ihr Ziel. Es gibt keine andere Möglichkeit. Es gibt kein Erwachen am Fließband nach DIN Om108. Nein, ganz sicher nicht!

Die dritte erleuchtete Frau zog mich wie ein starker Magnet zu sich hin, obwohl ich absolut nichts über sie wusste, nichts über ihre Erleuchtung. Ich hörte nur einen Namen und den Ort, wo sie hinkommen sollte. Das genügte. Und so ist es, der Segen der Existenz findet seine ganz eigenen Wege, unerforschlich für uns und immer zielsicher. Bei dieser ersten Begegnung liefen mir grundlose Tränen und wollten nicht aufhören, und sie laufen auch jetzt beim Schreiben dieser Zeilen. - Das sollte sich in den fünf Jahren, in denen ich immer wieder mit ihr war, nicht ändern. Tränen und ihre Füße berühren, in ihre Augen schauen, ihre Worte hören und seligsein!

Dieser Artikel wird fortgesetzt.

~ Bhajan Noam ~


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