Mayurasana ist zum einen eine Yogastellung, gehört zu den zwölf Grundstellungen in der Yoga Vidya Grundreihe, auch der Sivananda-Klasse und der Rishikesh-Reihe, aber vor allen Dingen der Yoga Vidya Reihe. Dies ist jetzt kein Teil einer Hatha Yoga Reihe. Du findest auf den Yoga Vidya Seiten auch einige Videos und Übungsanleitungen zum Pfau, auch einige Tricks, wie du auch als weniger fortgeschrittener Mensch eine Pfau-Variation üben kannst. Das ist ja mehr eine Vortragsreihe über Sanskrit-Begriffe.

Also, Mayura – Pfau, und Asana – Stellung. Stellung ist aber auch Haltung und es ist ja auch nicht eine reine etymologische Vortragsreihe, wo du einfach von einem Indologen Sanskrit-Herkunft lernst, das könnte jemand anderes machen. Ich bin ja eher Yogalehrer, Meditationslehrer, spiritueller Lehrer und ich werde jeden Begriff nutzen, um irgendwie eine spirituelle Lektion hineinzubringen. Mayurasana ist eben auch die Haltung eines Pfaus. Was ist die Haltung eines Pfaus? Die Haltung eines Pfaus ist letztlich auch Schönheit, Schönheit zu verbreiten. Im Deutschen ist Pfau ja etwas Abfälliges. Man sagt: „Eitler Pfau.“ Wenn irgendjemand sich irgendwie aufplustert und irgendwo große Klappe und nichts dahinter hat oder viel zu viel Wert auf sein Äußeres legt, das irgendwo dann lächerlich wirkt. In Indien ist Pfau ein heiliges Tier, in Indien ist Schönheit etwas Heiliges. Mayurasana wäre auch die Haltung, dass du irgendwo anderen Freude bereiten willst. Mayurasana kann auch positiv gesehen werden. Zwar sagt Swami Sivananda gerne, „einfach leben, erhaben denken“, und Swami Sivananda war ein Befürworter, dass man einfach lebt.

Heute, in Zeiten der ökologischen Probleme, umso wichtiger, man muss letztlich auf einiges verzichten, um Mutter Erde zu retten. Aber man kann sich trotzdem schön kleiden, man kann sich bemühen, schön zu sein auch für andere. Das kann die Kleidung sein, das können die Haare sein, das kann anderes sein. Das muss man nicht sein, es gibt so viele andere Haltungen. Aber wenn du jemand bist, dem es auf das Äußere ankommt, anstatt zu sagen, „ja, ich bin halt so und ich bin halt noch nicht weit“, kannst du auch sagen, „ich habe hier Mayurasana, die Haltungen des Pfaus als heiliges Tier und ich verkörpere die Schönheit Gottes, oder ich will es verkörpern, ich bitte darum“. Und genauso auch, wenn du dein Haus einrichtest, dass es für andere schön ist, dann ist das auch Mayurasana. Z.B. auch hier dieser Altar wurde sehr liebevoll dekoriert, aber mit der Haltung: „Möge es Menschen Schönheit geben. Mögen Menschen durch die Wahrnehmung der Schönheit Freude erfahren, Liebe erfahren, vielleicht im Schönen auch Gott sehen.“ Mayurasana – die Haltung eines Pfaus, der Wunsch, durch Schönheit Freude zu schenken, der Wunsch, durch Schönheit Menschen zur göttlichen Erfahrung führen.

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