Der kleine Yogi will den Krieg abschaffen

Heute war es gut im Altersheim. Alles war wunderbar. Ich bin zufrieden mit mir und der Welt. Das Wetter war schön. Die Sonne schien und ich konnte das Radfahren genießen. Meine Mutter saß mit ihrer Zimmerkollegin am Tisch und trank Kaffee. Beide begrüßten mich erfreut. Ich aß im Altersheimcafe ein Stück Erdbeerkuchen mit Sahne. Anschließend schob ich meine Mutter in ihrem Rollstuhl eine Runde durch den Park, damit sie auch das schöne Sommerwetter etwas genießen konnte.

Wie würde es wohl heute mit dem Singen werden? Letztes Mal hatte ich einen Konflikt mit der Hilfschwester und davor mit der Oberpflegerin. Gleich beim Eintreten in das Altersheim begegneten mir beide. Die Oberschwester ignorierte mich. Sie sah mich nicht und ich tat so, als ob ich sie auch nicht bemerke. Kontakt mit Menschen, die einem nicht gut tun, vermeidet man am besten. Ich hatte den Konflikt um den Singplatz gewonnen. Das genügte. Ich musste nicht weiterhin mit ihr kämpfen und auch nicht unecht freundlich zu ihr sein. Obwohl es komisch war, dass immer, wenn wir uns begegneten, wir so taten als ob wir uns nicht sehen. Aber ich liebe Spiele. Es ist okay für mich.

Die Hilfsschwester hat das Singen mit den Alten nach einem mißglückten Versuch wieder aufgegeben. Die Senioren sangen nicht so begeistert bei ihr mit, wie sie sich das wünschte. Und es wollten auch kaum Leute mit ihr singen. Nur die Alten, die sie zwangsweise zum Singen angekarrt hat. Also ließ sie das Singen los. Sie war ohnehin nicht wirklich mit Freude dabei. Sie sah es eher als Job an, den sie mehr oder weniger abarbeitete. Also hat sich der Konflikt mit ihr auch erledigt.

Bei mir dagegen waren die Alten voller Freude dabei. Eine Seniorin wartete schon auf dem Singplatz im Gang. Eine neue Alte kam hinzu und war begeistert, dass im Altersheim gesungen wurde. Ihre Tochter hatte sie gerade erst ins Heim gebracht. Sie fühlte sich hier geliebt und aufgehoben. Und es kam sogar ein alter Mann hinzu, der ebenfalls neu im Heim war. Ich fragte ihn, woher er denn die vielen Wanderlieder kennt. Er antwortete, aus seiner Soldatenzeit. Dort hatten sie immer beim Marschieren gesungen.

Er war im Zweiten Weltkrieg in Griechenland stationiert gewesen. Dort ging es relativ friedlich und ruhig zu. Er erklärte, dass er sechs Jahre eine schöne Zeit dort gehabt hätte. Auch die Engländer hätten dort relativ friedlich gegen die Deutschen gekämpft. Sie hätte nachmittags ihren Tee getrunken und morgens einmal in die Luft geschossen. Auch so kann Krieg sein. Obwohl ich es besser finde, wenn die Kriege auf der Welt abgeschafft werden. Für mich ist es nicht normal, dass sich erwachsene Menschen gegenseitig umbringen, weil irgendwelche machtgierigen Idioten es ihnen befehlen.

Solche Idioten gibt es leider viele. Und sie werden tatsächlich von vielen Menschen verehrt. Ich denke da an Napoleon, der für mich genauso ein Irrer war wie Alexander der Große, Dschingis Kahn, Adolf Hitler oder Stalin. Sie waren alle größenwahnsinnig, vom Ego getrieben und haben dafür Millionen Menschen umgebracht. Und leider gibt es diese Verrückten auch in der heutigen Zeit. Und zwar massenhaft. Ich denke dabei an die vielen sinnlosen Kriege der USA, den Vietnamkrieg, den Afghanistan-Krieg, den völkerrechtswidrigen zweiten Irakkrieg. Sie haben die Islamisten groß gemacht und uns ein Zeitalter der dauerhaften Kriege beschehrt. Und ich befürchte, dass das so ewig weiter geht, wenn die Menschen der Welt nicht endlich entschlossen gegen den Krieg eintreten.

Wir brauchen keine Kriege, keine Ausbeutung und keinen Hass auf der Welt. Wir brauchen Frieden, Liebe und allgemeines Glück. Das wäre der Weg der Vernunft und der Weisheit. Leider hat das kaum jemand begriffen, wenn ich mir so die Filme im Fernsehen anschaue. Dort wird begeistert Krieg gespielt, Verbrecher gejagt, Gewalt befürwortet. Die Weltbevölkerung wird systematisch durch die Massenmedien zum Kampf und Krieg erzogen. Statt zur Liebe und zum Frieden. Ich glaube, ich bin der einzige vernünftige Mensch auf der Welt.

Jedenfalls im Altersheim ging es heute friedlich zu. Wir sangen von der Vogelhochzeit, den drei Chinesen mit dem Kontrabaß und der kleinen Wanze. Wir wanderten geistig in Gottes schöner Natur und freuten uns an Gottes Liebe. Gottes Liebe ist so wunderbar. Gottes Frieden ist so wunderbar. Die Erleuchtung, Gottes Glück, ist so wunderbar. Das ist normal. Das ist der Weg in eine bessere Zukunft. Mögen wir alle den Weg des Friedens, der Liebe, des inneren Glücks und der Erleuchtung gehen. Jeder auf seine Art. Umfassende Liebe führt zur Erleuchtung und zum Glück. Wenn wir alle den Weg der Liebe und der Weisheit gehen, wird es irgendwann auch auf der Welt Frieden und Liebe geben.

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Kommentare

  • Du bist nicht der einzig vernünftige Mensch auf der Welt, das Problem ist nur, dass momentan die Welt aus den Fugen gerät, und die Zeit der "Vernünftigen" noch nicht gekommen ist. Die Veränderung der Welt beginnt bei einem selbst, deshalb ist es wichtig sich nicht von Meinungen abhängig zu machen. Für mich bedeutet dies, dass ich nicht alles, was mich früher verletzt hätte, persönlich nehme, sondern den anderen mit liebevollen Gedanken begegne. Nicht immer einfach, aber so lassen sich auch kleine Kriege im Umfeld vermeiden.
  • yoga sûtra 2,35 Heute ist Vollmond in Löwen, bis morgen 11:26
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