Kumkum, das ist das Hindi-Wort, auf Sanskrit sagt man Kumkuma. Kumkuma, vielleicht kennst du den Ausdruck auch aus der zweiten Strophe des Gajananam: „Kumkuma Raktavarnam.“ Also, ein Ausdruck für das Safranpulver. Kumkuma hat verschiedene Bedeutungen: Es heißt zum einen Safran. Kumkuma ist aber auch das rote Pulver, das man gewinnt aus Kurkuma. Ob Kumkuma ursprünglich aus Safran gewonnen wurde, weiß ich nicht, aber heutzutage wird Kumkum aus Kurkuma gewonnen. Und evtl. kommt sogar Kurkuma, der Ausdruck, auch irgendwo aus Kumkum, evtl. haben sie einen ähnlichen Wortursprung. Da bin ich allerdings jetzt nicht genau informiert. Kumkum ist aber rot, wird auch in Indien als „Red Powder“ bezeichnet, als rotes Pulver. Kumkum verwendet man zur Verehrung der göttlichen Mutter.

Es gibt drei heilige Pulver, die man auf die Stirn aufträgt, ursprünglich diese drei, es gab auch noch ein paar zusätzliche. Aber grundsätzlich, die Shaivas haben so genannte Vibhuti oder Bhasma aufgetragen, das ist Asche. Die Vaishnavas tragen Chandana, das ist Sandelholzpaste, auf. Und die Shaktas, die also Shakti verehren, tragen Kumkum auf oder auch Kurkuma.

Vaishnavas sind die, die Vishnu verehren, Rama oder Krishna, die tragen also Sandelholzpaste auf. Unsere Tradition, Yoga Vidya, ist in der klassischen Tradition von Shankaracharya und ist daher eine traditionsübergreifende Richtung. Wir tragen alle drei auf, also die drei Striche von Vibhuti oder Bhasma genannt, also Asche, wir tragen einen Punkt auf aus dem Chandana, Sandelholzpaste, und Kumkum, das rote. Und so wird verehrt, zum einen Shiva und damit auch Ganesha, Subramanya. Dann als zweites Vishnu, damit auch Krishna und Rama. Und als drittes dann die Shakti, die göttliche Mutter, Durga, Kali, im weiteren Sinne auch Saraswati, LakshmiParvati usw.

Also, Kumkum, das rote Pulver, gewonnen aus Kurkuma. Übrigens, in Indien wird heutzutage das rote Pulver auch zum Teil einfach gefärbt und das merkst du daran, das echte Kumkum, das riecht leicht nach der Kurkuma-Wurzel, außerdem färbt es so leicht auch gelblich. Es sieht rot aus, aber es hinterlässt etwas gelbliche Spuren. Aber so tragisch ist es auch nicht, die Inder verwenden meistens das Red Powder, welches nicht echtes Kumkum ist, und bekommen auch so göttliche Erfahrungen. Aber wenn du es jetzt ganz traditionell haben willst, dann kannst du schauen, echtes Kumkum zu finden. Das ist übrigens in Nordindien fast nicht möglich. Echtes Kumkum kriegst du eigentlich nur in Südindien. Also, nochmal, Kumkum – Red Powder oder Kumkum – zum einen Safran, und das rote Pulver, gewonnen aus Kurkuma oder Tumeric-Wurzel, das man aufträgt auf das dritte Auge, entweder das eigene dritte Auge oder die Murti, die Götterfigur, um so die kreative Energie und damit die Energie der göttlichen Mutter zu aktivieren.

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