In Indien gibt es verschiedenste Mythologien. Und gerade zur Zeit der Veden wurden gerade die Devas besonders erwähnt. Devas heißt eigentlich, die Leuchtenden, die Lichtwesen, die Strahlenden. Und gerade im 19. Jahrhundert wurde Deva übersetzt als Gott und so kamen die Westler auf die Idee, dass Indien Polytheismus sei. Also, es gab alle möglichen Devas. Es gibt Indra, den König der Götter. Es gibt Agni, den Feuergott, Vayu, den Windgott usw. Aber eigentlich sind es Devas oder auch Devatas, das heißt Lichtwesen. Und diese Lichtwesen sind wie Intelligenzen, die auf subtile Weise das ganze Universum steuern. Man kann es auch als Intelligenz in der Natur sehen, man kann sie als Naturgottheiten und Naturengel ansehen.

So ist Indra zum einen der König der Götter, wird aber auch als Windgott bezeichnet. Ähnlich wie Zeus bzw. Jupiter hat er auch die Fähigkeit, Donner, Blitze und Sturm zu verursachen. Er ist auch derjenige, der eben im Himmel besonders verantwortlich ist. Indra ist in vielerlei Hinsicht ein hoch interessanter Engel, kann man sagen. Indra, auf der einen Seite ist er der König der Götter. Und es gibt auch Schriften, wo beschrieben wird, wie großartig er ist und wie großzügig er ist und wie wunderbar er ist. Er wird auch in einer der Upanishaden beschrieben als Schüler, Schüler von Prajapati, Schüler des Schöpfers. Wie er mit Virochana, dem König der Asuras, dem König der Dämonen, in die Lehre gegangen ist bei Pajapati und wie er so zur höchsten Erkenntnis gekommen ist.

Indra wird aber auch in anderen Schriften als jemand gesehen, der so ein bisschen neidisch auf andere ist, und jemand, der Angst hat, dass ihm jemand seinen Posten als König der Götter wegschnappen will. Es gibt dann auch Geschichten, wo Indra nicht mehr König sein wollte und sich irgendwie inkarniert hat als Eber, um das Leben in Einfachheit zu genießen. Irgendwann war er es leid, sich immer um alle so zu kümmern. Dann gibt es Geschichten, wo Indra die Rishis und Aspiranten in Versuchung führt, indem er ihnen Apsaras und Gandharvas schickt, also schöne Nymphen oder auch Tänzer und Tänzerinnen. Also, Indra, verschiedenste Funktionen. Es gibt sogar Geschichten, wo Indra irgendwo sich erzürnt über das, was Krishna gemacht hat und dann ein Donnerwetter losgelassen hat, dann aber einsehen musste, dass Krishna letztlich derjenige ist, der das Sagen hat.

Also, viele Vermenschlichungen, gerade im alten indischen Pantheon. In den Veden steht nämlich weniger von Vishnu und Krishna und Rama und Shiva, dort geht es mehr um Indra, Agni, Varuna, Vayu, Brihaspati usw. Und dort ist eben Indra der König der Götter. Und bis heute kann man Indra auch verehren. Mindestens kann man sagen, er gehört zu den Lichtwesen in der Natur, man kann ihn spüren, man kann ihm seine Ehrerbietung erweisen, man kann ihn bitten, einem zu helfen auf dem spirituellen Weg. Wenn man sich demütig so an Lichtwesen, Engelswesen wendet, werden sie einem beistehen und einem helfen. Und dann kann es auch hilfreich sein, auch Indra anzubeten und zu verehren, so wie man das in den Shanti Mantras macht. Z.B., ein Shanti Mantra beginnt mit: „Om Sham No Indro Brihaspatihi.“ Es fängt natürlich an mit: „Sham No Mitrah Sham Varunaha Sham No Bhava Tyaryama Sham Na Indro Brihaspatihi.“ Das heißt immer: „Oh Götter, seid mir wohlgesonnen. Sham No Mitrah – Ehrerbietung dem Engel, der Freund von allem ist. Om Sham No Mitrah Sham Varunaha – dem Gott des Wassers sei Ehrerbietung erwiesen. Sham No Bhava Tyaryama – Ehrerbietung mit Bhava, mit Liebe, Aryama, einem weiteren Aspekt des Göttlichen, der auch Manifestation von Yama ist oder Aryama, dem Gott der Gastfreundschaft, wie auch der Manifestation Yama, dem Todesgott usw.“

So gilt es, Ehrerbietung zu haben. Wir sind nicht allein auf dieser Welt, es gibt nicht nur physische Wesen, es gibt auch Feinstoffwesen, es gibt die vielen kleinen Feen und die vielen Gnome und es gibt die feinen Feuerwesen, Luftwesen, Erdwesen, dann gibt es die Baumwesen, es gibt die Devatas von Kraftorten, den Devata einer Gegend und eines ganzes Landes, einer Stadt, es gibt die Devatas einer Kultur, es gibt auch den Devata eines Ashrams und es gibt eben die übergeordneten Devatas und dazu gehört Indra. Indra – König der Devas, König der Engelswesen, jemand, an den man sich auch wenden kann, dem man seine Ehrerbietung zeigen kann.

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