Homa zelebrieren

Wir wollen heute Abend eine Homa zelebrieren. Homa, ein machtvolles archaisches Ritual mit einer starken Wirkung auf Psyche, Energiekörper, Astralebene, die ganze Umgebung. Es soll ein besonderer Segen sein für die Yogalehrerausbildung, die ja jetzt in den letzten Tagen ist. Am Sonntag haben die Teilnehmer der Vierwochenausbildung ihren Abschluss. Die Dreijahresausbildung ist jetzt im letzten Jahr. Wir haben eine Ayurveda-Massage-Ausbildung, Ferienwoche und viele andere, die hier sind. Und diese Homa als Feuerritual kann eine besondere Segenskraft entfalten. Eine Homa ist ein Opferritual. Man gibt etwas ins Feuer, was in Indien etwas Wertvolles ist, Brennstoff, Ghee, gereinigte Butter. Man gibt das ins Feuer, was ein Symbol ist, wenn wir irgendetwas erreichen wollen, dann gilt es auch, etwas zu geben und es gilt auch, etwas loszulassen. Und indem wir etwas ins Feuer geben, wird es verbrannt, aber es entsteht auch eine ganze Menge Positives. Und so ist ein wichtiger Aspekt des Yogas, auch zu geben, auch zu opfern, auch darzubringen. Und indem wir geben, indem wir das, was wir haben teilen, und zwar das, was uns wertvoll ist, teilen, dadurch können wir uns zu Gott wenden und dadurch können wir unser Bewusstsein erweitern. Feuer verbrennt und so können wir auch sagen, letztlich, unser Körper verbrennt auch. Wir haben jetzt 2011, vor ein paar Tagen war 2010. Was ist der Unterschied zwischen 2011 und 2010? Ein Jahr näher am Tod. Ein paar mehr graue Haare und ein paar weniger andere Haare. Natürlich, als Yogis können wir auch sagen, ein Jahr näher an der Verwirklichung des Ewigen, des Unendlichen. Und als Jnana Yogis können wir sagen – was ist der Unterschied zwischen 2011 und 2010? Gar keiner, nur Illusion. Wir hatten ja letzte Woche einen Jnana Yogi hier, den Chandra. Körper besteht aus Tomate oder was auch immer wir essen, geht nachher wieder zurück und wird zu Tomate oder was auch immer sonst. Daran können wir uns auch erinnern, etwas verbrennt. Gut, verbrennen wollen wir natürlich auch im Yoga etwas. Wir wollen alte Wünsche verbrennen, wir wollen alte Begierden und Verhaftungen verbrennen. Wir wollen ungeklärte Schwierigkeiten auflösen. Wir wollen das Vergangene, das uns irgendwo blockiert, ablegen. Es wird angenommen, dass in einer Homa auch Prana erzeugt wird, Lebensenergie. Alles, was wir im Yoga machen, ist auch dazu da, um mehr Prana zu haben und die höheren Chakras zu aktivieren und unser Prana in Kontakt zu bringen mit dem kosmischen Prana, uns zu öffnen für dieses universelle Prana. Und in einem Feuer rufen wir Agni, die Wesenheit des Feuers an. Wir wiederholen Mantras. Und dann wird angenommen, dass durch dieses heilige Feuer jeder Gedanke, den wir dabei haben, mit Prana, mit Lebensenergie gefüllt ist. Und dass auch dieser göttliche Segen dort hin geht. Das Feuer wird wie ein Sitz oder wie ein Kanal, durch welches diese göttliche Energie fließen kann. Manche von euch waren letzte Woche hier, da hatten wir die Puja gehabt, oder manche haben auch die abendliche Puja oder heute Nachmittag die Guru Puja mitgemacht. Dort wird Gott verehrt über Murtis. Hier wird praktisch diese abstrakte Form von Licht über das Feuer angerufen, über welches Gott sprechen kann und wir können uns so zu Gott richten, symbolisch gesehen. Feuer wandelt das Grobe ins Feine um. Etwas, was normalerweise herunterfällt, wenn es verbrannt wird, steigt nach oben hoch. Und so werden auch die natürlichen Tendenzen unseres Geistes, die vielleicht nach unten gehen, umgekehrt und gehen dann in eine höhere Ebene. Und wir wandeln schlafende Energie in uns um in aktive Energie. Ich könnte jetzt noch viel erklären, aber wir werden die Homa jetzt einfach üben. Sie ist auch Teil der vierwöchigen Yogalehrerausbildung.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein

Kommentare

  • Lieber sukadeva, ich möchte Dich bitten, als Angesehene Person und Vorbild, die agnihotra -homa immer mit einen lungi zu Zelebrieren, ist es doch die vedische Art dieses zu tun, welches auch svâmî shivânanda & svâmî vishnu devanânda taten ! Der Rock, ein Symbol der Einheit ! Danke für Dein verständnis. om

Diese Antwort wurde entfernt.