Garbha heißt Embryo. Vielleicht hast du schon von Garbhasana gehört. Garbhasana, die Stellung des Kindes, wie wir meistens im Deutschen sagen. Die Embryostellung, wo du auf den Fersen sitzt und die Stirn auf den Boden gibst, das ist Garbhasana. Garbha – Embryo. Garbha heißt aber auch Ei, Garbha heißt auch Mutterschoß, Gebärmutter, könnte man auch etwas physiologischer sagen. All das ist Garbha. Und Hiranya heißt golden. Hiranyagarbha – goldenes Ei, goldener Mutterschoß. Hiranyagarbha ist auch eine Bezeichnung für Gott. Gott ist Hiranyagarbha. Garbha, man kann sagen, Mutterschoß, und wir alle sind im Mutterschoß Gottes, wir alle sind in diesem unendlichen Mutterschoß geborgen.

Angenommen, es gibt zwei Zwillinge im Mutterschoß, die können sich unterhalten und der eine kann sagen: „Hast du schon gehört, es wird behauptet, es gäbe eine Welt außerhalb von unserem Mutterschoß?“ Sagt der andere: „Nein, das kann es überhaupt nicht geben. Es gibt nur das.“ Und der andere sagt: „Ich habe gehört, es gäbe so etwas wie Mutter.“ Sagt der andere: „Nein, ich habe noch nie so etwas wie eine Mutter gesehen.“ So ähnlich kann man sagen, es gibt eine Welt, die höher ist als die materielle Welt. Da kann man antworten: „Nein, gibt es nicht.“ Da kann man sagen: „Ja, es gibt so etwas wie Gott.“ Sagt der andere: „Ich habe keinen Gott gesehen.“ Aber wir befinden uns in Hiranyagarbha, die ganze Welt ist wie ein Mutterschoß. Wir sind in diesem Mutterschoß, wir sind geborgen. Wie in einem Mutterschoß kriegen wir hier alles, was wir brauchen. Wir müssen uns zwar ein bisschen mehr bemühen als ein Embryo im Mutterleib, aber im Grunde genommen kriegen wir alles. Wir bekommen Licht, wir bekommen Luft, wir bekommen Wasser, wir bekommen Nahrungsmittel, wir sind mit anderen Menschen zusammen. Eigentlich befinden wir uns alle in Hiranyagarbha, im goldenen Schoß Gottes.

Hiranyagarbha drückt auch aus, dass wir alle Teil eines großen Organismus sind. Jeder Mensch ist wie eine Zelle im Körper Gottes und wir werden genährt vom Körper Gottes. Überlege dort selbst vielleicht mal, hilft dir diese Vorstellung, Hiranyagarbha, Gott als goldener Mutterschoß und wir alle werden genährt in diesem goldenen Mutterschoß, wir können uns geborgen fühlen, wir können uns beschützt fühlen. Diese Vorstellung von Hiranyagarbha schafft tiefes Vertrauen. Hiranyagarbha ist auch ein technischer Ausdruck für einen bestimmten Aspekt der Wahrheit im Vedanta-System. Darüber spreche ich vielleicht ein anderes Mal und du findest dort auch mehr darüber auf unseren Internetseiten, wenn du gehst auf www.yoga-vidya.de, gib dort ein, „Hiranyagarbha“ und da findest du noch sehr viel mehr darüber. Jetzt aber sei dir einfach bewusst, Gott ist überall, und letztlich bist du geborgen im Hiranyagarbha, im goldenen Mutterschoß. Gott wie ein Mutterschoß, wir alle sind wie Zwillinge, Drillinge, Mehrlinge und werden alle ernährt in diesem Schoß Gottes, der sich Welt nennt.

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