Hara heißt wegnehmend, Hara heißt ergreifend, Hara ist ein Beiname von Shiva. Es gibt viele Kirtans, wo Hara dabei ist, z.B.: „Hara Hara Mahadeva Shambho Kashi Vishwanatha Gange.“ Oder: „Shiva Shiva Shiva Shambho, Shiva Shiva Shiva Shambho, Hara Hara Hara Shambho, Hara Hara Hara Shambho.” Hara, immer wieder. Was heißt Hara? Hara heißt wegnehmend. Das ist komisch, warum sollte man Gott verehren als derjenige, der wegnimmt, Hara? Ja, wir wollen einiges weggenommen bekommen. Wir wollen unsere Verhaftungen weggenommen bekommen. Wir wollen unsere falschen Identifikationen weggenommen bekommen. Wir bitten darum: „Oh Gott, bitte hilf mir, dass ich nicht in meinen Problemen steckenbleibe. Nimm mir meine schlechten Angewohnheiten weg. Hilf mir, dass ich von meinen Verhaftungen loskomme.“ Letztlich, Swami Sivananda hat mal gesagt: „Loslassen ist das höchste Sadhana.“ In der Alchemie findet man die Aussagen: „Solve et coagula.“ Solve – löse, coagula – binde. Löse dich vom Begrenzten, binde dich an das Unbegrenzte. Die letzten Worte, die Swami Sivananda diktiert hatte als er sein letztes Werk geschrieben hatte oder diktiert hatte, eben „Göttliches Elixier“, „Elixier Divine“, war „Detach – Attach“. Das heißt, lasse los und binde dich. Lasse los das Begrenzte, binde dich an das Unbegrenzte. Swami Sivananda sagte auch noch: „Frieden kommt, wenn der Mensch mit dem Höchsten verschmilzt.“ Und wie verschmilzt du mit dem Höchsten? Indem du das Begrenzte loslässt. Es ist schwer, etwas loszulassen. Daher beten wir zu Gott: „Oh Gott, sei Hara, sei jemand, der wegnimmt, der meine Verhaftungen wegnimmt, auch jemand, der mich ergreift.“ „Nimm mich, der sich dir ergibt“, heißt es auch in einem Gebet in diesem „Hey Prabhu“. „Oh Gott, ich ergebe mich dir, bitte, nimm mich. Nimm mich so, wie ich bin und transformiere mich.“ Hara – derjenige, der wegnimmt. Wegnehmend – Hara, Beiname von Shiva. Oh Gott, bitte sei Hara, nimm mir meine Schmerzen weg, nimm mir meine Identifikationen weg, nimm mir meine Verhaftungen weg. Indem du das wegnimmst, werde ich reich beschenkt. Denn was übrigbleibt, wenn alles weg ist, was man wegnehmen kann, das ist Gott, das ist die wahre Natur, das ist Satchidananda, unglaubliche Freude, Bewusstheit, reines Sein.

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