Heute geht es kurz um Duryodhana in diesem Sanskrit-Lexikon. Ein anderes Mal werde ich vielleicht noch ausführlicher sprechen über alle Gestalten in der Mahabharata und noch mehr Geschichten erzählen. Duryodhana ist eine wichtige Person im Mahabharata. Duryodhana ist der Sohn von Dhritarashtra. Dhritarashtra war der König. Er war der Neffe von Pandu. Pandu war der Vater von ArjunaYudhisthira und den drei anderen Pandavas. Dhritarashtra war älter, aber blind geboren, deshalb wurde sein jüngerer Bruder, Pandu, zunächst zum König gekrönt. Weil aber Pandu früh starb, wurde dann Dhritarashtra doch zum König gekrönt. Und dann erwartete Duryodhana, dass er nachher zum König gekrönt werden würde, Duryodhana war nämlich der Erstgeborene von Dhritarashtra. Aber Yudhisthira, der Sohn von Pandu, meinte, er müsse König werden, denn sein Vater, Pandu, war vorher König gewesen und hatte ihn schon zum Thronfolger bestimmt gehabt.

Das war eine komplexe Geschichte, die normalen Regeln hätten auch durchaus gesagt, Yudhisthira hatte Recht, aber Duryodhana hat es nicht eingesehen. Und so entwickelte Duryodhana schon als Jugendlicher verschiedenen Attentatsmöglichkeiten, um Yudhisthira und die anderen Pandavas umzubringen. Duryodhana wird deshalb auch nicht nur als schwer besiegbar bezeichnet, sondern der Ausdruck „Dur“ heißt ja zum einen „schwer“, Duryodhana – schwer besiegbarer, aber er ist auch Dur, das heißt, ein schwerer, ein böser Krieger, Dur, im Sinne von schlecht. Aber natürlich, man nennt kein Kind „schlechter Krieger“, er wurde mehr von seinem Vater so genannt, in der Hoffnung, dass er ein schwer besiegbarer Krieger werden würde, im Sinne von, dass er sich um das Gute bemüht. Aber der Vater von Duryodhana war blind geboren und er war auch jemand, der blind gegenüber den Schwächen seines Sohnes war. So konnte Duryodhana viele Probleme schaffen, viele Menschen ins Leid stürzen, viele Menschen umbringen und umbringen lassen, schließlich die Pandavas ins Exil schicken, um dann einen Krieg vom Zaun zu brechen, der dann viele Menschen in den Tod stürzte.

Aber Duryodhana hat nicht nur schlechte Eigenschaften. Duryodhana war auch tapfer, er war mutig, er konnte auch großzügig sein, er konnte über Kastengrenzen hinweg schauen und so hat auch Duryodhana seine Qualitäten. Letztlich, niemand ist vollständig gut, niemand ist vollständig schlecht. Jeder Mensch, tief im Inneren, will das Gute und manchmal drückt sich dieses Gute auf gute Weise aus, auf mitfühlende und geschickte Weise aus, und manchmal drückt sich die tiefe Sehnsucht eines Menschen aus in schlechten Handlungen. Duryodhana war durchaus einer, der es im Inneren auch gut gemeint hat. Er war aber jemand, der leicht kränkbar war, er war machthungrig, machtgierig und er war bereit, für das, was er wolle, über Leichen zu gehen und zwar wörtlich genommen.

Duryodhana, durchaus ein abschreckendes Beispiel. Es reicht nicht aus, mutig zu sein, es reicht nicht aus, großzügig zu sein, es reicht nicht aus, nur geschickt zu sein. Es ist wichtig, ethisch zu sein und es ist wichtig, das Verhalten an ethischen Richtlinien auszurichten, ansonsten magst du kurzfristig Erfolg haben, so wie Duryodhana ja tatsächlich über dreizehn Jahre das ganze Königreich regieren konnte, Alleinherrscher wurde, aber langfristig heißt es so schön: „Ehrlich währt am längsten.“ Unethisches Verhalten wird irgendwann negatives Karma mit sich ziehen. Auch dafür steht Duryodhana, als jemand, der tapfer war, klug war, der mutig war, aber dennoch tyrannisch und unethisch gehandelt hat. Daher, werde nicht zum Duryodhana. Du kannst einige gute Eigenschaften nutzen, Arjuna und Bhima hatten alle guten Eigenschaften von Duryodhana, verbinde es aber auch mit ethischem Verhalten, dass du dein Dharma tust, deine Aufgabe, deine Verpflichtung nach ethischen Prinzipien. Duryodhana – schwer besiegbarer Krieger, Sohn von Dhritarashtra, Gegenspieler Arjunas.

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