Die Wahrheit über Yoga und Sex

Es ist gut über Yoga und Sex zu reden und Klarheit zu gewinnen. Ich berichte von meinen eigenen Erfahrungen. Mit 18 hatte ich meine erste Freundin. Wir hatten wunderbaren Sex zusammen. Und ich war einige Jahrzehnte sexsüchtig.
Dann kam die zwölfjährige Beziehung mit meiner Exfrau (ich nenne sie jetzt mal so, obwohl wir formal nicht verheiratet waren). Das erste Jahr waren wir sehr verliebt und der Sex war gut. Dann habe ich sie irgendwie überfordert und wollte zu viel. Sie verlor ihre Lust am Sex und zum Schluss haben wir uns nur noch gestritten. Sie war die einzige Frau, mit der ich zusammengelebt habe.

Danach kamen meine wilden Jahre, wo ich viel Sex hatte. Ich kam zum Yoga, öffnete meine Energiekanäle und konnte plötzlich meine Energie steuern. Dadurch wurde tantrischer Sex möglich. Vorher war Sex immer relativ kurz. Jetzt konnte ich so lange wie ich wollte Sex haben und dadurch die Energie anheben. Bis es zur glückseligen Verschmelzung mit meiner Partnerin und Egoauflösung kam. Oft gelangten dadurch beide ins Licht. In dieser Zeit hatte ich nacheinander drei Freundinnen, mit der letzten war ich zehn Jahre zusammen.

Nach fünf Jahren Tantra veränderte sich plötzlich alles, weil der Knoten des Sexualchakras gelöst wurde. Die Energie floss weiter in den Körper. Sex war zwar weiterhin möglich, aber nur wenn die Frau auch Lust hatte und mich mit ihrer Energie auflud. Sex wurde zu einem gemeinsamen Energieweg mit vielen Überraschungen und Abenteuern. Wichtig war es sich beständig im positiven Denken zu üben. Beim tantrischen Sex entstanden oft starke Reinigungsprozesse, die negative Energien hochschwemmten. Wenn man damit nicht gemeinsam gut umgehen kann, kann es die Beziehung zerstören. Es ist deshalb gut tantrischen Sex mit Gebeten und spirituellen Übungen (gemeinsame Meditation, Gedankenerforschung) zu verbinden.

Nach dem Ende meiner Beziehung beschloss ich zehn Jahre enthaltsam zu leben, um die ganzen Sex- und Beziehungsanhaftungen aufzulösen. Denn Tantra-Yoga ist zwar schön, aber durch das starke Glück entstehen auch starke Anhaftungen. Die zehn Jahre waren eher einer knappe Zeit um das alles aufzulösen. Ich merkte wie ich nach und nach eine Beziehung nach der anderen verarbeitete.

Vor zweieinhalb Jahren traf ich dann meine letzte Freundin. Das war sehr wichtig, weil ich durch die lange Zeit der Enthaltsamkeit innere Verspannungen aufgebaut hatte, diesmal in Form von Sexablehnung. Das konnte sich jetzt lösen. Ich hatte eine Zeit, wo ich fast nur an Sex denken konnte, ständig über Sex sprach und damit die Frauen in meinem Freundeskreis ziemlich genervt habe. Vor einem Jahr löste sich etwas und meine Sexenergie verschwand erheblich.

Sex ist für mich im Moment ein offenes Abenteuer. Als großartigen Tantra-Yogi würde ich mich nicht mehr sehen. Eher gibt es jetzt die Themen "Sex und Erleuchtung" und "Sex im Alter". Für viele Männer stürzt so ab 60 die Sexualenergie ab. Bei Frauen oft schon ab 50 mit den Wechseljahren. Nach der Beobachtung in meinem Freundeskreis haben zwei Drittel der Frauen kaum oder kein Interesse mehr an Sex. Und bei einem Dritten ist ein starkes Interesse zu beobachten. Allerdings finden diese Frauen dann oft nicht den passenden Mann.

Viele alte Männer suchen sich eine jüngere Frau, um ihre Sexualenergie aufzufrischen. Andere lassen Sex ganz los. Ich stehe irgendwo dazwischen und kenne noch nicht genau meinen Weg. Vor allem wo das zweite Thema Erleuchtung hinzukommt. Als Erleuchteter oder sich dem Annähernder ist man ein offenes Energiesystem. Das bedeutet, dass man sehr stark von anderen Energien beeinflusst wird. Viele Frauen lenken ihre Energien auf einen, teilweise über das Herzchakra und teilweise über das Sexualchakra.

Ich verstehe, dass manche ältere Gurus ihren Anhängerinnen nicht wiederstehen können. Es gibt im Yoga viele Gurus die Sex mit ihren Schülerinnen haben. Ein Skandal jagt den anderen. Alles wird immer wieder gerne gelesen. Allerdings sind es meistens die männlichen Gurus. Weibliche Gurus haben entweder keinen Sex oder vertuschen es besser. Wie sollen wir im Yoga mit dem Thema Sex umgehen? Dazu gibt es verschiedene Richtungen. Wir können das Thema verdrängen und so tun als ob Yogis darüber stehen. Ich bin eher dafür die Dinge ausreichend zu besprechen, damit wir richtig damit umgehen können.

Was richtig ist, kann in einer freien Gesellschaft letztlich nur jeder für sich selbst entscheiden. Ein Weg ist es sicherlich grundsätzlich als Yogalehrer oder Yogalehrerin keinen sexuellen Kontakt mit Schülerinnen zu haben. In der Realität scheitern daran viele. Was ist, wenn du als Yogalehrerin beim Yoga auf deinen Traummann triffst und er auf dich? Wenn du plötzlich große Liebe spürst?

In der Hatha-Yoga-Pradipika steht, dass man sich als Yogi an die guten Sitten halten soll. Dieser Begriff ist entsprechend den Gebräuchen der jeweiligen Zeit und des jeweilige Landes zu interpretieren. Im Westen wird freizügig mit Sex umgegangen. Eine Heirat wird meistens nicht verlangt. Treue und Monogamie dagegen werden von den meisten Menschen befürwortet. Wichtig ist es auch, wie Sex innerhalb der Beziehung gelebt wird. Sex sollte so gelebt werden, dass es beiden Partnern gut tut, heilend ist und die Erleuchtung fördert.

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Kommentare

  • Das erste ist, ich sage Sexualität zur körperlichen Vereinigung, die durch die drei Ebenen bedingt, eine Sehnsucht des gespiegelten - Bewusstsein ist. Gute Sexualität ist ein dehnbarer Begriff - wenn jemand mit Liebe Sexualität praktizieren kann, so ist sie gut, wenn jemand mit auf das Herzzentrum im göttlichen Bewusstsein Sexualität praktizieren kann, so ist sie gut, und wenn zwei Menschen Sexualität ausleben können und damit ihre Leidenschaft leben können, so ist das auch gut..... Sexualenergie aufzufrischen - das geht nicht, denn der gesamte Körper, ist die kundalini - Vitalenergie, die, wenn sie verbraucht, nicht wiederkommt, es sei denn etwas besonderes von Gottes Hand liegt vor, so hat jeder Mensch seine Zeitspanne des lebens mit der jeweiligen Vitalkapazität und dann ist erstmal Ende - wohl dem Menschen, der seine Vitalität in Spiritualität Umwandeln kann.
    >>Kultur ist die Sublimierung der Triebkräfte<<

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