Die ursprüngliche Qualität der Wochentage: Montag, Mondtag, ohne Witz: ein Tag zum blaumachen!

 

Den Montag (Mondtag) in seiner alten Bedeutung zu betrachten, ist, wie der Mond selbst, eine spannende und faszinierende Angelegenheit und kann uns wieder vieles über unsere energetische Verbindung mit den Kräften des Universums erzählen. Interessant ist, dass wir das Meiste ja spüren, nur wir richten uns aus gesellschaftlich vorgegebenen Gründen nicht danach. Neben der Sonne ist der Mond unser größtes Himmelsgestirn. Der Mond umkreist nicht die Erde, wie es uns vorzukommen scheint,  sondern er tanzt mit ihr um einen gemeinsamen Mittelpunkt, der zwar noch innerhalb der Erde liegt, aber weit von der Erdmitte entfernt ist. So sollte auch der Mensch mit den Kräften des Mondes verständnisvoll und spürsam umgehen und sie nicht ignorieren. – Zunächst aber zum Wochentag, der in anderen Sprachen genauso Bezug auf den Mond nimmt, im Englischen „Monday“, im Dänischen, Norwegischen und Schwedischen „mandag“, in Isländischen „manudagur“, im Finnischen „maanantai“, im Niederländischen „maandag“, im Lateinischen „dies lunae“ (Tag des Mondes), im Italienischen „lunedi“, im Spanischen „lunes“. – Die indogermanische Wurzel von Mond ist „med“, was die Bedeutung Wandern, abstecken messen hat. Alle alten Kultren bezogen sich in ihrer Zeitrechnung mehr auf den Mond als auf die Sonne. So taucht auch im Wort „Monat“ unser Mond auf und ebenfalls in der „Mens-truation“. Und jetzt wird’s gleich noch interessanter!

 

Montag, ein Tag zum blaumachen!

Nein, du hast dich nicht verlesen! Die Energie des Montags ist nicht für Alltagsarbeiten gedacht, sie ist manchmal aufwühlend, manchmal ablenkend, zerstreuend, Konzentration fällt uns dabei äußerst schwer. Es ist eine Energie zum Feiern – oder manchmal zum Nachinnengehen, je nach Temperament des Einzelnen. „Blaumachen“ bedeutet ursprünglich feiern und kommt vom „Blauen Montag“. Der „blaue Montag“ war ursprünglich die Bezeichnung für den Tag vor der Fastenzeit, das heißt hier hat man nochmal tüchtig gefeiert und gezecht, bevor die karge Zeit begann. Dann ging diese Bezeichnung allgemein auf den Montag über, an dem die Handwerksgesellen nach altem Brauch frei hatten und sich meistens betranken. So bezeichnete man auch den betrunkenen Zustand als“ blau“. und „blaumachen“ wurde zum allgemeinen Begriff für „der Arbeit fernbleiben“. In Resten ist das bis heute noch erhalten geblieben, Friseure haben zum Beispiel montags zu. Dass gerade viele Gaststätten montags geschlossen haben, mag ein ähnlicher Widerspruch sein, wie die geschlossenen Arztpraxen am Mittwoch. – Dann gibt es noch den berühmten „Rosenmontag“, der mit Rosen überhaupt nichts zu tun hat. Dieses „rosen“ ist der rheinländische Ausdruck für „rasen, toben, tollen, ausgelassen sein, wild sein“. Der Rosenmontag ist also ein wilder Montag, an dem man sich unbändig gibt, feiert, tanzt und früher auch freien Sex hatte. – Also, wer sich montags unfähig fühlt zu arbeiten, ist vollkommen richtig. Er sollte einfach alles liegen lassen und das tun was ihm Spaß macht. Am folgenden Tag geht die Arbeit umso schneller von der Hand.

 

Montag, leben im natürlich Rhythmus:

Eigentlich sollte man den Montag als durch und durch weiblichen Tag begehen, das gilt für Männer ebenso wie für Frauen. Wie wir oben gesehen haben, wird die rationale Gehirnhälfte an diesem Tag weitgehend abgeschaltet, und das ist gerade in unserer Zeit sehr wichtig. Ich komme in dem Zusammenhang nochmal zu “blau“ zurück. Die frühere Farbvorstellung der Menschen war ganz anders als die unsrige. Die Begriffe waren noch fließend. So bedeutete blau auch oft einfach „schimmernd, leuchtend“. Es ist auch verwandt mit „blond“ und wurde gelegentlich für „gelb“ benutzt. Der tiefere Sinn von „blau“ ist die unbestimmte Ferne. Wir fahren ins Blaue, wir träumen ins blaue. Die „Blaue Blume“ suchen ist ein Synonym für die letzte, die höchste Wahrheit finden wollen. Der blaue Lotus ist in Indien das Symbol der Avatare, der Inkarnationen Gottes. So sollten wir neben dem exzessiven Feiern uns auch Zeit lassen, ganz nach innen zu gehen, uns zu spüren,  uns zu erfahren. Welche Emotionen warten da und wollen gelebt sein, welche Sehnsüchte schlummern in mir, denen ich bisher keinen Raum gab in meinem so rational durchgeplanten Leben? Wie wir sehen, der Mond hat es wirklich in sich. „Greife nach dem Mond, falls du ihn verfehlst landest du immer noch zwischen den Sternen“ ist ein sehr schöner orientalischer Spruch, der uns auffordert, angstfrei und unangestrengt unseren Weg zu gehen.

 

Montag, hält das Element und die gute Energiemischung für Svadhisthana bereit:

Das Element von Svadhisthana ist Wasser. Nichts auf unserem Planeten hat einen größeren Einfluss auf das Wasser der Meere, wie auch die Flüssigkeiten unseres Körpers (wir bestehen zu 70% daraus) als der Mond. Sein Lauf um die Erde bestimmt die Gezeiten, lässt manchmal Sturmfluten das Land überschwemmen, und sein Zu- und Abnehmen bestimmt auch die Rhythmen unseres Körpers, die Hormontätigkeit, den Schlaf- und Wachrhythmus und vieles mehr. Frauen, die sich wieder bewusst dem Mondlicht aussetzten, bekamen ihre Menstruation pünktlich zu Neumond und den Eisprung bei Vollmond. So geschah es in frühen Lebensgemeinschaften im Kollektiv. An einem Montag sich seiner weiblichen Seite in allen Facetten zuzuwenden, kann ein wundervolles Erlebnis sein und ist in jedem Fall gesundend für die gestresste Psyche.

 

~ Bhajan Noam ~

 

Aus: Bhajan Noam "PRANA-YOGA BUCH" , es wird noch in diesem Jahr erscheinen.

Copyright: Bhajan Noam, BNV. Verlag 2013

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

Ausbildungen: www.bhajan-noam.de

Kontakt: bhajan-noam@gmx.de

 

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Kommentare

  • Nein, lieber Bhajan, ich bin dir natürlich nicht böse. Und ich weiss auch wie du´s meinst. Bin dankbar für deine immer wieder inspirierenden Beiträge.
    Om shanti und ganz lichtvolle Grüsse von ramani

  • Vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Mühe der Recherche. Sei mir bitte nicht böse, wenn ich Dir schreibe, dass es völlig an dem vorbeigeht, was ich eigentlich schreibe. Fakten interessieren mich überhaupt nicht. Es kann auch sein, dass das alles von mir erfunden und erlogen ist, was ich oben schreibe. Das macht nichts, denn das ist nicht der Kern, um den es mir eigentlich geht, es ist nur ein Köder. Vergiss die Fakten und lies nur den Rest, oder noch besser, lies das Unsichtbare zwischen oder über den Zeilen. OM Shanti. Bhajan Noam

  • Hari Om lieber Bhajan,

    eine Theorie, die ich mal gehört habe, ist, das die Redewendung „blau machen“ aus der Praxis des Färberwesens entstanden ist, speziell der Indigo- oder Waidfärber, die die gefärbten Stoffe in einer letzten Phase des Färbevorgangs an der Luft trocknen lassen, wobei erst in dieser Phase durch Oxidation die blaue Färbung entsteht. Weil die Blaufärber in dieser Phase mit der Arbeit pausiert hätten, wäre aus dem technischen Vorgang des Blaumachens ein allgemeinsprachlicher Ausdruck für „Nichtstun“ entstanden, und auch der Ausdruck Blauer Montag soll hieraus abzuleiten sein, weil der Montag der übliche Tag für diese Phase des Blaufärbens gewesen sei. Diese Theorie ist jedoch sehr fragwürdig, weil die Arbeitsabläufe des Färbens für alle Tage und nicht nur für den Montag galten und in der Phase der Oxidation für die Färber andere Arbeiten anfielen.
    Trotzdem finde ich diese Theorie schon ganz interessant.

    Om shanti und liebe Grüsse von ramani

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