Die Stimme des Herzens von Safi Nidiaye

Die Stimme des Herzens
von Safi Nidiaye

Wenn das Böse dir gegenüber tritt, schau ihm fest ins Auge, schau so lange hin, bis du im Spiegel der Augen deines Feindes, dein eigenes Böses erkennen kannst und dann zieh dich zurück und schau deinem eigenen Bösen fest ins Auge. Schau so lange hin, bist du hinter ihm, deinem Bösen, dein verletztes Gutes erkennen kannst.
Dann schließe sie beide, das verletzte Gute und das verteidigende Böse, so fest in die Arme deines Herzens wie du kannst. Heißt, dein Böses entsteht aus deinem verletzten Guten. Und kümmere dich nicht um den Feind von außen, danke ihm im Stillen und lasse ihn seine Wege gehen, sie werden die deinen nicht mehr kreuzen.
So lange du jedoch im Bewusstsein deines Rechts verharrst, wird dein Feind dein Feind bleiben. Bist du ein Unschuldiger dem ein schlimmes Unrecht geschieht, dann wisse, dass dein Peiniger, das Böse das in dir schlummert, für dich manifestiert. Es schlummert in dir, weil es nieder gehalten wird, wodurch, durch dein gutes Sein. Und wisse, dass du das Gute, das in ihm schlummert, für ihn manifestierst, es wird nieder gehalten durch sein Bösesein. Beides nieder gehaltenes Gutes, wie nieder gehaltenes Böses, stiftet Unheil. Deshalb erlaube deinem Guten nicht, dein Bösesein nieder zu halten und deinem Bösesein nicht dein Gutsein zu unterdrücken. Sei böse, wenn du böse bist und gut, wenn du gut bist. So lebst du im Frieden mit deiner Natur und mit dem Bösen und Guten in deiner Welt. Tief im Innern herrscht der Krieg, der die Kriege im Äußeren verursacht. Führen Gut und Böse in dir nicht mehr krieg, wird auch in deiner Welt kein Krieg mehr sein. Dein Böses ist die Waffe und Rüstung deines Guten und dein Gutes ist die Tarnung und Schutz des Bösen. Schaust du beides mit den Augen deines Herzens an, so erkennst du sie als das was sie sind, natürliche Regungen deines menschlichen Gemüts, weder gut noch böse. Das Herz kennt weder gut noch böse, es kennt nur Berührung oder Nicht-Berührung. Was es berührt, berührt es in seinem so sein, so wie es ist und wird von ihm verstanden in seinem so sein. Das Herz fühlt und weiß ohne zu urteilen. Gutes und Böses, im Theater der Welt treten sie getrennt auf, in Wahrheit sind sie eins. Schaust du unter die Oberfläche, so siehst du das Band der Liebe, das Täter und Opfer vereint.

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