Dhruva – fest, sicher, gefestigt

Dhruva – fest, sicher, gefestigt, Name eines großen Meisters, Name eines Asketen, eines Yoga-Übenden, der in sehr jungen Jahren Gottverwirklichung erreicht hat und dann zum Polarstern geworden ist. Daher heißt Dhruva auch Polarstern. Dhruva gehört zu den mythologischen Geschichten, die zum Teil eigenartig klingen, zum Teil auch inspirierend klingen und zum Teil auch helfen, so ein mystisches Erlebnis zu haben, wenn man in den Himmel schaut. Letztlich gibt es für jeden der Sterne und für jeden der Planeten eine mythologische Geschichte. Wenn du in den Himmel schaust, dann kannst du Gott erfahren. Wenn du den Polarstern, Dhruva, anschaust, dann kannst du im Herzen berührt sein. Du kannst Dhruva, den Polarstern, anschauen und kannst dir dort vorstellen: „Dort kommt eine spirituelle Energie her. Dort kommt eine Kraft her.“ Dort kannst du dich vom Herzen berühren lassen, dort kannst du Führung bekommen. Du kannst das auch mit anderen Sternen machen und auch mit den Planeten. Dhruva – Polarstern.

Jetzt, welche Geschichte gibt es für Dhruva? Ich sagte, für jeden dieser Sterne und auch für jedes Sternbild, für jeden Planeten, gibt es irgendeine Geschichte, die sagt, warum von diesem Stern und diesem Planeten besondere mystische und spirituelle Kraft ausgeht. Das war so eine Geschichte, Dhruva war der Sohn eines Königs. Und der König hatte zwei Frauen und von jeder Frau hatte er einen Sohn. Und die jüngere Frau war die Favoritin des Königs. Und der Dhruva war ein Junge – ich glaube, er war um die neun Jahre alt, vielleicht sogar noch jünger – jedenfalls, er wollte sich auf den Schoß seines Vaters setzen. Die jüngere Frau des Königs war auch anwesend und sie sagte dem Dhruva: „Nein, du darfst dich nicht auf den Schoß deines Vaters setzen. Das darf nur mein Sohn machen.“ Das Eigenartige war jetzt, der Dhruva war zutiefst gekränkt. Er ging dann zu seiner Mutter und sagte zur Mutter: „Oh Mutter, mein Vater lässt mich nicht auf seinen Schoß sitzen, bzw. meine Stiefmutter lässt mich nicht.“ Und die Mutter von Dhruva, die eine spirituelle Frau war, sagte: „Das macht nicht so viel. Letztlich, mache das, was geht, und da können wir jetzt erstmal nichts ändern. Aber es gibt auch eine andere Art von Vater. Zu dem kannst du beten und mit dem kannst du dich ganz verbinden.“ Und Dhruva fragte: „Wer ist dieser Vater?“ Sagte sie: „Ja, das ist Gott. In Wahrheit sind wir alle Kinder Gottes und du kannst zu Gott auf den Schoß gehen und du kannst mit Gott verbunden sein.“ Dann fragte Dhruva: „Ja, wie kann ich das tun?“ Und dann sagte seine Mutter: „Du kannst das machen, indem du zu Gott betest, indem du intensive Askese übst und indem du Gott verehrst.“

So ging Dhruva weg von Zuhause, um intensiv zu praktizieren. Er stand auf einem Bein, er brachte seinen Körper in die schwierigsten Verrenkungen. Wir würden heute sagen, er machte Asanas. Er hielt die Luft an, er machte Pranayama. Er aß nur von Wurzeln und Blättern, verzichtete auf Feuer. Wir würden sagen, er machte Rohkost. Und er meditierte sehr viel. Und eines Tages kam auch ein spiritueller Lehrer zu Dhruva und weihte ihn ein in ein Vishnu Mantra. Und als Dhruva dann sehr tief mit diesem Vishnu Mantra meditierte, dort erfuhr er die Vision von Vishnu und er erreichte die Gottverwirklichung. Und Vishnu sagte ihm: „Weil du mich so tief verehrt hast, deshalb werde ich dich, Oh Dhruva, als leuchtendes Beispiel an den Himmel setzen. Du wirst die Energie hinter dem Polarstern sein.“ Und so wurde Dhruva zum Polarstern. Dhruva als Polarstern hat die Seeleute in alten Zeiten gelenkt, denn so konnten sie wissen, wo ist der Nordpol. Vor der Erfindung vom Navi – es gab tatsächlich mal eine Zeit, wo es kein Navi gab, auch noch nicht mal auf dem Schiff – vor Erfindung des Kompasses – auch Kompass ist noch gar nicht so alt – da haben sich die Menschen an den Sternen orientiert und da war Dhruva, der Polarstern, von besonderer Wichtigkeit. In ähnlicher Form kannst auch du dich an Dhruva wenden.

Es mag sein, dass Menschen dich manchmal nicht gerecht behandelt. Es mag sein, dass Menschen nicht das tun, was dir eigentlich zusteht. Es mag sein, dass deine Liebe auch gekränkt wird. Eines kannst du dann tun, du kannst dich an Gott wenden. Die Liebe zu Gott wird nie enttäuscht werden. Die Liebe zu Gott hilft dir, wirklich dann Gott zu erfahren. Und wenn du Gottesliebe erfahren hast, dann hast du Liebe für alle Menschen und erfährst die Liebe zu Gott in allen Menschen. Daher kannst du Dhruva dir zum Polarstern werden lassen, zur Richtung. Dhruva, wörtlich also, „der fest ist, der sicher ist, der gefestigt ist“. Dhruva war jemand, der gefestigt war. So wie er Gott erreichen wollten, hat er alles daran gesetzt, Gott zu erreichen. So mögest du als Aspirant Dhruva, fest und sicher, sein. Und mögest du auch Dhruva, wie den Polarstern, als deinen Leuchtstern nehmen, ihm nachstreben, im Sinne von, nach Gott streben. Und erinnere dich daran, wann immer du irgendwo in zwischenmenschlichen Beziehungen in Enttäuschungen kommst, was Dhruva dann gemacht hatte. Und oft zeigt sich Gott in zwischenmenschlichen Schwierigkeiten, ist wie ein Wecker, der Wecker, wende dich an Gott und erfahre Gott, das ist das, was dauerhaft ist. Nochmals, Dhruva – fest, sicher, gefestigt, Asket und Vishnu-Verehrer, Selbstverwirklichter und Polarstern, die Energie hinter dem Polarstern.

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