Bhagavad Gita, 4. Kapitel, 39. Vers
„Der vertrauensvolle Mensch, der sich ihr widmet und die Sinne beherrscht, erlangt diese Erkenntnis; und sobald er Erkenntnis erlangt hat, erreicht er sofort den höchsten Frieden.“
Irgendwann kommt zur rechten Zeit die höchste Erkenntnis, sagt Krishna im 38. Vers. Krishna sagt dann auch, wer sich dieser höchsten Erkenntnis widmet und dabei Selbstbeherrschung übt, der erlangt diese Erkenntnis. Habe dabei auch Vertrauen ist etwas Wichtiges. Zwar gibt es im Yoga keinen blinden Glauben, aber wenn du eine Weile beim Yoga gewesen bist, eine Weile praktiziert hast, dann habe Vertrauen! Wir leben zwar in einer Welt, wo alles ständig in Zweifel gezogen wird, wo du immer wieder überlegen magst: „Gibt es überhaupt die Verwirklichung? Habe ich überhaupt den richtigen Weg zur Verwirklichung gefunden? Erreiche ich das überhaupt? Ist das überhaupt angemessen, so wie ich es gehe? Mache ich das überhaupt richtig?“ Das sind Zweifel, die moderne Aspiranten haben, die aber auch schon in früheren Zeiten Aspiranten hatten. Schließlich sagt Patanjali, dass eines der größten Hindernisse auf dem spirituellen Weg, der Zweifel ist. Werde dir immer wieder bewusst, wann du Zweifel hast! Und anstatt dem Zweifel nachzugehen, entwickle Vertrauen! Wenn dein Geist sich fragt: „Gibt es so etwas wie Verwirklichung?“ Dann werde dir bewusst: „Ja, es gibt einen Swami Sivananda. Es gibt eine Anandamayi Ma. Es gab einen Ramana Maharishi, einen Ramakrishna. Die haben die Verwirklichung erreicht. Also gibt es die Verwirklichung.“ Dann, wenn du fragst: „Kann ich die Verwirklichung erreichen?“ Dann werde dir wieder bewusst, die Menschen und die Meister und die Manifestationen Gottes sagen, „ja, es ist möglich„. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Seid vollkommen wie Gott im Himmel vollkommen ist.“ Oder er sagte: „Ist der Jünger vollkommen, wird er wie sein Meister.“ Krishna sagt das: „Der vertrauensvolle Mensch erreicht die höchste Erkenntnis.“ Sivananda hat es uns gesagt. Swami Vishnu hat es uns gesagt. Menschen sagen: „Du kannst es erreichen.“ Dann die Frage: „Habe ich den richtigen Weg?“ Ein Weg, der ein klassischer Weg ist, ein Weg, den andere schon gegangen sind, das ist ein bewährter Weg. Diesen kannst du gehen. Du musst jetzt dich nicht unter Druck setzen: „Ist es wirklich der allerbeste Weg?“ Was ist der allerbeste Weg? Es gibt keine Abkürzungen zum Höchsten. Du musst einen Weg finden, der dir liegt, und dann gehe diesen Weg! Und vielleicht wirst du irgendwann einen anderen Weg finden oder eine andere Weise. Das ist unerheblich. Jetzt gehe den Weg, den du gehst, den Weg, für den du dich mindestens jetzt entschieden hast, vertrauensvoll, mit Engagement und mit Hingabe.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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