Der Innere Yoga – ein Weg zu Selbstbestimmung, Frieden und Erfüllung
Der Innere Yoga ist ein Yoga der in jedem Körper, Gemüt und Verstand, also in jedem Menschen natürlicherweise zuhause ist. Er ist aber ein dynamischer und spontaner Yoga, der einfach geschieht und dessen Elemente deshalb nicht die Formen, Worte, Wege und Gesetze sind. Eher noch ist er ein ätherischer Yoga und immer ein unmittelbarer Ausdruck des ewigen Seins. Wir alle kennen sein Flüstern oder lautes Rufen. Wir wissen nur zu genau um unser Widerstreben. Doch wir fürchten das Leben mehr als den Tod. Noch lieben wir die vermeintliche Sicherheit mehr als das Abenteuer. Dabei ist dieser Yoga von Grund auf sanft. Bekannt. Ein Freund. Manchmal vertrauen wir ihm. Oft sind wir verwirrt. Dabei lädt er uns schlicht nur ein, uns einfach hinzusetzen, seine Gesellschaft zu genießen, ihn in uns aufräumen und neue Ordnung herstellen zu lassen. Er kennt sich besser aus mit uns als wir, die wir von Beginn an fremdgesteuert leben durch unsere Eltern, Lehrer, Politiker und sogenannte Geistliche, die alle genauso umnebelt sind wie wir.
Den Inneren Yoga kennen wir zumindest als ein tiefes Durchatmen, das wir nicht unterdrücken können, einen Bewegungsdrang, dem wir spontan folgeleisten, einen Gedankenblitz, der in einer bedrängenden Situation plötzlich unseren Verstand erhellt, Freude, die uns unvermittelt erfüllt und belebt. Das sind kleine Strahlen seiner unendlichen Macht, die wir gelegentlich zulassen. Würden wir ihn nicht immer wieder behindern, könnte er unser ganzes Leben in die Hand nehmen und es in seiner Großartigkeit, Vielfarbigkeit und Würde sich entfalten lassen. Den Inneren Yoga zu leben heißt, mit seinem ganzen Potential, mit seiner unendlichen Kreativität und Liebesfähigkeit, mit seinem Lachen und der gesamten Gefühlspalette und mit seiner bereits angeborenen Bewusstheit in diese Welt hereinzuspringen, um sie bereichert, verschönert, mit neuen Wundern erfüllt einst wieder zu verlassen.
Die wahrhaftige Kraft, der dieses wundervolle Universum folgt, ist der Innere Yoga. Und dieses Universum tanzt unablässig aus jener unbegrenzten Energie heraus. Was bedarf es mehr an Aufforderung, dem Reigen in den eigenen vorausbestimmten, doch immer ungewissen Bahnen zu folgen. Notwendig sind nur die ursprüngliche Offenheit und das ungetrübte Vertrauen des Kindes. Dann werden wir wieder zu Kometen auf einer zauberhaften Reise. Und mehr noch! Wir treten hinter den Spiegel – und verlassen für immer die Welt der Heiligen, der Weisen, der Meister, der Propheten und der Dichter. Om Tat Sat.
Ein paar einfache Übungen
1. Schlaf
Wenn du dich müde fühlst, lege dich sofort hin, schließe die Augen und gib dich dem Schlaf oder dem Dösen ganz hin. Es wird sehr erfrischend für dich sein.
2. Atem
Lege dich bequem hin, auf den Rücken oder wie es dir angenehm ist. Atme ein paar Mal tief ein und aus. Verweile dann in der Phase nach dem letzten Ausatem. Atme weder willentlich ein noch verhindere den Einatem, den der Körper sich bald von alleine nimmt. Lasse nun so den Atem frei gewähren und sei ein bloßer Beobachter. Wenn dein Körper dabei mit unwillkürlichen Bewegungen reagiert, lasse auch dies geschehen. Du wirst einen völlig neuen Zugang zu deinem Atem aber auch zu deinen Spannungen und Blockaden erhalten. Bleibe noch eine Weile liegen und spüre nach, was sich in dir getan und verändert hat.
3. Bewegung
Stehe ganz entspannt. Lasse nun den Körper sich bewegen, wie auch immer er mag. Vermeide alle Muster, tue nichts. Lasse alle Aktion von innen her geschehen. Du wirst erstaunt sein, welche Bewegungen dein Körper vollzieht, in welchen Ausdruck er geht und was an Gefühlen dabei in dir angesprochen wird. Ruhe dich danach aus.
4. Schreiben
Nimm ein Blatt Papier und einen Stift und setze dich hin. Schließe die Augen und lasse dich zunächst leer von Gedanken werden. Dann lasse deine Hand den Stift ergreifen und schreiben. Zensiere nicht. Lasse deine vergessene Wahrheit auf dem Papier entstehen. Vielleicht verstehst du erst nach Tagen oder Jahren, was da aus dir heraus geschrieben wurde. Hebe es auf. Das gleiche kannst du auch mit Malen machen.
5. Eigenes Üben / Leben als ein Erforschen
Wenn du den Sinn der von mir beschriebenen Übungen verstanden hast und sie ein paar Mal durchgeführt hast, kannst du dies auf dein gesamtes Leben übertragen und es so zu einem spannenden Experiment machen. Nimm dein Leben in die Hand, sei nie mehr fremdbestimmt. Erforsche dich selbst und du findest zum Göttlichen Ursprung zurück.
- Bhajan Noam -
Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com
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