Buddhistisches Vesakhfest

Gestern war ich auf dem Vesakhfest in Hamburg. Die verschiedenen buddhistischen Gruppen feierten zusammen den Geburtstag Buddhas. Es gab schönes vietnamesisches Essen, buddhistische Vorträge, Meditationen und eine Trommel-Session. An Bücherständen konnte man mit Menschen aus unterschiedlichen buddhistischen Richtungen sprechen. Ich habe drei Interviews geführt und sie per Videokamera aufgenommen.

Eine buddhistische Nonne war seit über zwanzig Jahren auf dem Weg der Erleuchtung. Ich frage sie, ob sie schon erleuchtet sei. Sie hatte die Erleuchtung zwar noch nicht persönlich erlebt, aber sie erzählte mir glücklich, dass sie zumindest an die Erleuchtung glaube. Sie gehörte zu der Gruppe Moderner Buddhismus. Ihr Meister ist sicherlich erleuchtet und hat viele Bücher über den Weg des modernen Buddhismus geschrieben. Aus der Sicht eines einfachen westlichen Menschen wie mir liest sich das aber alles ziemlich fremdartig tibetisch. Eine wirkliche Anpassung des tibetischen Buddhismus an die westliche Denkart ist das aus meiner Sicht noch nicht. Aber immerhin ein Anfang.

Eine Anhängerin des undogmatischen tibetischen Buddhismus (Nyingma) hatte durch ihren erleuchteten Meister bereits Einblicke in die Erleuchtungsdimension. Sie bezeichnete es als Wahrheit hinter den Dingen. Ihr Weg bestand darin die Erleuchtungssicht zu üben und zu verfestigen. Dabei betete sie zu dem Begründer des tibetischen Buddhismus Padmasambhava. Sie glaubte, dass er geistig noch lebt und sie auf ihrem Weg führt.

Spannend war auch das Interview mit einem alten Zen-Meditationslehrer. Er ist den Weg des Zen schon seit zwanzig Jahren gegangen. Er meinte, dass ihn dieser Weg zwar noch nicht zur Erleuchtung gebracht hat, aber ihm ein glückliches und friedvolles Leben beschehrt habe. Jeden Tag meditiert er eine halbe Stunde im Sitzen und arbeitet ansonsten beständig an seinen Gedanken. Ihn begeisterten die anstrengenden Zen-Sesshins, wo man von morgens um 4 bis abends um 10 meditiert. Er plante bei seiner erleuchteten Meisterin eine dreijährige Ausbildung zum Zen-Lehrer zu machen.

Zum Abschluss nahm ich noch an einer interreligiösen Diskussion zwischen der evangelischen Hamburger Bischöfin, einem Vertreter des Hamburger Muslimrates und einer buddhistischen Nonne teil. Alle betonten wie wichtig es in einer globalisierten und multikulturellen Welt sei, dass die Religionen es lernen friedvoll miteinander umzugehen. Kein Frieden auf der Welt ohne Frieden zwischen den Religionen. Praktisch wurde vorgeschlagen an den Schulen einen gemeinsamen Religionsunterricht abzuhalten. Die Kinder sollten bereits an der Schule das friedliche Miteinander der unterschiedlichen Weltanschauungen lernen. Das wird an den Hamburger Schulen auch bereits praktiziert. Die buddhistischen Verbände wollen sich zu einem Verein zusammenschließen, damit sie an diesem Weg teilhaben können.

https://www.youtube.com/watch?v=9NKQtPz4cbQ (interreligiöser Dialog)
https://www.youtube.com/watch?v=Tp4YeP2TSEA (drei Interviews)
https://www.youtube.com/watch?v=5CJrkzcjrl8 (Vesakhfest)
https://www.youtube.com/watch?v=EAKgqRz88mY (buddhistisches Trommeln)

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Kommentare

  • Dann bis Du ja bestens Belesen !

  • Ja. Ich habe mich vor einigen Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt. Da habe ich alle Bücher dazu gelesen.

  • Auch schon durchgelesen ? !

  • Danke. Das Buch kenne ich schon.

  • svasti Nils, wenn Du Interesse hast, so sei Dir das tibetische Buch - vom Leben und Sterben empfohlen, ein wunderbares sehr einfaches Buch - authentische Darstellung ! ( Sogyal Rinpoche )
    http://www.hugendubel.de/de/ebook/sogyal_rinpoche-das_tibetische_bu...

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