Bhishma – der Schreckliche

Bhishma, einer der Helden der Mahabharata. Bhishma, der Großonkel von Arjuna. Bhishma ist eine vielfältige Gestalt in der Mahabharata. Bhishma spielt eine ganz entscheidende Rolle. Bhishma war ein Sohn eines Königs und dieser König, der hatte den ersten Sohn, Bhishma, seine Frau ist gestorben und dieser König wollte eine jüngere Frau bekommen, er wollte eine jüngere Frau heiraten. Aber der Vater der Frau hat zur Bedingung gemacht, dass diese Frau nur zu heiraten ist, wenn ihr Sohn später auch König werden würde. Und der Vater war dort ziemlich traurig, denn er wollte natürlich seinen Sohn, den Bhishma, der auch schon ein gewisses Alter erreicht hatte, nicht enterben.

Als Bhishma aber davon hörte, sagt er: „Vater, ich kann auf das Königreich verzichten.“ So wurde das dem Vater der Braut gesagt und er sagte: „Das reicht mir nicht aus, denn es kann ja sein, dass Bhishma Kinder kriegt.“ Dann sagte Bhishma: „Ich mache das lebenslange Gelübde eines Brahmacharis, ich werde keine Nachkommen zeugen, ich werde das Zölibat annehmen und ich werde keusch bleiben.“ Also das Bhishma gesagt hatte, dort regneten die Engelswesen, die Devas, Blüten über Bhishma und die Natur erblühte und es erscholl vom Himmel der Klang, „Bhishma, der Schreckliche“. Ein junger Mann verzichtet auf sein rechtmäßiges Erbe als König, er verzichtet auf Familie, Nachkommen, Sexualität, und all das nur, um seinem Vater zu dienen, dass sein Vater letztlich eine neue Beziehung eingehen kann.

Und Bhishma bekam für dieses große Gelübde eine Gabe, nämlich die Gabe, er würde erst dann sterben, wenn er es will, er würde so lange leben, wie er es will. So steht Bhishma dafür, dass er bereit ist, auf persönliche Annehmlichkeiten zu verzichten. Bhishma steht dafür, dass er zu persönlicher Aufopferung bereit ist. Bhishma war sehr klug und sehr weise, er blieb der Berater von verschiedenen Königen, er blieb der Berater von vielen, die nachher das Königreich regierten, denn das Ganze ging etwas komplizierter weiter. Nämlich, es konnte gar kein Sohn regieren nach dem Tod des Königs, eigentlich wäre Bhishma trotzdem dran gewesen. Es ist eine große Verwicklungsgeschichte und die erzähle ich ein anderes Mal, wenn ich die Geschichte der Mahabharata in mehr Details erzähle.

Jedenfalls, Bhishma blieb der Ratgeber und Bhishma bemühte sich, immer das Richtige zu tun. Bhishma war aber manchmal etwas starr in seinen Ansichten und so kann man auch sagen, dass Bhishma durch seine Starrheit auch zu verschiedenen Problemen geführt hat. So kann man auch sagen, auch wenn man sich bemüht, das Rechte und das Richtige zu machen, auch wenn man bereit ist zu großen persönlichen Opfern, manchmal reicht das nicht aus, manchmal muss man flexibler sein, manchmal muss man zum Wohl des Ganzen auch mal seine Vorsätze ein wenig anpassen. Auch dafür steht Bhishma. Bhishma stand dann ja nachher im Mahabharata-Krieg auf der Seite von Duryodhana und zwar deshalb, weil Duryodhana der König war in der alten Hauptstadt, in Hastinapura. Und Bhishma hatte sich vorgenommen, immer dem König zu helfen und ihm zu dienen, der in der Hauptstadt des Königreichs regiert, Hastinapura.

Jetzt war Duryodhana kein guter König, im Gegenteil, er war ein Tyrann und er war einer, der alle möglichen Adharmas begangen hat, also unrechtmäßige Dinge begangen hat. Und nur wegen seinem komischen Vorsatz, immer dem König in Hastinapura zu dienen, kämpfte dann Bhishma gegen die gute Seite, eben von Arjuna, Yudishtira, letztlich auch von Krishna. So finden wir das an vielen Stellen. So ist Bhishma ein Beispiel zum einen für Mut, für Stärke, für Kraft, für Intelligenz, für Konsequenz, für Pflichtbewusstsein für die gute Sache. Gleichzeitig ist Bhishma aber auch Warnung, Warnung, zu eng zu sein. Daher, habe die Stärke von Bhishma, habe die Konsequenz von Bhishma, verbinde sie aber mit Liebe und mit einer gehörigen Portion Pragmatismus, aber liebevollem Pragmatismus. Das heißt, um die gute Sache zu bewirken, tue das, was hilfreich ist für die gute Sache. Bhishma heißt deshalb schrecklich. Schrecklich, das Gute zu tun, schrecklich, auch wirklich konsequent zu sein. Schrecklich ist jetzt nicht böse gemeint, sondern hier beschreibt es einfach einen unglaublichen Schwur, den er dort getätigt hatte und auch eine unglaubliche Konsequenz und eine unglaubliche persönliche Opferbereitschaft. Manchmal ist es gut, wie Bhishma zu sein, aber nicht immer. Bhishma – Großonkel von Arjuna. Bhishma – einer der Bharatas, der Nachkommen des Königs von Bharata, also des Königs von Indien. Bhishma – einer der Helden im Heldenepos Mahabharata.

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