© 2014 Text: Bhajan Noam 

„Rauchen verursacht eine schwarze Teerlunge“

Dieser Spruch ist natürlich plakativ und ungenau. Die Lunge selbst verändert sich ‚nur’ in der Weise, dass nach und nach das Flimmerepithel verkümmert. Das kann man sich bildlich so vorstellen: Ein gesundes Flimmerepithel sieht aus wie ein wogendes Getreidefeld im Wind, ein durch Rauchen zerstörtes Flimmerepithel gleicht einem Stoppelfeld. Das Flimmerepithel hat die Aufgabe den Schleim und an den Schleim gebunden alles, was wir über die Atmung an schädlichen Partikeln aufnehmen, nach außen zu befördern. Wenn es einem Stoppelfeld gleicht, ist es dazu nicht mehr in der Lage. 

 

Folgen für das Lymphsystem 

Was nun die schwarze, verteerte Lunge angeht, es sind die Lymphknoten um die Lunge herum, die davon betroffen sind. Wenn man einen solchen Lymphknoten seziert, wird man ihn voller Teer vorfinden, also schwarz, gänzlich verklebt und funktionsuntüchtig. Es braucht viele Jahre, bis sich diese Lymphknoten nach dem Entwöhnen wieder regeneriert haben. Die Lymphknoten und -gefäße um das Lungengewebe herum haben die Aufgabe, alles Schädigende, das wir über die Atmung aufnehmen, zu bearbeiten und abzutransportieren, bevor es in den Blutkreislauf gelangt. Ein verklebter Lymphknoten ist dazu nicht mehr in der Lage. So schwimmen die Zellen des Lungengewebes  in den eigenen Ausscheidungen. Das führt langfristig zur Entartung der Zellen, also letztlich zu Krebs.

 

Auklärung 

Ich habe eine klinische Ausbildung über das Lymphsystem genossen und einiges live gesehen. Es ist natürlich nicht die eine oder andere Zigarette, es ist das Unmaß, mit dem auch der fitteste Lymphknoten oder das kräftigste Flimmerepithel irgendwann nicht mehr fertig werden kann. – Der unsinnige Satz "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben" gilt weder für die Leber noch für die Lunge oder ein anderes Organ, auch nicht für Lymphknoten. Ein Indianer bekommt von seinen Friedenspfeifchen ganz sicher keinen Lungenkrebs. Aber ein "Stadtindianer" mit zwanzig bis vierzig Gauloise täglich ist da relativ nah dran. – Schüler sollten schon in den ersten Klassen einen guten Anschauungsunterricht zu diversen Gesundheitsthemen erhalten. Die meisten würden ihr Leben bewusster gestalten, wenn sie die Auswirkungen von einem unbewussten Leben real sehen würden.

 

Was die Kombination Rauchen und Einnahme der Pille in Bezug auf Brustkrebs betrifft

Die Antibabypille hat eine lähmende Wirkung auf das Lymphsystem im Brustbereich. Etliche Frauen werden bemerken, das sie größere Brüste durch die Pille bekommen. Sie finden es vielleicht sogar positiv und sehen die Ursache in der Hormongabe. In Wahrheit ist es aber ein Lymphstau. Also auch hierbei entsteht, wie beim Rauchen, ein verminderter Abtransport der Zellausscheidungen. Diese beiden negativen Prozesse potenzieren sich und ein Kollabieren des Systems ist vorprogrammiert.

 

Rauchen - Herz und Gefäße

Die im Zigarettenrauch enthaltenen Substanzen (vor allem Kohlenmonoxid und Benzpyrene) schädigen direkt die Gefäße und lassen sie vorzeitig verkalken. Neben der Gefäßschädigung ist das Risiko einer Gefäßverstopfung erhöht, da das Rauchen den Blutfluss verlangsamt. Raucher haben zudem ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen. Das Risiko für einen Herzinfarkt ist erhöht, weil durch das Kohlenmonoxid im Rauch das Herz schlechter mit Sauerstoff versorgt wird, das Herz direkt durch toxische Substanzen geschädigt wird und die feinen Herzgefäße (Koronarien) bei Rauchern leichter verstopfen. Da Rauchen die Herzfrequenz steigert, besteht auch die Gefahr einer Herzrhythmusstörung.

 

Rauchen wird auch in der Haut sichtbar

Die Haut ist unser großes Schutzorgan, sie ist ein Teil des Immunsystems und hat eine reinigende und entgiftende Funktion und ist ebenso ein Atemorgan. All dies wird durch Rauchen empfindlich gestört. Sichtbar wird es häufig im Gesicht. Die Haut wird schlaffer und fahler und die Falten um Mund und Nase werden tiefer. Doch auch am gesamten Körper wird sich die Haut rauer anfühlen. Energetisch macht das Rauchen sie weniger durchlässig und unsensibler. Rauchen erhöht die Konzentration eines Enzyms in der Haut, das den Abbau von kollagenen und elastischen Fasern, den Strukturgebern der Haut, bewirkt. Die Zellen nehmen Schaden durch aggressive Sauerstoffmoleküle. Das Nikotin führt zum Zusammenziehen der Gefäße und dadurch zu einer verringerten Durchblutung mit den Folgen einer Immunschwächung und einer verschlechterten Ausscheidung und Reinigung über die Haut.

 

Rauchen aus psychologischer Sicht

Psychologisch gesehen hüllt man sich beim Rauchen in blauen Dunst. Man will sich in gewisser Weise unsichtbar machen, ein schützende Nebelwand zwischen sich und dem Gegenüber und der Welt aufbauen. Rauchen ist auch eine Ersatzhandlung und häufig eine Übersprunghandlung. Eine Ersatzhandlung wird in der Psychoanalyse als eine Handlung definiert, deren ursprünglicher Antrieb oder deren dahinterstehendes Bedürfnis sich in ein anderes Handlungsziel verschoben hat, auch Ersatzbefriedigung genannt. Bei einer unverstellten Betrachtungsweise kann man sehen, dass Rauchen auf die Themen Stillen und Sexualität hindeutet. - Als Übersprunghandlung bezeichnet man Verhaltensmuster, die als unerwartet empfunden werden und ganz offensichtlich dem Zweck der Ablenkung dienen, zum Beispiel der Ablenkung von auftauchenden Gefühlen, von Nervosität und Ängsten, die man seinem Gegenüber nicht zeigen möchte.

 

Yoga-Asanas und Pranayama

Ist unsere Energie im freien Fluss und haben wir den Mut ungeniert und ungehemmt unsere natürlichen Gefühle zu zeigen, dann bedarf es keiner Ersatz- oder Übersprunghandlung. Rauchen, das ja gerade eine signifikant verstopfende Wirkung hat, kann ganz offensichtlich nicht die Lösung sein. Yoga-Asanas und Pranayama geben dem Menschen wieder seine ursprüngliche Lebendigkeit mit allen ihren emotionalen Äußerungsmöglichkeiten zurück. Pranayama besitzt eine tief reinigende und regenerierende Wirkung, sowohl körperlich wie auch psychisch und geistig. Asanas verbessern die Durchblutung, vitalisieren und harmonisieren auf körperlicher und energetischer Ebene. Yoga stärkt den Willen zu Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, die innere Freude und die Liebe zum Leben. 

 

- Bhajan Noam -

 

Seiten des Lebens: www.bhajan-noam.com

 

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