Übungen bei Fibromyalgie

Hallo, eine Yogaschülerin in meiner Anfängergruppe hat die Diagnose "Fibromyalgie" , sie meint ihr tut alles weh, überempfindlich ( Haut, Kofphaut,Zähne, etc. ) . Ihr ist es bewusst, dass sie sehr viel Stress hat. Jedensfalls kommt sie gerne und regelmäßig zum Yogaunterricht, doch danach tut ihr alles doppelt und dreifach weh, so sehr, dass sie wieder eine Woche braucht um diese überempfindlichkeit leicht zu lindern. Habt ihr ein Tip für mich ? LG OM OM OM

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Antworten

  • http://www.yoga-leer.de
    Liebe Viola, herzlichen Dank für Deine Antwort, mit der Lichtpunktmeditation hab ich auch gute Erfahrungen gemacht. Alles Liebe Marion

    Viola schrieb:
    Liebe Marion,
    neben dem langsamen Lösen der Asanas ist es meines Erachtens nach auch ganz wichtig, viel zu entspannen und zu meditieren. Fibromyalgie-Patienten neigen oft zu innerem Streß und Perfektionismus. Fibromyalgie-Forschungen ergaben, dass die Betroffenen keine (oder kaum) wirkliche Entspannungs- oder Tiefschlafphasen erreichen können.
    Hier findest du Erfahrungsberichte und Übungsvorschläge für deine Schülerin:

    http://www.yoga-vidya.de/de/service/blog/2009/09/19/yoga-therapie-f...

    http://www.yoga-vidya.de/yogatherapie/frage-antwort/immunsystem.htm...

    Herzliche Grüße
    Viola
  • Om namah shivaya,
    an alle Interessierten.
    An dieser Stelle möchte ich, den Gesundheitsschutz an Fibromyalgie erkrankter Yoga-Schüler betreffend, zum Thema Meditation bei dieser Krankheit noch Folgendes ergänzen:
    Solange die Patienten "nur" unter innerem Stress leiden kann Meditation, Atemtherapie (Entspannender, harmonisierender Pranayama [Sanskrit, m., प्राणायाम, prāṇāyāma]) oder auch eine andere Form von Entspannungübungen sehr wohl gute Ergebnisse bewirken und das Leiden mildern. Es scheint mir jedoch wichtig darauf hinzuweisen, dass man sich als Therapeut vorher vergewissern sollte, dass keine depressive Störung vorliegt. Zitat aus meinem letzten Beitrag hier: "Bedauerlicherweise handelt es sich bei der genannten Erkrankung um eine solche, die man den chronischen Erkrankungsformen zurechnet, das heißt sie chronifiziert leicht und wird zur Dauererscheinung. Das wiederum beinhaltet die Erschwernis, dass es gerade bei derartigen Erkrankungen nicht gerade selten zu Depressionen (Depressiven Episoden) der Betroffenen kommt, die mit fortschreitender Dauer der Erkrankung wahrscheinlicher werden." Bei Depressionen kann sich Meditation als kontraproduktiv erweisen, da depressive Patienten dazu neigen können, sich in der eigenständigen Meditation weiter in ihre Depression hineinzusteigern. Bei Vorliegen einer Depression sollte man besser entweder auf andere Entspannungsformen zurückgreifen, oder, wenn man meint nicht auf Meditation verzichten zu wollen, nur eine kontrollierte, geführte Meditation anwenden, bei der man als Therapeut deren Ablauf und Inhalt unter Kontrolle halten kann.

    Zur Depression bei Fibromyalgie siehe auch meinen Beitrag vom 21.01.2010 auf dieser Seite.

    Allen ein gesundes Leben
    OM shantih
    Detlef
  • Liebe Marion,
    neben dem langsamen Lösen der Asanas ist es meines Erachtens nach auch ganz wichtig, viel zu entspannen und zu meditieren. Fibromyalgie-Patienten neigen oft zu innerem Streß und Perfektionismus. Fibromyalgie-Forschungen ergaben, dass die Betroffenen keine (oder kaum) wirkliche Entspannungs- oder Tiefschlafphasen erreichen können.
    Hier findest du Erfahrungsberichte und Übungsvorschläge für deine Schülerin:

    http://www.yoga-vidya.de/de/service/blog/2009/09/19/yoga-therapie-f...

    http://www.yoga-vidya.de/yogatherapie/frage-antwort/immunsystem.htm...

    Herzliche Grüße
    Viola
  • http://www.yoga-leer.de

    Hallo, Ratna, das ist schon mal ein guter Tipp, langsam zu lösen. Ich habe auch eine Schülerin, bei der besonders der rechte Arm u.das linke Bein betroffen ist.Hast Du Erfahrungswerte u. vielleicht eine spezielle Übung? L. Grüße Marion Ratna schrieb:
    Hallo Greimel,

    WIE DEHNT MAN DIE MERIDIANE AUS ? . DAS IST FALSCH !

    Es geht in erster Linie die Meridiane zu stärken, nicht um Dehnung. Du kannst Dir überlegen welche Übungen die Meridiane stärken.

    Ein Tipp: Wenn Sie die Übungen länger halten lernt sollte sie sich so langsam wie möglich aus der Yoga-Haltung lösen, das stärkt die Meridiane!

    LG Ratna
  • Om namah shivaya,

    ergänzend möchte ich noch auf folgenden Umstand Hinweisen, der mit der Fibromyalgie zusammenhängt. Bedauerlicherweise handelt es sich bei der genannten Erkrankung um eine solche, die man den chronischen Erkrankungsformen zurechnet, das heißt sie chronifiziert leicht und wird zur Dauererscheinung. Das wiederum beinhaltet die Erschwernis, dass es gerade bei derartigen Erkrankungen nicht gerade selten zu Depressionen (Depressiven Episoden) der Betroffenen kommt, die mit fortschreitender Dauer der Erkrankung wahrscheinlicher werden. Es scheint also ratsam, die Betroffene einerseits über den Weg eines neutralen Rats sich insoweit fachkundiger Hilfe anzuvertrauen, sowie andererseits in der Weise zu unterstützen, die Symptomatik zu mildern soweit möglich. Es läuft bei derartigen Erkrankungen darauf hinaus, dass man auf dauer lernen muss mit der Krankheit zu leben, aber es nicht notwendig ist, daran zu verzweifeln. Es gibt therapeutische Fachleute, die sogenannte Psychoedukation lehren, was u.a. bedeutet viel über die eigene Erkrankung zu erfahren und damit umgehen zu lernen, oder Betroffenen Coping (Bewältigungsstrategien, z.b. bei chronischen Erkrankungen) vermitteln An dem Punkt kannst Du der Betroffenen mit Deiner Unterstützung einen wichtigen sozialen Rückhalt bieten... Dein gesamtes Handeln kann jedoch nur einen Teil eines multifaktoriellen Konzepts darstellen, also eine Unterstützungshandlung in einem Team von unterschiedlichen Fachleuten.
    Ich hoffe, dass sich die Betroffene noch in einem möglichst frühen Stadium der Erkrankung befindet, dass man den angesprochenen möglichen Schwierigkeiten rechtzeitig begegnen kann, soweit erforderlich.
    Auf keinen Fall solltest Du der Betroffenen natürlich so etwas sagen wie, dass sie davon depressiv wird... Das kann sein, muss aber nicht sein... Auch an dem Punkt kann Yoga unterstützend wirksam sein, indem die innere Stabilität der Betroffenen, ihre Entspannungsfähigkeit und Gelassenheit im Umgang mit dem Problem durch entsprechende Übungen gestärkt werden.

    Allen ein gesundes Leben
    Om shantih
    Detlef
    • Ich bin dir sehr dankbar für die ausführliche Antwort. = ) !

      Sehr herzliche Grüße,
      Mariana
      OM OM
  • Hi!

    Ich habe schon in den blog gepostet; das war allerdings nur bedingt "richtig". Daher nach meiner Anmeldung noch einmal hier:

    Ich bin Sportstudi und recherchiere momentan ne Menge nach wissenschaftlichen Artikeln. “Zufälligerweise” bin ich im pubmed (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/) auf diesen Artikel gestoßen:

    Am J Clin Hypn. 2009 Jul;52(1):3-12.

    A new mind-body approach for a total healing of fibromyalgia: a case report.

    Cuadros J, Vargas M.

    jcuadros@fivmadrid.es

    Fibromyalgia is a severe, chronic and widespread pain syndrome with no definite treatment protocol. Several medications are currently in use to treat this condition. Various pharmacological treatments, as well as alternative mind-body therapies, have been directed towards reducing fatigue and pain, but these treatments have only resulted in a partial relief of symptoms with no long-term or permanent effects. This study shows the results obtained from four female patients suffering from fibromyalgia after undergoing a mind-body treatment in which psychosocial genomic postulates as well as ideodynamic hand movements were the main tools employed in their healing. It is suggested that a mind-body oriented treatment could generate stable and permanent changes that enable patients to experience a total recovery from fibromyalgia.

    Ich weiß nicht, WIE wichtig die Info für dich- auf jeden Fall ist das hier ein “abstract”, die gesamte Studie ist in einer Zeitschrift verfügbar, die man per Fernleihe an der Zentralbib in Köln bestellen kann für eine Gebühr von glaube ich 6,50. Man kann natürlich auch selbst dahin fahren (-;. Wenn du mehr wissen willst, schreibe mir an kevring(at)web.de.

    Liebe Grüße, Kevin Ringe
    • Hallo ,

      vielen Dank für den Beitrag. Jedensfalls bin ich für jeden Kommentar dankbar, denn nur so kann ich meine Schülerin besser verstehen und beistehen. Wahrscheindlich wird sie die Fibromyalgie nie los, doch es wäre schon ein Erfolg für sie, wenn sie zu mindenst eine bessere Lebensqualität erreichen könnte und das wünsche ich mir sehr.

      Om Shantih
  • Hallo ,

    mit den Meridiane kenne ich mich noch nicht aus. Doch in dieser Seite über "Dahn Yoga " stand so eine Aussage . Ich würde gerne ein bisschen mehr Info. dazu haben , ich fand es sehr interessant mit dem Meridianen stärken.

    Vielen Dank für den Tipp !!

    OM OM OM
  • Ich bin schon ein wenig erstaunt, dass hier in diesem Forum bislang niemand darauf gekommen ist, diejenigen Übungen, welche der Schülerin Empfindlichkeiten und Unbehagen verursachen, zunächst einmal wegzulassen, selbst wenn es sich dabei um nahezu jede Form von Körperübungen handelt. Den möglicherweise als eine von mehreren Ursachen anzusehenden, bzw. das Schmerz-Problem verstärkenden Stress kann man zunächst auch völlig losgelöst von Körperübungen mit pranayama (Atemübungen) einer Entspannung zuführen...

    Atemübungen werden in ihrer vielfältigen und grundlegenden Wirksamkeit bei Stress- und Schmerzbewältigung häufig unterschätzt oder kaum beachtet und Körperübungen überbewertet, wobei grundsätzlich natürlich ein ganzheitliches Konzept aus beiden Möglichkeiten die besten Ergebnisse hervorbringen kann. Die hier vorliegende, leider bislang unheilbare Form von chronischen Muskelschmerzen wäre eigentlich aufgrund ihres Erscheinungsbildes prädestiniert dafür, die Atemtechniken in bezug auf Stress, der den Schmerz intensivieren kann und auch auf den Schmerz selbst bezogen, zumindest einmal auszuprobieren.

    Atemtechniken werden häufig zur Schmerzbewältigung herangezogen. Nur wird die Schülerin hier ein wenig Geduld mitbringen müssen.
    Zunächst wäre erforderlich, über ein gründliches Einüben der grundlegenden Pranayama-Techniken wie der "einfachen Entspannungsatmung", der "Pranaatmung", sowie der "Wechselatmung" einen deutlichen Stressabbau herbeizuführen. Schon das allein kann unter Umständen eine Linderung herbeiführen, da insoweit der mögliche Schmerz-Verstärker dann wegfällt, bzw. deutlich reduziert wäre.
    Erst danach macht es Sinn über weitere Atemtechniken in Verbindung mit meditativen und Meditationsübungen den Schmerz erträglicher zu machen... Bei letzteren ist noch darauf hinzuweisen, dass durch die Bewusstseinsausrichtung auf das Problem Schmerz, letzterer zunächst subjektiv als etwas stärker empfunden wird. Das zeigt dem Übenden jedoch, dass er sich konzentrativ auf dem richtigen Weg befindet und er diesen dann in Richtung Entspannung weiter verfolgen kann.


    Da es von der Sache her zu umfangreich wäre hier auf weitere Details einzugehen scheint es ratsam sich in Eurer örtlichen Umgebung einen Yogalehrer zu suchen, der sich schon mit derartigen Abläufen eingehend befasst hat.

    Liebe Grüße
    Detlef
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