Hare Krsna
Zeit für eine neue Geschichte...
Einmal flog ein Schwarm Tauben von zu Hause fort, um Nahrung zu suchen. Obwohl sie sehr weit flogen, konnten sie nichts zum Fressenfinden. Müde und hungrig kreisten sie über einem Wald. Die allerkleinste Taube war so müde, dass sie den Taubenkönig fragte: "O König, darf ich mich ein wenig ausruhen?" "Komm, mein kleiner, sei tapfer, wir werden bald Nahrung finden!" So schwang die kleine Taube ihre Flügel ganz angestrengt. Sie flog so schnell, dass sie bald schon allen voraus war. Plötzlich drehte sie sich um und rief: "Kommt und beeilt euch! Dort unten kann ich Nahrung sehen!" Die Tauben sahen hinunter. Neben einem grossen Banjenbaum erblickten sie leuchtend weissen Reis, der überall am Boden verstreut lag. "Kommt, Freunde!", sagte der König. "Lasst uns nun essen!" Die Tauben landeten zusammen unter dem Banjenbaum und begannen, den Reis aufzupicken. Doch plötzlich fiel ein weites Netz über sie. Alle Tauben waren in den Maschen gefangen. "Das ist eine Falle!", rief der König. "Was sollen wir tun?" Im nächsten Augenblick sahen die Tauben einen grossen, dicken Jäger auf sich zukommen, der eine riesige Keule trug. "Wir müssen sofort etwas unternehmen", sagte der Taubenkönig, "bevor uns der Jäger tötet!" Alle Tauben bemühten sich vergeblich, aus dem Netz hinauszugelangen. "Wie können wir uns retten?", jammerten sie. "Ich habe eine Idee", sagte der König. "Wir müssen gemeinsam handeln! Lasst uns alle gleichzeitig hochfliegen und das Netz mit uns nehmen! Denkt daran, Zusammenhalt ist unsere einzige Hoffnung."
Gesagt, getan. Jede Taube nahm ein Teil des Netzes in den Schnabel. Dann flogen sie alle gemeinsam auf ein Zeichen hoch. Der Jäger war schon fast bei ihnen, als er sah, wie das Netz plötzlich in die Luft erhob. Er war von der Einigkeit der Tauben überrascht. Er lief ihnen nach, in der Hoffnung, dass das Netz bald mitsamt den Tauben herunterfallen würde. Die Tauben sahen ihn kaufen. So flogen sie über die Hügel, weit, weit fort, wohin der Jäger ihnen nicht folgen konnte. Schliesslich wurde der Jäger müde und gab die Jagt auf.
Als die Tauben sahen, dass der Jäger ihnen nicht folgte, sagte der Taubenkönig: "Die eine Hälfte unserer Schwierigkeiten ist beseitigt. Als nächstes müssen wir zum Hügel bei der Tempelsadt fliegen. Dort wohnt eine kleine Maus. Sie ist ein guter Freund von mir und wird uns sicher helfen. Die Maus kann das Netz mit ihren kleinen, scharfen Zähnen durchbeissen und uns befreien." "Ja, ja, lasst uns zur Tempelstadt fliegen!", riefen alle Tauben im Chor, und los gings. Bald schon erreichten sie den Ort, an die Maus lebte. Als die Maus das laute Flügelschlagen der Tauben hörte, fürchtete sie sich und versteckte sich in ihrem Haus. Aber der Taubekönig rief ihr nach: "Wir sind im Netz eines Jägers gefangen und können nicht entkommen. Als der Jäger uns ergreifen wollte, sind wir alle zusammen mitsamt dem Netz fortgeflogen. Bitte, hilf uns aus unserer Not! Zerschneide das Netz mit deinen Zähnen und befreie uns!"
Die Maus lugte aus der Tür ihres Hauses hervor und war froh, ihren Freund, den Taubenkönig, wiederzuerkennen. "Selbstverständlich!", willigte die Maus ein und begann, das Netz durchzubeissen. "Dich werde ich zuerst befreien.", sprach sie zum Taubenkönig. "Nein, nein", widersprach dieser, "zuerst meine Anhänger!" Die kleine Maus war weise. Sie verstand die Gefühle eines Königs für seine Untertanen. So befreite sie zuerst alle anderen Tauben und zum Schluss den König. Alle Tauben waren der Maus sehr dankbar. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, flogen sie wieder nach Hause.
Moral
Ein einzelnes Streichholz kann man leicht brechen, ein Bündel davon jedoch nicht. Gemeinsam kann man viele Probleme lösen, indem man sich einigt und gegenseitig hilft. Wer aber alleine und isoliert bleibt, weil er sich nicht in eine Gemeinschaft einfügen kann oder will, wird nicht stärker sein als ein einzelnes Streichholz.
schönen Wochenstart Eure
Maya
Haribol
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