Yoga, Sex und Skandale

Ich lese gerade das Buch Roadtrip mit Guru. Das Buch ist ein authentischer Bericht von einem Mann, der ein Jahr mit einem indischen Guru durch den Westen gereist ist. Es ist die Geschichte einer große Liebe und einer großen Enttäuschung. Der Guru war wirklich erleuchtet und hatte eine starke Energie. Der Mann bekam vom Guru Energie und fühlte sich bei ihm glücklich und geborgen. Doch dann entdeckte er, dass der Guru mit allen Anhängerinnen seines innersten Zirkels Sex hatte. Er war so enttäuscht, dass er den Guru verließ und nichts mehr von Erleuchtung wissen wollte. Zum Glück konnte er zu seinen Freundin zurück.

In mir weckte das Buch gemischte Gefühle. Zuerst fand ich es schrecklich, dass der Guru nicht den westlichen Moralvorstellungen entspricht. Aber so sind Erleuchtete. Sie stehen letztlich über aller Moral und zerstören dadurch häufig die Guruanhaftung bei ihren Schülern. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem spirituellen Weg. Der Schüler muss sein eigener Guru werden. Es ist so schmerzhaft, wie wenn ein Kind seine Mutter verliert. Ich habe das mit meinem Guru Sai Baba selbst erlebt. Ich habe viele Jahre gebraucht das zu verarbeiten.

Als zweites tauchte Neid bei mir auf. Ich wäre auch gerne der Guru mit einem Harem. Er kann sich selbst als Guru und als Mann vollständig leben. Ich bin zwar auch ein Guru mit einem Harem, aber nur virtuell ohne realen Sex. Ich habe noch nicht einmal eine Freundin wie der Mann aus dem Buch. Heute morgen wachte ich auf und war traurig über mein Leben. Gleichzeitig weiß ich aber, dass alles so richtig ist wie es ist. Ich bin werde geführt und brauche für meine spirituelle Entwicklung die Dinge genau so wie sie sind.


Ich kann dir nur meine kleine Weisheit mitteilen. Nach meiner Erfahrung besteht der tiefere Sinn des Lebens in der Erleuchtung. Ich gehe auch fleißig meinen Weg und komme im Moment spürbar meinem Ziel immer näher. Leider ist der Weg nicht so einfach und erfordert manchmal undogmatisches Verhalten. Ich bin ein Mann. Und ein Mann interessiert sich oft für Frauen und für Sex. Das wird mit 62 zwar weniger, aber es hat bei mir noch nicht aufgehört. Wie geht man als Erleuchteter oder Nichterleuchteter (je nach Sicht) damit um? Wie integriert man es in den spirituellen Weg? Das sind Fragen, die mich beschäftigen und auf die ich meine Antwort gefunden habe. Der Weg will mit Weisheit und kreativem Gespür immer wieder neu gegangen werden. Um es noch komplizierter zu machen, der Weg ist das Ziel und heißt kluge Verbindung von Erleuchtung und Leben.

Desweiteren bin ich offensichtlich nicht der einzige Mensch mit Liebesproblemen. Im Buddhismus gibt es wie im Hinduismus viele erleuchtete Meister und auch Meisterinnen !!!! , die Sex mit ihren Anhängern haben. Oft ist es eine Geheimpraxis, die dann gerne von enttäuschten Anhängerinnen an die Öffentlichkeit gebracht wird. Ich denke an einige Skandale im tibetischen und im Zen-Buddhismus. Das Christentum zeichnet sich zwar durch eine hohe Moral aus. Hinter der Fasse geht es jedoch oft auch nicht besonders moralisch zu. Ich denke an die vielen Kinderschänder unter den Priestern. Nach einer Umfrage haben 98 % der Katholiken Sex vor der Ehe, obwohl ihnen das von der Kirche streng verboten ist. Und die nichtspirituellen Menschen sind auch nicht besser. Was sagt uns das? Sex und Liebe sind starke Kräfte im Leben, mit denen wir es lernen müssen klug umzugehen.

Siehe auchhttps://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/philosophie-der-erleuchtung-skandale-im-yoga-buddhismus-und
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Kommentare

  • Zitat aus http://www.welt.de/print/wams/lifestyle/article118447685/Wenn-Yogis...

    Nun, Tantra hin oder her, John Friend befindet sich in bester Gesellschaft. Da wäre zum Beispiel Swami Satchidananda, Gründer des Integral Yoga Institutes und des Ashrams Yogaville, ein silberbärtiger Superstar, bekannt als "Woodstock-Guru", nachdem er das legendäre Musikfestival 1969 eröffnete. Er verlangte von seinen Jüngern, ohne Sex und Geld zu leben – und nahm selbst von seinen Anhängerinnen eindeutige Dienste in Anspruch, im Schatten des pink und golden schimmernden Lotus-Tempels auf einer Kuhweide in Virginia. In einem Film über sein Leben sieht man ihn, wie es sich für einen Mönch gehört, in Flugzeuge steigen, mit dem Dalai Lama oder Bill Clinton oder wenigstens einem göttlichen Abendrot im Hintergrund.

    Oder Osho, ein ehemaliger Philosophieprofessor, der es liebend gern in das Guinnessbuch der Weltrekorde als Besitzer der meisten Rolls-Royce geschafft hätte, der in seinem Ashram in Pune und später Oregon ebenfalls seine devote Gefolgschaft missbrauchte und dessen Buch "Sex – das missverstandene Geschenk" ("Sex matters" im Original) sich immer noch prima verkauft.

    Oder Mahesh Yogi, der in Rishikesh am Ufer des Ganges nicht nur George Harrison um den Verstand brachte, sondern auch unzählige junge Hippiemädchen begrapschte – nur Ringo blieb bei Verstand und reiste ab, sobald seine mitgebrachten Würstchen in der Dose aufgegessen waren. Die Liste der Lehrer, denen die Größe ihrer Gefolgschaft zu Kopfe stieg, ist lang.

    "John Friend war immer nett zu mir, wie die DDR", sagt Kai Hill, geboren in Ost-Berlin und Mitbegründer des reizenden Anusara-Studios "Yogatribe" in Berlin. "Mit ihm wurde das Leben so reich. Er konnte gar nicht genug hören von meiner Kindheit in einem grauen Land und wie die Farben in mein Leben kamen." Und der Sexskandal? "Johns Spezialität waren die Herzöffner. Ein Effekt, der schnell und wirksam jede Studentin aufleben ließ. Er ist wie so viele vor ihm dem Größenwahn verfallen. Ein schwerer Fehler." Hat er eine zweite Chance verdient?

  • Frau: Lieber Einsiedlerkrebs, hier wieder die Wüstenfüchsin. Von meinen früheren Leben habe ich nur Ahnungen. Heute kam wieder am Nachmittag ein Bericht über das spirituelle Leben in Tibet, habe mich zufällig reingeschaltet. Ich bin mir jedesmal sehr sicher, das alles zu kennen. Aber ich kenne nicht meine genauen Rollen oder Orte usw. Wie hast Du das herausgefunden?
    Du hast Dich also ums Glück gekümmert und dessen Spur verfolgt. Epikur sollte ich auch mal lesen. Was war es genau, was bei Dir das Aha-Erlebnis beim Lesen auslöste? Kannst Du Dich da an was erinnern? Und warum genau hast Du nach dem Glück gesucht? Wolltest Du am Glück festhalten, weil Du Dich als zu traurig empfunden hast? Der Weg, den Du von Anfang an für Dich erkannt hast, war der Weg des Yoga? Welche Übungen hast Du ausprobiert und wie hast Du dann zu Deinen Übungen gefunden und welche waren das? Machst Du diese Übungen bis heute, oder haben sie sich gewandelt?

    Kleiner Eremit: Hallo Wüstenfüchsin, heute bin ich wieder sehr dankbar, dass es dich gibt. Aber das bin ich eigentlich immer. Also guten Morgen, du Schöne. Du bist großartig. Du scheinst dich mehr für mich zu interessieren als ich. Dabei finde ich mich doch oft schon total großartig und spannend. Und in Wirklichkeit bist du die Großartige.

    Heute geht es mir gut. Mein inneres Glück scheint sich merkwürdigerweise zu stabilisieren. Ich wachte auf und es ging mir gut. Ich ging gestern ins Bett und es ging mir gut. Merkwürdig. Obwohl ich also heute viel Glück in mir habe, mag ich trotzdem nicht alleine sein. Und da kommt auch schon ein Brief von meiner guten Fee. Und der Tag ist gerettet. So leicht kannst du einen armen alten Mann glücklich machen.

    Zuerst konnte ich zu meinen früheren Leben nur in der Meditation hinspüren. Dadurch bekam ich leichte Ahnungen. Aber dann lösten sich die Verspannungen aus früheren Leben als Folge meines Yogilebens. Und dabei tauchten in Träumen oft Kurzfilme auf. In diesen Filmen konnte ich die äußere Umgebung gut erkennen und logische Rückschlüsse auf den Ort und die Zeit machen. Ich sah mich auch in meiner jeweiligen Rolle und die jeweilige Stresssituation (Kampf, Krankheit, Tod). Stell dir ein Video über die Steinzeit vor. Da siehst du Nils mit einem Fellumhang wie er zusammen mit seinen Freunden ein Mamut jagt. Und anschließend jagt er die Frauen und will Sex. Da begann bereits meine Sexsucht. Vor 100 000 Jahren. Woher ich dich wohl kenne? Wahrscheinlich war ich ein Mönch, der sich in ein heiße Nonne verliebt hat. Und es wurde nichts draus. Kein Sex. Nie Sex. Immer sehen und Sehnsucht. Aber auch viel Humor. Unser Karma.

    Im Alter von dreißig gab es eine Familienreise mit Frau und kleinem Sohn (drei Jahre) nach Fuerteventura (Touristeninsel vor Afrika). Ich erkannte dort, dass das Konsumleben meiner Frau nicht wirklich mein Ding ist. Epikur hat meinen Blick nach innen gewendet. Vorher sah ich immer nach Außen und suchte dort das Glück. Schöne Frauen, Karriere, Anerkennung, Liebe von anderen. Jetzt suchte ich das Glück vorwiegend im Inneren. Und dabei wurde mir klar, dass der schnellste Weg zur Erleuchtung in einem Leben als Yogi besteht. Und so entstand die Sehnsucht nach einem Eremitenleben. Ein Teil von mir war glücklich, als die Beziehung zuende ging. Jetzt konnte ich meine Idee vom Glück leben.

    Mein Weg führte mich von der griechischen Philosohie durch verschiedene Religionen. Zuerst Taoismus, dann Buddhismus und dann Yoga. Mein verstorbener Vater brachte mich auf den Weg des Yoga. Er erschien mir in einem Traum und führte mich dann in eine Buchhandlung zu einem Buch über Runen-Yoga. Und dann muss mich irgendwie mein Meister Swami Shivananda vom Jenseits aus gesehen haben. Bei einer Reise nach Berlin erfaßte mich spürbar seine Energie und zog mich zur Sivananda Yogalehrer-Ausbildung.

    Mein Ursprungsweg ist nicht Yoga, sondern die Glücksphilosophie, gemischt mit Buddhismus, Taoismus und westlicher Psychologie. Mein Gundsystem ist westliche Psychologie (positives Denken) und buddhistische Meditation (Sitzen und Gehen). Das Ergebnis meines Ausprobierens hießt Liegen (Meditieren), Lesen (in spirituellen Büchern), Gehen und Gedankenarbeit. Das systematisch praktiziert brachte mich ins Licht. Ein ganz einfacher Weg, passend zu einem einfachen Menschen wie mir. Einfach nur in der Ruhe leben, die Ruhe ertragen, meditieren, spazieren gehen und an den negativen Gedanken arbeiten. Zusätzlich fand ich dann im Laufe der Jahre noch gute Yoga- und Meditationstechniken. Und dann den Weg der umfassenden Liebe und des täglichen Gebetes (der Verbindung mit meinen erleuchteten Meistern). Das war der große Durchbruch. Da war mein System komplett. Ich bin also nur begrenzt ein Yogi, eher ein fauler Sack, der etwas meditiert und jeden Tag die Welt rettet. Und sich für Menschen im Fernsehen mit Superkräften begeistert.

    Die ersten vier Jahre als Ermit waren vor allem langweilig. Ich wurde mit einer erdrückenden Ruhe konfrontiert. Vorher hatte ich nie Zeit und jetzt hatte ich Zeit im Überfluss. Ich musste es lernen mich zu beschäftigen und einen Lebenssinn in mir selbst zu finden. Die ersten Jahre hatte ich meistens auch Beziehungen zu Frauen. Ein junger Wolf ist hungrig. Ein alter Wolf träumt nur noch davon. Da war doch etwas? Ich habe es vergessen. Im Alter wird man vergesslich.

  • Frau: Musst du immer so übertreiben, dass ich eine große Seele bin. Danke. Das bringt Spaß. Was ich gerne noch wissen möchte: wie ist es bei Dir damals genau abgelaufen mit dem spirituellen Weg? Du warst zuerst im Job und in der Beziehung, irgendwann bist Du dann ganz in Dein Gartenhaus gezogen. Wie genau fing Dein spirituelles Leben an und was hast Du da gemacht?

    Nils: Ich übertreibe nicht. Ich sehe die Dinge wie sie sind. Und es ist nun einmal so, dass du eine großartige Göttin bin und ich ein armer kleiner Eremit bin. Wenn ich die Dinge so sehe, entsteht ein starkes Gefühl der Dankbarkeit, dass du in mein Leben getreten bist und mir deinen täglichen Darshan gewährst. Meine Meister sind weit weg. Ich spüre sie kaum. Gott wirkt durch dich und zeigt mir seine Existenz. Du bringst mich dazu an den spirtuellen Weg zu glauben. Du bist ein wunderbares und verehrungswürdiges Vorbild für mich. Ich möchte eines Tages so weit sein wie du. Dieser Gedanke spornt mich an und gibt mir Kraft. Du bist eine unermessliche Gnade in meinem Leben.

    Mein spirituelles Leben begann mit meiner Suche im Alter von 14 Jahren. Ich suchte nach dem großen dauerhaften Glück. Ich habe dann zuerst alle Wege des äußeren Glücks ausprobiert, bis ich ihr Scheitern erkannte. Dann war ich einige Jahre frustriert und wusste nicht weiter. Als ich 30 war, hatte ich nach meinem schriftlichen Examen drei Monate Zeit. Die nutzte ich zuerst für eine große Reise und dann für die weitere Erforschung meines Themas. Ich kaufte mir alle Bücher zum Glück, die ich bekommen konnte. Ich las sie systematisch durch, begriff immer mehr, traf auf den Philosophen Epikur und wusste sofort, dass er Recht hatte. Ich war am Ziel meiner Reise angekommen. Ich hatte das Ziel des inneren Glücks begriffen. Jetzt musste ich nur noch den zu mir passenden Weg finden. Ich probierte viele spirituelle Wege aus, lernte viele Techniken und brach spontan zur Erleuchtung durch. Die Erleuchtung war nicht dauerhaft, aber ich erkannte dadurch den zu mir passenden Weg.

    Dann ging alles ganz schnell, weil Gott mich zu einem Eremiten machen wollte. Meine Beziehung scheiterte. Meine Rechtsanwaltsozietät brauchte mich nicht mehr. Sie konnte nur zwei Anwälte ernähren und wir waren zu dritt. Ich erbte das abgeschiedene Haus von meinen Großeltern und bekam für zwei Jahre einen Job, wo ich so viel Geld verdiente, dass ich den Rest meines Lebens davon leben konnte. Mein spirituelles Leben fing damit an, dass ich plötzlich ohne Arbeit und Familie allein in meiner Hütte saß und mich langweilte. Der oberste Grundsatz der christlichen Wüstenväter ist: "Setze dich in deine Hütte und deine Hütte wird dich alles lehren." So war es dann auch bei mir. Ich probierte vier Jahre alles Mögliche aus. Dann wusste ich, was für mich funktioniert und was ich zu praktizieren hatte. Auf diesem Weg bin ich bis jetzt geblieben. Er fühlt sich immer noch richtig an. Und langsam nimmt das innere Glück immer mehr zu.

  • Ich habe zuerst die politischen Strukturen der Welt durchschaut und wurde politisch aktiv. Dann habe ich meine inneren Strukturen durchschaut und mich innerlich verändert. Ich war auch immer ein Rebel, zuerst gegen die äußere Ungerechtigkeit und dann gegen die Ideologie des äußern Glücks.Ich war letztlich immer anders als die anderen. Ich habe immer mein Ding gemacht und das Glück gehabt, dass ich das in meinem Leben auch tun konnte. Im Moment bin ich zufrieden mit meinem Leben. Nur in Bezug auf Frauen läuft es noch nicht ganz rund Aber das soll vielleicht auch so sein. Das ist mein Weg des inneren Wachstums.

  • LaoHu:
    Ich hatte als Kind das ganz starke Gefühl unter Verrückten zu leben und das ich mein eigenes Ding machen muss.LaoHu Zitat Ende
    Sehr gut ;-) So ist es. Schau in den Fernseher. Glücklich wird man nur, wenn man sein eigenes Ding macht. Wie hast du herausgefunden, was dein eigenes Ding ist? Ich habe dreißig Jahre gesucht, bis ich meinen Weg gefunden habe.

  • Frau: Ich hatte schon als Kind das ganz starke Gefühl, eng bei Gott zu sein und ihn sehr zu lieben. Hattest Du das auch? Bei mir ist es so, dass ich mich meistens von Gott aufgefordert fühle, alle meine Ziele loszulassen und die Leere und Stille in mir wahrzunehmen. Ich soll meine Ego-Bestrebungen aufgeben, weil ich mich damit von dem, was Gott wirklich von mir will, ablenke. Ja, ich gehe diszipliniert meinen Weg. Insofern lebe auch ich Struktur. Es ist aber eine Disziplin, die mich näher ans Licht bringt, nicht in die Zerstreuung. Es ist wie ein Gebet, weil ich vom Licht lebe und sonst in nichts mehr wirklich Sinn finde. Momentan geht es mir so, dass ich immer mehr zum Minimalisten werde, je mehr die Liebe und das Licht in mir zunehmen und ich einfach nur noch still werde. Im Außen reduziert sich alles auf geordnete Schlichtheit, der Blick geht nach Innen und bleibt dort immer mehr. Man kann dann einfach nur noch schweigen und lauschen. Die Schönheit der Stille.

    Kleiner Guru: Du bist wirklich eine große Seele. Und ich bin eine kleine Seele. Schön, dass wir uns gefunden haben. Ich bin als suchende Seele in die Welt gekommen. Ich habe viele Leben nach meinem Weg zu Gott gesucht. Und in diesem Leben habe ich ihn gefunden. Im letzten Leben war ich ein Mönch, der sich im formalen Üben verloren hat. Die vielen Regeln im Kloster brachten mich nicht weiter. Aber ich glaubte an Gott und habe ihn in diesem Leben weiter gesucht. Meine große Suche begann im Alter von 14 Jahren. Ich habe das in Gedichten dokumentiert. Im Alter von 30 Jahren traf ich auf den griechischen Philosophen Epikur und seine Lehre vom inneren Glück. Das war für mich der große Durchbruch. Ich erforschte alle Religionen nach guten spirituellen Techniken, probierte aus, was mir gut tat und entwickelte daraus meinen spirituellen Weg. Meinen Weg gehe ich jetzt seit über 30 Jahren. Da ich als ganz kleine Seele angefangen habe, dauert es natürlich eine lange Zeit bis ich erleuchtet bin.

    Deshalb hat Gott (meine erleuchteten Meister) mich auf einen Turboweg geschickt, der relativ anstrengend ist. Mir wurde eine Erleuchtungsenergie übertragen, die ständig in mir arbeitet, mich reinigt und mich in größtmöglicher Geschwindigkeit voran bringt. Die Reinigungsenergie ist so dosiert, dass sie mich jeden Tag bis an meine Grenze fordert, ohne mich zu überfordern. Ich beobachte das auch bei einigen meiner Freunde, denen vermutlich eine ähnliche Energie übertragen wurde. Ich brauche eigentlich keine spirituellen Übungen zu machen. Die Energie arbeitet von alleine. Das beobachte ich zumindest seit 1992. Von da an bestand mein Weg hauptsächlich darin mich so zu verhalten, dass die Reinigungsprozesse möglich klein und die Auswirkungen erträglich sind. Ich gehe viel spazieren, um die gelösten Energien herauszubringen. Ich liege viel im Bett, damit sich die Energien beruhigen. Ich sehe fern, um innerlich zur Ruhe zu kommen. Es ist bei mir ein ständiger Prozess von Krisen und Glücksenergien. Im Moment ist alles relativ gut erträglich.

    Ich kannte solche Phase wie bei dir. Ich lebte auch überwiegend im Sein, im Glück und im Nichtstun. Das Licht nahm immer mehr zu einfach durch das Sein in der Stille. Diese Phase dauerte aber nur einige Jahre. 1995 kam ich in einen tiefen Reinigungsprozess, der sehr intensiv war und jetzt nach etwa 20 Jahren langsam wieder abklingt. Ich komme auch immer mehr zu mir und in die Ruhe. Ich bin minimalistisch wie du. Aber mein Weg ist es nicht einfach nur glücklich im Sein und in Gott zu ruhen.

    Ich habe eine Aufgabe. Mein Weg ist es als Bodhisattva zu leben und für eine glückliche Welt und die Rettung aller Seelen zu arbeiten. Ich sehe mich als Teil einer großen Fraktion von Weltrettern aus allen Religionen. So verstehe ich Jesus Christus. Auch er war ein Weltretter, der viel für das Glück seiner Mitmenschen geopfert hat. Er gab seinen Anhängern zwei Wege, den Weg von Martha und den Weg von Maria. Maria durfte einfach in seiner Nähe sitzen und glücklich sein. Das ist dein Weg. Martha dagegen war die Fleißige, die Jesus und seine Freunde bewirtet und das Haus in Ordnung gehalten hat. Sie ging den Weg der tätigen Liebe. So wie ich. Obwohl ich letztlich beide Wege verbinde. Ich lebe überwiegend im Sein und jeden Tag rette ich auch etwas die Welt. Ich helfe meinen Freunden energetisch und geistig auf ihrem spirituellen Weg. Ich kann alle meine Freunde über eine höhere Dimension energetisch spüren. Ich sende allen Wesen jeden Tag Licht.

  • Ich glaube, dass alles im Kosmos von Gott kommt. Alles ist Licht. Alles ist gut. Wir müssen nur lernen weise damit umzugehen. Mann ist oft sexsüchtig und frau ist oft liebessüchtig. Sucht ist der falsche Weg. Andererseits bauchen wir auch etwas Lebensfreude, jeder auf seine Art. Der spirituelle Weg ist sehr individuell. Wir sollten mit Weisheit herausfinden, was uns gut tut und wie wir am besten spirituell wachsen. Für mich ist Sex keine Kopfsache, sondern eine Energiesache. Genau wie die Liebe. Liebe bringt nur dann Freiheit, wenn sie in den spirituellen Weg eingebunden ist. Wir müssen auch mit der Energie der Liebe klug umgehen. Wir dürfen uns nicht verstricken, sondern sollten uns zur umfassenden Liebe hin entwickelln.

  • Genau. Es gibt den Weg der strengen Askese, der weltlichen Genüsse und den mittleren Weg. Ich gehe den mittleren Weg, auf dem auch etwas Lebensgenuss erlaubt ist. Ich verankere mich in Gott (im spirituellen Üben, im Ziel der Erleuchtung) und spüre sensibel was ich jeden Tag an äußerem Genuss brauche, ohne meine spirituellen Weg zu verlieren.

  • Aha^^ Ich bedanke mich als stumme Mitleserin fürs unterhaltsame Mitlesen-Dürfen :-)
    Om Shanti

  • Dazu findest Du noch genug Gelegenheit zur rechten Zeit an rechter Stelle.

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