Vyavahara

Vyavahara heißt Verhalten, es heißt Transaktion, es heißt Sitte, es heißt feste Regel. Vyavahara ist aber auch ein Leben in der Wirklichkeit, als konventionelles Leben, auch gewöhnliches Leben. Swami Sivananda hat so gesagt, es gibt verschiedene Jivanmuktas. Es gibt die Vyavahara Jivanmuktas, das sind solche, die im normalen, gewöhnlichen Leben bleiben. Und es gibt dann die Samadhi Jivanmuktas, das sind diejenigen, die lebendig befreit sind, aber hauptsächlich in Samadhi sind, nicht in der Welt sind. Die Vyavahara Jnanis, das sind also solche Jnanis, Wissende, die im normalen Leben sind. Vielleicht ist dein Nachbar ein Vyavahara Jnani, vielleicht hat er die Gottverwirklichung erreicht, aber verkündet sie nicht. Es kann ein Buchhalter sein, es kann die Toilettenfrau sein, es kann dein Arzt, eine Krankenschwester, es kann der Finanzbeamte sein.

Vyavahara heißt, in der Welt zu leben, und auch in der Welt kannst du die höchste Verwirklichung erreichen. Vyavahara drückt zwar aus, „in der Welt“, aber es drückt auch aus, dass du dich an bestimmte moralische und ethische Grundsätze hältst. Daher heißt ja auch Vyavahara unter anderem Verhalten, Sitte, feste Regel. Also, Vyavahara heißt aber auch, in der Welt zu sein, im normalen Berufs- und Familienleben. Und wenn du in der normalen Welt zum Jnani wirst, dann bist du ein Vyavahara Jnani, im Gegensatz zu einem Jnani, der sich von der Welt zurückzieht und hauptsächlich die Zeit in Meditation verbringt, der ist dann ein Samadhi Jnani.

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