Virupa besiegt die Schwarzmagier (Satanisten)

Virupa lebte vor 1200 Jahren im Königreich Bengalen. Bereits als Kind wurde er Mönch. Zwölf Jahre praktizierte er fleißig die vielen Rituale und Gebete in seinem Kloster. Aber er kam spirituell nicht voran. Aus Wut warf er seinen Rosenkranz ins Klo. Er begann über seinen spirituellen Weg nachzudenken. Er überlegte, warum er keinen spirituellen Fortschritt machte. Er spürte in sich hinein und erkannte, dass er immer nur formal praktiziert hatte. Er hatte streng alle Regeln befolgt, aber nicht gespürt, was er wirklich brauchte.

Ab jetzt überlegte er bei jeder spirituellen Übung genau wie er sie praktizieren musste, damit sie bei ihm wirkte. Nach weiteren zwölf Jahren im Kloster kannte er seinen Geist genau und wusste, was ihm gut tat. Aber zur Erleuchtung gelangte er nicht. Er beschloss das Kloster zu verlassen und seinen eigenen spirituellen Weg zu gehen. Er erfüllte sich alle Wünsche, auf die er im Kloster verzichten musste. Er hatte viel Sex, trank Alkohol und aß Fleisch.

Er lebte genau sich selbst. Dadurch entspannte er sich innerlich. Ein großer Druck fiel von ihm ab. Und plötzlich begann die spirituelle Energie in ihm zu fließen. Er spürte Frieden, Glück und Energie in sich. Virupa war begeistert. Er lebte als freier Yogi und machte weiterhin die Übungen, die er als Mönch gelernt hatte. Aber er machte sie auf seine Art. Nach einigen Jahren der intensiven spirituellen Praxis verwirklichte er die Erleuchtung. Im Laufe der Jahre erwarb Virupa große spirituelle Kräfte. Diese Kräfte nennt man Siddhis. Da Virupa das Bodhisattva Gelöbnis abgelegt hatte, nutzte er seine besonderen Fähigkeiten, um seinen Mitmenschen auf dem spirituellen Weg zu helfen.

Bei seinen Wanderungen durch das Land traf er auf eine Gruppe von Schwarzmagiern. In heutigen Worten würde man sie als Satanisten bezeichnen. Die Schwarzmagier verehrten das Böse und praktizierten grausame Rituale, um ihre spirituelle Kraft zu vergrößern. Es gibt viele verschiedene Richtungen im Satanismus. Es gibt die Satanisten, die an den Teufel als reale Wesenheit glauben. Sie opfern ihrem Gott oder ihrer Göttin, um ihn dadurch gnädig zu stimmen und um ihre Wünsche erfüllt zu bekommen. Es gibt in vielen Religionen der Welt die Praxis des Opferns. Meistens werden Tiere oder Lebensmittel geopfert. Aber es wird auch von Menschenopfern berichtet.

Die heutigen Satanisten in Deutschland bezeichnen sich als Atheisten und behaupten, dass sie nicht an den Teufel als reales Wesen glauben. Sie glauben eher an das Ego. Sie dienen dem Ego. Sie verehren die totale Freiheit. Sie glauben, dass man sich dann selbst verwirklicht, wenn man auch das Böse in sich auslebt. Der heutige Satanismus erscheint als eine Art Spiel und ist deshalb für viele Jugendliche sehr attraktiv. Aber er ist ein Irrweg. Alle Wege des übertriebenen Egos enden letztlich im inneren Unglück.

Der Weg des größten Glücks ist der Bodhisattva-Weg, auf dem man Erleuchtung und umfassende Liebe miteinander verbindet. Wobei es auch auf diesem Weg die große Gefahr gibt, dass man sich im formalen Üben verläuft. Man muss genau spüren, was man braucht. Insofern hat auch der Satanismus seine positiven Anteile. Man sollte seine Schattenseiten nicht verdrängen. Man sollte genau hinsehen und sie auf die richtige Weise leben. Man sollte seine Wut, Trauer, Ängste und Süchte aber so ausleben, dass sie den Mitwesen nicht schaden und sich im Laufe der Zeit auflösen. Dann erwacht man in die Buddhanatur des Menschen, die aus Frieden, Liebe und Glück besteht.

Erleuchtung ist der Weg der wahren Selbstverwirklichung und nicht der Satanismus. Buddha hat Mara (den Teufel) unter dem Bodhibaum besiegt, in dem er alle Anhaftungen an Freude und Leid überwunden hat. Er streckte in der Meditation eine Hand zur Erde, die Erleuchtungsenergie (Kundalini) erwachte und erfüllte Buddha mit Frieden und Glück. Buddha erkannte, dass das Nirwana (der Zustand der Egolosigkeit) das höchste Glück ist.

Die Schwarzmagier fingen Virupa und wollten mit ihm ein Menschenopfer zelebrieren. Sie fesselten ihn mit Zaubersprüchen und machten ihn betrunken. Sie dachten, er wäre jetzt ein willenloses Opfer für ihr grausames Ritual. Aber als sie ihre Messer zückten, um ihn zu töten, da lachte Virupa laut auf und überwand dank seiner spirituellen Kraft ihre Magie und ihren Alkohol. Die Schwarzmagier waren beeindruckt. Sie wollten auch eine so große Kraft wie Virupa haben. Dadurch wurden sie empfänglich für den Weg der Erleuchtung. Virupa erklärte ihnen den Weg des tantrischen Buddhismus und nahm ihnen das Bodhisattva Gelöbnis ab. Ab jetzt verzichteten sie darauf andere Wesen für ihre Opferrituale zu töten und verwendeten ihre spirituellen Kräfte nur dazu Gutes zu tun.

Sie gingen den Weg der Erleuchtung und wirkten für eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks. Dadurch löste sich ihr schlechtes Karma auf, dass durch ihre schlechten Taten entstanden war. Schlechtes Karma muss sich nach den Gesetzen des Kosmos realisieren. Wer anderen Schlechtes tut, auf den kommt Schlechtes zu. Die Magier mussten viele Schwierigkeiten auf ihrem Weg erdulden. Aber schlechtes Karma wird auch durch gute Taten abgemildert oder sogar ganz aufgelöst. Der Bodhisattva-Weg ist der beste Weg um schlechtes Karma zu überwinden und gutes Karma aufzulösen. Langfristig ernteten die Magier das beste Schicksal, das ein Mensch erhalten kann. Das Schicksal als Erleuchteter zu leben und nach dem Tod ins Licht (Paradies, Nirwana) aufzusteigen.

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Kommentare

  • Danke lieber Nils - schön Mal wieder von dir was zu lesen. Einen guten Tag wünsch ich.
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