Swami Sivananda: Die Bedeutung der Einweihung

Ein Bhakta wird von einem Bhakta-Heiligen in den Pfad der Hingabe eingeweiht. Ein Jnani wird einen Vedantaschüler in die Mahavakyas, die vier großartigen Weisheitsformeln, einweihen. Ein Hatha Yogi oder ein Raja Yogi können sich gegenseitig im jeweiligen Pfad einweihen. Aber ein Weiser vollkommener Verwirklichung, ein Purnajnani oder Purnayogi kann in jeden Pfad einweihen. Ein Weiser oder Heiliger wie Shri Shankara oder Madhusudana Sarasvati kann einen Sadhak, einen spirituellen Sucher, eine Sucherin,  in jeden Pfad einweihen, für den der Aspirant bereit ist. Der Guru wird durch genaue Prüfung des Aspiranten dessen Geschmack, Temperamente und Fähigkeiten kennenlernen und den für ihn oder sie am besten geeigneten Pfad feststellen. Wenn sein Herz unrein ist, wird der Lehrer ihm selbstlosen Dienst für eine gewisse Zahl von Jahren vorschreiben. Dann wird der Guru her­ausfinden, für welchen bestimmten Pfad der Schüler geeignet ist und ihn darin einweihen.

Einweihung bedeutet nicht, jemandem ein Mantra ins Ohr zu flüstern. Wenn man von den Gedanken eines Meisters beeinflusst wird, eine tiefe innere Verbindung da ist, hat man bereits Einweihung von ihm erhalten. Wenn der Aspirant den Weg der Wahrheit beschreitet, nachdem er die Bücher eines Heiligen gelesen hat und seine Lehren annimmt, ist dieser Heilige bereits sein Guru geworden. Der Guru kann noch im physischen Körper sein oder auch nicht – die Führung wird da sein.



Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
Inspiration und Weisheit
Für Menschen von Heute


Auszüge aus Werken von Swami Sivananda
Essays und praktische Anleitungen
für spirituelle Aspiranten

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yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda

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