Das gegenständliche Universum verschwindet nicht aus dem Blick des Jivanmukta. Der Jivanmukta sieht die Welt als einen Traum in sich selbst. So wie die Fata Morgana erscheint, auch wenn man begriffen hat, dass das Wasser nur Illusion ist, so erscheint die Welt für den Jivanmukta, nachdem er Selbstverwirklichung erreicht hat, auch nachdem er klar erkannt hat, dass die Welt eine Täuschung ist. Aber so wie der Mensch, der erkannt hat, dass die Fata Morgana eine Täuschung ist, ihr nicht hinterher läuft, um Wasser zu trinken, so wird auch der Jivanmukta nicht äußeren Dingen hinterher laufen wie weltliche Menschen, obwohl die Welt für ihn da ist. Das ist der Unterschied zwischen einem weltlichen Menschen und einem befreiten Weisen.

Wenn er in Brahman, in der Herrlichkeit der Herrlichkeiten, der Seele der Seelen, aufge­gangen ist, wird der Jivanmukta nicht tätig sein können. Wenn er aber durch die Kraft von Prarabdha, des in dieser Inkarnation noch wirksamen Karmas, und durch Vikshepa Shakti, die Kraft der Zerstreuung, aus seinem vollen Brahman-Bewusstsein zurückkehrt, wird er seine Liebe über die leidenden Seelen ergießen. So strahlend und mitfühlend ist er. Er ist ein Meer von Barmherzigkeit, Liebe und Frieden, so wie Buddha oder Jesus.



Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
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