Swami Sivananda: Shraddha

Shraddha ist festes Vertrauen in die Worte des Gurus, die Aussagen der Schriften und vor allem in sich selbst. Es ist nicht blinder Glaube. Dieses Vertrauen basiert auf genauem Überlegen, Beweisbarkeit und Erfahrung. Nur dann kann der Glaube dauerhaft sein. Nur dann kann der Glaube vollkommen und unerschütterlich sein. Aberglaube und Glauben an bloße religiöse Traditionen oder soziale Gebräuche können einem Men­schen nicht in seinem spirituellen Vorankommen helfen. Der Geist wird immer ruhelos sein. Verschiedene Zweifel werden ab und an auftauchen. Manche Glaubensrichtungen zwingen ihren Glauben anderen auf, versuchen sie zu konvertieren und ihrer Herde einzugliedern, um deren Zahl zu vergrößern. Der neue Konvertit findet keinen wirklichen Trost in dem neu erworbenen Glauben. Dann wechselt er zur nächsten Glaubensrichtung (Sampradaya) über. Shraddha ist eine sehr wich­tige Voraussetzung. Ohne Shraddha ist spiritueller Fortschritt behindert. Aus Shraddha kommt Nishta, einpünktige Hingabe, und aus Nishta kommt Selbstverwirklichung. Wenn das Vertrauen wankelmütig ist, wird es bald absterben und der Aspirant wird hilflos hin- und her geschleudert.

Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
Inspiration und Weisheit
Für Menschen von Heute


Auszüge aus Werken von Swami Sivananda
Essays und praktische Anleitungen
für spirituelle Aspiranten

Bücher von Swami Sivananda findest du online unter:
yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda

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