Mein Yogaweg (Yoga der Synthese von Swami Sivananda)

Am Anfang war die Suche. Ich suchte nach dem Sinn des Lebens. Ich suchte nach einem Weg in meinem Leben glücklich zu sein. Dreißig Jahre probierte ich alle Wege des äußeren Glücks aus. Ich suchte das Glück in Liebesbeziehungen, in der beruflichen Karriere, in schönen Reisen und in gutem Essen. Überall fand ich etwas Glück. Aber das Glück war nicht dauerhaft. Und es gab immer wieder auch Leid in meinem Leben, das mich aus meinem Lebensglück heraus warf.

Ich las viele Bücher über das Glück. Ich beschäftigte mich mit Psychologie und Philosophie. Und dann traf ich meinen ersten Meister, den griechischen Philosophen Epikur. Durch ihn erkannte ich, dass der Mensch sein Glück vorwiegend in sich selbst suchen muss. Das wird durch die moderne Glücksforschung bestätigt. 90 % des Glücks eines Menschen kommen aus seiner eigenen Psyche. Wir brauchen eine Glückspsyche.

Doch wie sollen wir eine Glückspsyche bekommen? In der Psychologie wurden viele Techniken entwickelt und viele Wege erforscht. Tägliches Gehen oder Joggen macht glücklich, weil dabei Glückshormone ausgeschüttet werden. Anderen Menschen Gutes tun macht glücklich. Eine positive Aufgabe zu haben macht glücklich. Positives Denken macht glücklich.

In den Religionen geht es um die Erleuchtung, um das Paradies und um ein Leben in Gott. Religionen machen glücklich, wenn sie positiv praktiziert werden. Das Christentum setzt auf das tägliche Gebet zu dem spirituellen Vorbild (Jesus). Der Buddhismus praktiziert Meditation und Gedankenarbeit als Hauptweg. Im Yoga gibt es den Weg der Aktivierung der Kundalini-Energie. Dann gelangen wir in das größte Glück. Wenn wir das innere Glück entwickelt haben, dann verändert sich unsere Weltsicht. Wir haben das Gefühl im Licht, in Gott, im Paradies zu leben.

Wir können das auch mit dem Begriff Nirwana bezeichnen. Das Nirwana ist eine Mischung aus innerem Frieden und innerem Glück. Laut Buddha ist Nirwana das höchste Glück. Wir überwinden unser Ego, lassen alle äußeren Anhaftungen los und leben in einem Bewusstsein aus Leere, Einheit und Glück. Wir verbrauchen nicht mehr unsere Energie in äußeren Dingen. Sie sammelt sich in uns und erzeugt Frieden, Glück und Liebe in uns. Das ist das Geheimnis des spirituellen Weges.

Ich erkannte, dass ich in der Ruhe und aus der Ruhe heraus leben musste, damit sich die Glücksenergie in mir entfalten kann. Stress ist schädlich. Liebe zu allen Wesen ist hilfreich. Ein Mensch kann durch seine spirituellen Übungen unermesslich wachsen. Seine Chakren können sich immer weiter öffnen und es fließt immer mehr Liebe, Frieden und Kraft in ihm. Er kann in eine Bewusstseinsebene gelangen, die aus höchstem Glück, Frieden, Wahrheit und Liebe besteht. Einige Male ist mir das auf meinem spirituellen Weg gelungen. Am Anfang bricht man einige Male ins große Glück durch. Wenn man mit Ausdauer auf seinem Weg bleibt, reinigt sich der Mensch immer mehr von seinen Energieblockaden und das Glück der Erleuchtung wird dauerhafter. Ich arbeite noch daran.

Im Christentum heißt es, dass die im Herzen Reinen Gott schauen werden. Der Weg ins Licht führt durch die systematischen Reinigung der Energieblockaden im Körper und im Geist. Epikur praktizierte dazu ein Leben der Ruhe, der Liebe und der beständigen Gedankenarbeit. Er nannte es philosophieren, nachsinnen über das Leben. Wer so lebt, der lebt nach Epikur wie ein Gott (Buddha) unter den Menschen.

Viele gute spirituelle Übungen fand ich im Yoga. Buddha als Vorbild half mir inneren Frieden zu finden. In die Liebe brachte mich der Bodhisattva-Weg (Karma-Yoga). Neben der Philosophie und der Psychologie wurden der Buddhismus und der Yoga meine Hauptwege. Ich machte eine Ausbildung als Yogalehrer und als Psychotherapeut. Ich gab Yogakurse an der Volkshochschule und lehrte positives Denken an einem Gesundheitszentrum. Jetzt hat sich mein Leben weiter entwickelt und ich veranstalte Glücks-Retreats und Yoga-Ausbildungen zusammen mit meiner Freundin.

Meinen spirituellen Weg würde ich als undogmatisch bezeichnen. Ich glaube an die Einheit aller Religionen und an den individuellen Weg jedes Menschen. Nicht jeder Mensch kann als Yogi leben. Aber alle Menschen können täglich Glücksübungen machen und so ihr inneres Glück bewahren und vergrößern. Meine große Vision ist eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks. Mein Weg ist es dafür das mir Mögliche zu tun. Und gleichzeitig auch gut für mich zu sorgen, mein inneres Glück zu entwickeln und das Leben zu genießen.

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Kommentare

  • hallo, lieber Nils, ich lese deine Traktate stets sehr gern. Eher zum Ende dieser löst sich weiter oben Gelesenes für mich auf, von wegen jeder hat die Möglichkeit seinen eigenen spirit-Weg zu finden...Egolos sind wir nie u nimmer, dafür sind wir hier in der Dualität gebunden, Erdgebundene...
    Bei aller Praxis - so geht es mir - ärgere ich mich über Mitmenschen, die achtlos u beliebig handelnd auf der Erde wandern. Ergo, so ganz un-betroffen kann ich nicht sein, weil mich unsere Erden-Probleme interessieren u diese nicht "loslassen" kann. Auch bin ich politisch engagiert zum Wohle aller. Mir ist bewusst, dass das alles ein "Welt-Spiel" ist und "gemacht" von dicken Interessen der Habenwollenden. Sagen will ich damit, dass ich sehr wohl involviert bin u das "Paradies" weiter wegliegt.
    Sowie eine Blume nicht tausend Tage blühen kann, so naturgemäss ist der Mensch auf Erden gefordert zu erblühen, als auch zu verwelken. Also dauerhaftes ununterbrochenes Glücksgefühl ? Ich bin dankbar, dass ich immer x wieder in diese Sphäre eintrete, zufrieden u losgelöst vom Habenwollen sein kann, praktiziere weiter, um diesen Pegel zu erhalten, zu erweitern...
    Schöne Sommertage für dich LOKA SAMASTHA SUKHINO BHAVANTU - Martina

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