Meditieren - Zunge

Was soll ich mit meiner Zunge machen während der Meditation? Das ist eine Frage, die mir gestellt wurde. Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Zum einen wäre, ignoriere Deine Zunge weitestgehend. Zweitens, wenn Deine Zunge irgend etwas machen will, dann lass sie halt etwas machen. Drittens gibt es bestimmte Zungen-Mudras, mit denen Du bestimmte energetische und geistige Wirkungen erzielen kannst, sodass Du diese auch in der Meditation nutzen kannst.

Also zuerst einmal, was machst Du, wenn die Zunge sich in der Meditation bemerkbar macht und wenn Du zum Beispiel schlucken musst? Mein Tipp wäre, schlucke halt und damit ist es gut. Also Du kannst auch einfach die Zunge entspannen und ignorieren. Sie wird sich schon so hinbegeben wie sie will.

Der Mensch schluckt ja immer wieder, und meistens bemerkt er das gar nicht. Ich glaube, im Laufe des Tages werden so bis zu 100 oder 200 Milliliter Spucke oder auch Schleim in der Nase erzeugt, die geschluckt werden wollen. Und das geschieht eben die ganze Zeit, und da ist auch die Zunge irgendwo involviert. Normalerweise merkst Du es nicht. Eventuell merkst Du es dann in der Meditation. Dann schlucke halt und beachte es nicht weiter.

Das ist eine Möglichkeit. Die zweite Möglichkeit ist aber auch, dass Du die Zunge konkret benutzen kannst, um ganz spezielle Auswirkungen zu haben. Es gibt zum Beispiel das sogenannte Kleine Khechari Mudra. Dort gibst Du die Zungenspitze dem Gaumen entlang nach hinten Richtung Kehle. Und wenn Du das machst, hat das eine Auswirkung zum einen auf das Vishuddha Chakra und harmonisiert Dein Kehlzentrum. Und zum zweiten harmonisiert es Udana Vayu, die Energie, die hinter der Sprache und der Kommunikation steckt und auch verantwortlich ist für das Schlafen und zur Beruhigung des Geistes.

Wenn Du also zum Beispiel dein Nervensystem beruhigen willst, kannst Du die Zunge nach hinten geben. Das beruhigt das Nervensystem. Und gleichzeitig, während es das Nervensystem beruhigt, aktiviert es die Achtsamkeit. Man sagt auch, dass die Zunge nach hinten zu geben die Mondenergie aktiviert. Und das ist eben zur Beruhigung hilfreich, aber auch zur Erhöhung der Intuition und kann auch helfen, dass Du Dich öffnest für Segen und Gnade.

Eine zweite Möglichkeit, was Du mit der Zunge beim Meditieren machen kannst, ist die Zunge senkrecht nach oben zu geben zur Mitte des Gaumendaches. Dies aktiviert das Sahasrara Chakra, also das Energiezentrum des Scheitels. Und das hilft Dir dann, dass Du Dich auf das höchste Chakra konzentrieren kannst. Du kannst Dir dabei auch vorstellen, dass ein Licht nach oben ausstrahlt und dass Du Dich nach oben öffnest. Oder dehne Deine Bewusstheit nach oben aus.

Die nächste Möglichkeit wäre, die Zunge mehr nach vorne zu geben. Die meisten Menschen haben etwa einen halben Zentimeter vor den Schneidezähnen am Gaumen so eine leichte Rille. Und das ist ein Reflexpunkt zum Ajna Chakra. Wenn Du diese Rille hast, dann probiere es aus. Drücke ganz sanft mit der Zungenspitze gegen diese Rille und Du spürst das dritte Auge, ein sanftes Pulsieren in der Stirn oder im Punkt zwischen den Augenbrauen.

Wenn Du diese Rille dort nicht hast, dann kannst Du es auch so probieren. Zwischen einem halben Zentimeter bis einem Zentimeter vor den Schneidezähnen ist auch ein Reflexpunkt, auch ohne dass Du diese Rille hast. Experimentiere etwas und Du wirst im Laufe der Zeit feststellen, dass es einen bestimmten Punkt gibt, wo Du das Ajna Chakra spürst, wenn Du dort draufdrückst.

Wenn Du Dich auf das Anahata Chakra konzentrieren willst, dann gib die Zunge nach hinten und konzentriere Dich auf das Herz. Aber Du kannst auch die Zunge nach hinten geben und Dich nach oben konzentrieren, dann wird die Mondenergie aktiviert. Oder gib die Zunge senkrecht nach oben zur Aktivierung das Sahasrara Chakras. Die Zunge am Gaumen in der Nähe der Schneidezähne aktiviert das Ajna Chakra.

Probiere es aus und schreibe dann vielleicht in die Kommentare, wie es für Dich gewirkt hat. Und schreibe vielleicht auch, wie Du Deine Zunge beim Meditieren hältst. Ignorierst Du die Zunge oder machst Du etwas Besonderes mit der Zunge, und welche Auswirkungen hat das für Dich?

Das wars für heute. Mein Name ist Sukadev von yoga-vidya.de. Und mehr über die Zungen-Mudras findest Du auch auf unserer Internetseite. Gib dort ins Suchfeld ein „Zungen-Mudra“ und dann erfährst Du mehr über diese und andere Zungen-Mudras.

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