Mamsa - Fleisch

Mamsa, Fleisch, sollte man nicht zu sich nehmen. Mamsa sollte man nicht essen. Mamsa ist etwas, was eigentlich ein Verbrechen ist, so etwas zu essen. Mamsa ist nicht irgendein Nahrungsmittel, Mamsa heißt, dort sind fühlende Lebewesen in Gefangenschaft genommen worden oder auch freie Lebewesen erschossen worden. Und wenn sie in Gefangenschaft gehalten wurden, dann hatten sie kein schönes Leben. Schließlich werden sie dann in den Schlachthof gebracht, was sie nicht gerne machen, sie werden dort getötet, anschließend werden sie zerteilt und das wird anschließend als Fleisch verkauft und dann essen das Menschen. Das ist vollkommen unverständlich. Vegetarier vermissen nichts, am wenigsten Fleisch. Es gibt alles, was man braucht, vegetarisch. Es ist wie eine Verrücktheit, dass Menschen in zivilisierten Gesellschaften weiter Fleisch essen, vollkommen unverständlich.

Es gibt so viele Gründe, auf Fleisch zu verzichten. Ethischer Grund ist der erste: Für Fleisch müssen Tiere umgebracht werden. Und wenn du sagt: „Ich esse ja Tiere aus Freilandhaltung.“ Ein solcher Unsinn. So schön und idyllisch das ist, wenn Kühe im Sommer auf der Weide sind. Hast du dich schon mal gefragt, wo diese Kühe im Winter sind? Wo sind sie von Oktober bis März, also die Hälfte des Jahres? Kühe, die es gelernt haben, Freiheit zu genießen, werden angekettet. Und die Kette ist wörtlich zu nehmen. Angekettet an eine Wand und dort stehen sie sechs Monate lang. Sie werden dort angekettet, übrigens auch – vielleicht in der Biohaltung dürfen sie ein paar Quadratmeter hin und her gehen, das ist alles. Ansonsten sind sie angekettet. Sie kriegen was zu essen vorne, sie kriegen was zu trinken vorne, hinten kommt dann der Dung raus. Wenn sie glücklich sind, dann werden sie sauber gehalten, manchmal auch nicht. Von Massentierhaltung will ich jetzt gar nicht wirklich sprechen, sonst wird mir die Stimme brechen und vielleicht kommen mir dann Tränen in die Augen. Ich habe so etwas auch schon gesehen und einfach das Bewusstsein, dass Menschen es nicht einsehen, dass Fleisch zu essen unethisch ist und eigentlich ein Verbrechen ist, dass Menschen das nicht sehen, ist vollkommen unverständlich. Es ist verständlich, dass in Zeiten, als landwirtschaftlich noch nicht fortgeschritten war, dass Menschen vielleicht Fleisch brauchten, um zu überleben, gerade jetzt in den nördlichen Gegenden, wozu ja auch Deutschland gehört. Aber heutzutage braucht man das wirklich nicht. Also, erster Grund, es ist einfach ein Verbrechen, Tiere umzubringen, um sie zu essen. Ich sage es jetzt mal sehr viel radikaler als ich das sonst sage.

Dann zweitens, Ökologie. Die meisten Probleme des Planeten Erde könnten gelöst werden, wenn Menschen aufhören würden, Fleisch zu essen. Dreiviertel der Anbaufläche wird genutzt, um Tiere zu ernähren, die in Gefangenschaft gehalten werden, um sie zu töten. Angenommen, man würde auf Fleischnahrung vollständig verzichten, dann gäbe es genügend Anbaufläche, um auch Bio-Öl und Bio-Sprit, Bio-Gas zu haben. Alle Klimaprobleme wären gelöst. Es gäbe genügend Anbaufläche, um alle Autos und alle Heizungen und alle Kraftwerke zu befeuern, denn die effektivste Sonnenenergienutzung geht letztlich über Pflanzen. Wenn man nicht so viel Anbaufläche für die Massentierhaltung nutzen würde, gäbe es genügend Anbauflächen für Bio. Und man bräuchte auch sehr viel weniger Energie. So viel Energie, so viel Erdöl, Gas usw. wird genutzt für Transport von Tieren, Transport von Nahrungsmitteln, Heizung und Kühlung usw. Also, man könnte die Anbaufläche reduzieren und hätte immer noch genügend für Energie. Es bräuchten keine Kriege mehr für Öl und Erdöl geführt zu werden. Es gäbe nicht mehr dieses endlose Elend in den erdölproduzierenden Ländern, wie Nigeria und anderen, wo so viel Umweltzerstörung ist. Es brächte nicht dieses Fracking, es brächten nicht die Weltmeere ausgebeutet zu werden. Fleisch würde natürlich auch Fisch mit einbeziehen. Auch Fische sollten natürlich nicht getötet werden, auch wenn in Indien, Mamsa ist mehr Fleisch und Matsya ist Fisch. Aber Fische genauso, Fische sollten nicht verzehrt werden, es gibt keinen logischen Grund dafür, keinen gesundheitlichen Grund und keinen anderen Grund. Kein Vegetarier wird den Geschmack von Fleisch und Fisch vermissen. Wenn man mal irgendwie Lust hätte, es gibt inzwischen genügend Dinge, die ähnlich schmecken. Und wer eine Weile kein Fleisch gegessen hat, dem reicht das vollkommen aus. Gesundheitliche Gründe gibt es.

Inzwischen weiß man, jedes tierische Produkt reduziert die Lebenserwartung. Je mehr tierische Produkte du zu dir nimmst, umso mehr reduziert sich deine Lebenserwartung. Menschen töten Tiere, misshandeln Tiere, missbrauchen Tiere, Menschen ruinieren ihre Gesundheit, ruinieren den Planeten Erde, warum eigentlich? Und letzter Grund, kein Mamsa zu essen, sind geistige, psychologische und spirituelle Gründe. Wenn du Fleisch isst, da ist das ganze Leid der Tiere drin, die ganze Unethik isst du mit, bewusst oder unbewusst, das ganze Leid ist drin, Hormone sind drin, all das ist drin. Wenn du also Fleisch isst, nimmst du all das mit auf. Wenn du Gutes tun willst für die Welt, dann verzichte auf Fleisch. Wenn du Gutes tun willst für die Umwelt, die wirkungsvollste Maßnahme, verzichte auf Fleisch. Wenn du was Gutes für dich selbst tun willst, verzichte auf Fleisch. Wenn du willst, dass es dir besser geht, du dich besser fühlst, du mehr Energie hast, mehr Freude, mehr Lebensenergie, verzichte auf Fleisch. Wenn du leichter Gott erfahren willst, GottverwirklichungErleuchtung erfahren willst, verzichte auf Fleisch. Also, Mamsa – Fleisch. Man sollte kein Fleisch essen.

Om Shanti

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Kommentare

  • Hi Sukadev,

    Ich bin fast ausschließlich Vegetarier, kenne die Umstände der Massentierhaltung und stimme insbesondere zu, dass man heutzutage viel weniger auf tierische Nahrung angewiesen ist!

    Die "Vegetarier fördern geringeren CO2 Ausstoß" Argumentation ist berechtigt, siehe dazu z.B.
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/internet-rechner-co2-schle... .

    Allerdings bin ich nicht ganz glücklich mit der Formulierung, "heutzutage braucht man das (Fleisch) wirklich nicht", das ist mir persönlich zu verkürzt formuliert. Seriös-wissenschaftlich geprägter Journalismus differenziert insbesondere zwischen veganer und vegetarischer Ernährung und was die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sind. (siehe z.B. http://www.aok-business.de/gesundheit/ernaehrung/fleischlos-gesund/...). Auch ausschließlich fleischlose Ernährung erfordert einen achtsamen Umgang mit ein paar wenigen Blutwerten.

    Achja, ich habe Tiere bei der Schlachtung gesehen, die im Freiland gehalten werden. Diese Tierhaltung ist ökologisch vorbildlich und die Bauern respektieren und lieben ihre Tiere (z.B. http://www.besh.de/). Im Notfall, würde jeder von uns ein Tier töten, bevor er selbst keine Nahrung mehr hätte. Es ist also eine Luxus Situation unserer westlichen Welt, ausreichend Alternativen für tierische Ernährung zur Verfügung zu haben.

    Das dies einer vollkommenen Welt, insbesondere einer spirituellen und absolut gewaltfreien Lebensweise widerspricht, verstehe ich. Manchmal frage ich mich nur, inwieweit auch umgekehrt das Verständnis da ist, dass die Lebensrealität der Menschen, die einen leichten Fleischanteil in Ihrer Ernährung haben in der Yoga Community toleriert und respektiert werden. Wie stehen Sie dazu?

    Hari Om tat sat

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