Swami Sivananda: Glück

Der Mensch möchte glücklich sein. Er scheut den Schmerz. Er setzt Himmel und Erde in Bewegung, um aus den Sinnesobjekten das Glück zu erlangen, das er sich wünscht und wehe, er verwickelt sich in den unentwirrbaren Maschen von Maya. Armer Mensch ! Er weiß nicht, dass diese Dinge vergänglich sind und dahinschwinden, dass sie begrenzt sind und durch Raum, Zeit und Ursächlichkeit bedingt. Und noch dazu erfährt er nicht das gewünschte Glück aus ihnen.

Sinnesvergnügen ist frustrierend. Die Verzauberung hält so lange an, wie der Mensch die Dinge nicht besitzt. Sobald er sie besitzt, verfliegt der Zauber. Er stellt fest, dass er gefesselt ist.

Der Junggeselle, das junge Mädchen, denkt Tag und Nacht an Heirat. Eine Weile nach der Heirat, fühlt er oder sie sich gefangen. Er/sie möchte von zu Hause weglaufen, sich trennen usw. Der reiche aber kinderlose Mann denkt, er wird glücklicher sein, wenn er einen Sohn hat; er denkt Tag und Nacht daran, einen Sohn zu bekommen, macht Pilgerreisen nach Ramesvaram und Kasi und führt religiöse Zeremonien aus. Wenn er endlich ein Kind hat, ist er unglücklich; das Kind hat epileptische Anfälle, und er gibt all sein Geld für Ärzte aus. Das ist das Ränkespiel der Maya. Die ganze Welt ist durchsetzt mit Versuchung und Unvollkommenheit.



Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
Inspiration und Weisheit
Für Menschen von Heute


Auszüge aus Werken von Swami Sivananda
Essays und praktische Anleitungen
für spirituelle Aspiranten

Bücher von Swami Sivananda findest du online unter:
yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein