Das wütende Wildschwein

Im Yogiwald gibt es einen Bereich, in dem die Wildschweine leben. Dort sind viele Wasserlöcher, in denen sich die Wildschweine suhlen können, viele Eichen, deren Früchte sie essen können, ein lockerer Waldboden, den sie nach Nahrung durchwühlen können. Dieses Waldstück wirkt friedlich, weil man die Wildschweine tagsüber nicht sieht. Sie liegen versteckt in kleinen Kuhlen in der Erde und genießen ihr faules Leben. Wildschweine sind faule Säue. Ihr Lebenssinn ist das Nichtstun, das Fressen, die Liebe und die Geselligkeit. Wildschweine sind gesellige Tiere. Sie leben in Gruppen. Und meistens ist ein starker Keiler der Chef. Er bewacht sein Revier und seine Frauen.

Eines schönen Sommertages machte der kleine Yogi seinen täglichen Waldspaziergang durch das Wildschweinrevier. Wie gewöhnlich praktizierte er Feueratmung, um sich mit Energie aufzuladen und ins Glück zu gelangen. Oft erschrecken dann andere Spaziergänger, weil sich die Feueratmung anhört, als ob ein wütendes Wildschwein um die Ecke kommt. Sie leinen ihre Hund an und stehen ängstlich in Gruppen am Wegrand zusammen.

Auf Wildschweine hat die Feueratmung einen ganz anderen Effekt. Wildschweine können verschiedene Laute von sich geben, vom friedlichen Grunzen bis zum lauten Pusten. Die Feueratmung bedeutet in ihrer Sprache: "Ich bin der Chef des Reviers. Wer will mit mir kämpfen?"

Einmal wanderte der kleine Yogi laut feueratmend durch den Wildschweinwald. Da bekamen die männlichen Wildschweine Angst, weil die Geräusche des kleinen Yogis so furchterregend waren. Eine Wildschweinfrau erkannte ihn als starkes Oberschwein und verliebte sich sofort in ihn. Sie wollte mit ihm kleine Wildschweine zeugen. Nils spürte ihre Liebe in seinem Herzchakra. Da er aber gerade keine Lust auf eine Wildschweinfrau hatte, lachte er und ging fröhlich weiter seines Weges.

Doch diesmal war es anders. Wie er laut feueratmend durch den Wald wanderte, da hörte er plötzlich etwa 30 Meter entfernt aus dem undurchsichtigen Grün des Waldes jemanden, der ebenfalls laut Feueratmung machte. Und dieser Jemand entpuppte sich als ein riesiges männliches Wildschwein, das mit ihm kämpfen wollte und wütend auf ihn zu gerannt kam. Da nahm der kleine Yogi seine Beine in die Hand und sprang so schnell er konnte auf einen Baumstumpf, der zum Glück gerade in der Nähe stand.

Der wütende Keiler war überrascht ob der Wendung der Situation. Der Yogi hatte eine überlegene Kampfposition eingenommen. Es war schwer ihn vom Sockel zu stoßen. Gleichzeitig hatte das Yogiwildschwein die Feueratmung eingestellt und damit signalisiert, dass es nicht mehr kämpfen und dem Keiler sein Revier und seine Frauen streitig machen wollte. Der wütende Keiler stoppte seinen Lauf einige Meter vor dem Yogi, beruhigte sich und drehte stolz um. Ein Kampf war nicht mehr notwendig. Er hatte gesiegt. Seine Frauen würden in Zukunft nur noch ihn lieben. Und nicht den verrückten Yogi. Der war glücklich, dass sich die Situation wieder entspannt hatte und er seinen Weg unbeschadet fortsetzen konnte. Feueratmung machte er im Wildschweinwald nie mehr.

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Kommentare

  • Der Keiler und sein Harem hatten aber auch Glück, dass da nur ein feueratmender Yogi in ihrem Wald rumspaziert ist und nicht etwa ein Harfe spielender und singender Troubadix......

  • Ich glaube der Yogi hat hier aber auch viel Glück gehabt das er den Keiler mittels Friedensverhandlungen zum Pazifisten verwandeln konnte.

  • Na, da hat die Wildschweinfrau aber Glück gehabt, dass die meisten Yogis Vegetarier sind.....

    Kann mich noch an Asterixhefte und -filme erinnern: bei den Galliern galten Wildschweine als Delikatesse und Festessen mit gebratenen Wildschweinen machten fast so viel Freude wie Römer verdreschen...

    .....:

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