Sukadev Bretzs Beiträge (5588)

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„Prema Se Hama Guru Janon Ke, Nitya Seva Kare.“ Die deutsche Übersetzung ist: „Lass mich meinen spirituellen Lehrern stets mit Liebe dienen.“ Spirituelle Lehrer haben wir einige. Zum einen können wir sagen, tief in uns selbst ist unser höheres Selbst oder die innere Stimme, die höhere Intuition, verbunden mit dem Unendlichen, mit dem Ewigen, dem Göttlichen. Das ist ein spiritueller Lehrer, an den wir uns immer wieder wenden können und der immer wieder sich in unserem Leben bemerkbar macht. Zum zweiten, das ganze Leben ist unser Lehrer und das ist auch die Einstellung, die man als spiritueller Aspirant hat, alles, was geschieht, geschieht, damit wir daran wachsen. Das besagt ja auch das ganze Gesetz des Karmas, das, was auf uns zukommt, ist nicht irgendwo etwas, was so zufällig kommt, sondern es ist etwas, was uns zufällt, damit wir daran wachsen, damit wir uns entwickeln können. Und in diesem Sinne, nicht nur die ganze Welt ist unser Guru, sondern jeder einzelne Mensch ist unser Guru. Wir können lernen von jedem Menschen, mit dem wir zu tun haben. Wir können lernen, was andere vielleicht Großartiges machen. Wir können davon lernen, was andere vielleicht für eigenartige Geschichten machen. Wir können vielleicht lernen, wozu etwas führt, wenn wir es so und so ausführen, in der Hoffnung, dass wir vielleicht nicht das Gleiche machen. Und wir können uns natürlich eben inspirieren von all dem Großen, was ja Menschen auch machen. Und dann gibt es natürlich auch noch den menschlichen Guru, ein spiritueller Meister, der die Vollkommenheit erreicht hat oder aus dem Bewusstsein des Göttlichen handelt, denkt, fühlt und alles, was er tut, in diesem Sinne macht und dann auch übergeordnete Aufgaben hat in diesem Universum. Wir kommen auch auf die Welt, um etwas zu bewirken. Und große Meister, Meisterinnen, die nicht mehr aus dem Ego heraus handeln, die nicht mehr handeln, nur um selbst etwas zu bekommen, machen sich ganz besonders zum Instrument, damit irgendetwas Höheres durch sie sich manifestieren kann. Und kleine Aspiranten, die vielleicht noch nicht in der Lage sind, ihr Bewusstsein so zu erweitern, dass sie das Göttliche selbst direkt erfahren, fällt es manchmal leichter, sich auf die Schwingung eines bestimmten Lehrers einzustellen und sich dort zum Instrument zu machen, um so auf diese Weise zu dienen. Und so können wir es uns zum Vorsatz machen, wie es dieser eine Vers sagt, wir wollen unseren spirituellen Lehrern dienen. Spiritueller Lehrer ist zum einen eben unser eigenes höheres Selbst. Wir können sagen: „Ja, ich will die Lektion annehmen und ich will ihm dienen und ich weiß, auch ich selbst habe eine höhere Mission im Leben und dieser will ich dienen.“ Wir können sagen: „Ich will meinen Mitmenschen dienen, ich will ihnen helfen, auch sie sind letztlich meine Lehrer. Und ich will auch den großen Meistern direkt dienen.“ Vielleicht dem Meister, in dessen Tradition man übt und praktiziert, wie z.B. jetzt bei uns Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda, deren ganzes Leben gewidmet war, spirituelle Weisheit zu verbreiten, eine friedvolle Schwingung im Leben zu verbreiten. Und wir können sagen: „Ja, dem will ich auch dienen, dafür will ich da sein.“ Und Patanjali sagt auch im dritten Kapitel, Meditation über die Interessen des Selbst bzw. der Weltenseele, anstatt über die Interessen des Individuums, führt dazu, letztlich dass wir wissen, was zu tun ist. Viele Menschen überlegen ständig: „Was will ich? Was brauche ich? Was will ich, was brauche ich, was brauche ich noch?“ Und man könnte sagen, bis zu einem gewissen Grad kann das ja auch hilfreich sein. So ähnlich, wie man sich fragt: „Was braucht mein Auto oder mein Fahrrad, um weiter verkehrssicher zu sein?“ Und in diesem Sinne kümmert man sich um Auto oder Fahrrad und in diesem Sinne kümmert man sich um die Bedürfnisse von Körper und Geist. Nur, manche Menschen übertreiben es mit dem Überlegen: „Was will ich? Was brauche ich?“ Und dann ist es nicht mehr, dass ihr Leben gewidmet ist der Suche nach etwas Höherem und dem Dienen einer höheren Wirklichkeit und Wahrheit, sondern sie dienen mehr oder weniger nur sich selbst und zwar sich selbst im relativen Sinne. Und das führt nicht zum Glück, sondern es führt zur Getrenntheit. Und so erkennen wir unsere Aufgabe und letztlich ist unser Leben glücklich und erfüllt, wenn wir etwas Höherem dienen wollen, wenn wir alles, was wir tun, in den Dienst einer höheren Wahrheit, Wirklichkeit stellen, und das heißt auch konkret, für den Frieden der Welt, zum Glück der Menschen und damit ist auch unser eigenes Glück, unser eigener Frieden eingeschlossen.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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Vedanta – Die höchste Weisheit

Ich lese etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, aus dem Kapitel über Vedanta. Vedanta heißt, das Ende des Wissens oder auch die höchste Weisheit. Vedanta ist die Philosophie hinter dem Yoga und Swami Sivananda schreibt:
„Vedanta ist Brahma Vidya, die Wissenschaft des Absoluten. Sie ist Moksha Shastra, die Wissenschaft von der Befreiung. Das Konzept des Absoluten ist der Schlüsselpunkt der Vedanta-Philosophie. Die Upanishaden sind die Basis der Vedanta.“ Upanishaden, die uralten Schriften, dort steht schon das Vedanta beschrieben. „Vedanta stellt fest, dass der Mensch seiner wahren Natur majestätisch ist. Die von Vedanta gelehrte Botschaft ist die Einheit allen Seins. Vendanta proklamiert die Wirklichkeit des Unteilbaren, Innewohnenden und Transzendenten. Dabei wird die Materie nicht ausgeschlossen, nichts wird ausgeschlossen. Vedanta ist die kühne Philosophie, die es wagt, den Menschen eins mit Gott zu nennen. Sie betont, dass du im Wesentlichen und in Wirklichkeit der unsterbliche, alldurchdringende Atman bist, die universelle Seele, das höchste Brahman. Kühnheit ist ein Schlüsselbegriff von Vedanta. Daher ist die Botschaft von Vedanta Mut, Seelenstärke und Einheit des Bewusstseins.“
Hier beschreibt Swami Sivananda in ein paar Worten die Essenz von Vedanta. Vedanta gründet sich auf der Erfahrung von selbstverwirklichten Weisen, den so genannten Rishis. Menschen, die in grauer Vorzeit sich gefragt haben: „Wer bin ich? Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Was ist wahres Glück?“ Sie sind diesen Fragen nachgegangen, sind tief nach innen gegangen, haben erfahren, was ihre Seele ist und haben erfahren, „meine Seele ist eins mit der Weltenseele“. Sie haben erfahren und erkannt, es gibt nur ein einziges allumfassendes, unendliches Bewusstsein. Aus diesem Bewusstsein heraus ist diese Welt entstanden. Aus diesem Bewusstsein sind die scheinbaren Einzelseelen entstanden. Aus diesem Bewusstsein sind die individuellen Psychen und Körper entstanden. Aber, auch wenn es so aussieht, als ob eine riesige Welt entstanden ist mit so vielen Formen und so vielen Manifestationen, als ob wir so jetzt geworden sind zu einem Körper, einer Psyche, einer Persönlichkeit, bleibt dennoch diese Einheit erhalten. Und die großen Rishis sind weiter zum Schluss gekommen, dass ist nicht nur etwas, was wenige Auserwählte erfahren können, sondern wir können es alle erfahren. Es ist nicht etwas, was nur einer erwählten Minderheit zusteht, sondern es ist das, was wir alle erfahren können. Es ist die Fähigkeit des Menschen, die Einheit zu erfahren und letztlich, aus der Einheit zu handeln. Und wenn wir zu dieser Einheit hinkommen, dort erfüllen sich die menschlichen Bestrebungen. Nächste Aussage ist nämlich: Mensch wird niemals zufrieden sein mit dem Begrenzten. Im Menschen ist angelegt die Suche nach etwas Höherem. Der Mensch weiß tief im Inneren intuitiv: „Hier mich so zu identifizieren mit diesem Körper und dieser Persönlichkeit, das ist nicht ausreichend.“ Jeder Mensch will sich irgendwie weiterentwickeln. Das ist im Menschen angelegt, denn tief im Herzen, tief in der Seele, wissen wir: „Was auch immer ich jetzt bin und habe, das kann es nicht gewesen sein, es muss mehr sein.“ Und egal, was Menschen tun, sie sind letztlich nicht zufrieden. Wir streben nach mehr. Wir streben nach mehr Glück. Wir streben nach mehr Wissen. Wir streben nach mehr Bewusstheit. Wir streben danach, mehr Fähigkeiten zu haben. Wir streben danach, mehr erfassen zu können. Letztlich, wir streben danach, mehr zu sein. Und so liegt im Menschen dieser tiefe Wunsch, Brahman zu erfahren. Dieser tiefe Wunsch, Brahman zu erfahren, also das Unendliche, das Ewige, das Absolute, wird dann oft pervertiert in viele andere menschliche Bestrebungen. Man kann ihn versuchen, zu betäuben, man kann versuchen, ihm nachzugehen mit künstlichen Chemikalien, man kann versuchen, über Macht und Geld usw. irgendwie mehr zu sein und mehr zu haben und irgendwo sich auszudehnen, aber keine dieser Bestrebungen hilft einem wirklich zur höchsten Verwirklichung. Was dem am nächsten kommt sind vielleicht Erfahrungen von Liebe, Erfahrungen von Schönheit, Erfahrungen von Verbundenheit, Erfahrungen von, in der Gegenwart glücklich sein, grundlos glücklich sein. Vielleicht sogar auch, in dem, was man tut, im Hier und Jetzt, voll da zu sein und dabei diese Euphorie zu erfahren, im Fluss zu sein oder im Flow zu sein. Das sind Ausdrucksformen des Absoluten, das sind letztlich Möglichkeiten, aus der Getrenntheit herauszukommen, sich verbunden zu fühlen. Aber bewusst oder unbewusst strebt jeder Mensch nach der höchsten Wirklichkeit. Und bewusst oder unbewusst ist das unser Ziel. Und das Großartige ist, wir können dem auch bewusst nachgehen, wir können dieses Ziel angehen, wir können es schrittweise erfahren und schließlich voll verwirklichen. Und letztlich, im Höchsten geht es genau darum im Yoga.
Hari Om Tat Sat
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Es gibt nichts Höheres als Gott – BhG VII.7

Krishna sagt im 7. Kapitel, 7. Vers:
„Es gibt nichts Höheres als Mich, Oh Arjuna. All dies ist auf mir aufgefädelt, wie eine Reihe von Perlen auf einer Schnur.“
Krishna identifiziert sich hier mit seiner göttlichen Natur. Er sagt: „Es gibt nichts Höheres als mich.“ So sagt es auch Jesus, so sagt es auch Gott in jeder Schrift. Er sagt: „Es gibt nichts Höheres als Gott.“ Oder im Islam heißt es, es gibt keinen Gott außer Gott. Es gibt nichts Höheres als Gott und es gibt nichts anderes als Gott, letztlich gibt es nur Gott. Und alles andere ist wie Perlen einer Schnur oder Perlen einer Perlenkette. Wir sagen: Was ist der Unterschied zwischen den Perlen und einer Perlenkette? Die Perlen sind Teil der Perlenkette und sie sind aufgereiht auf einer Schnur. So sind wir Teil der Natur Gottes, wir sind aufgereiht auf Gott, Gott ist in uns, und wir sind letztlich eine Ausdrucksform Gottes. Mache dir das wieder bewusst. Ich weiß, momentan wiederholt sich Krishna und damit wiederhole ich mich auch in der Interpretation. Aber mache dir bewusst, im Inneren von dir ist Gott. Auf der relativen Welt bist du wie eine Perle Gottes. Gott wirkt durch dich. Du bist letztlich Teil Gottes. Die Welt um dich herum ist wie der Mutterschoß Gottes, du bist umgeben von Gott. Letztlich, du bist nichts anderes als eine Manifestation Gottes.

Hari Om Tat Sat
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Gott ist Mutter aller – BhG VII.6

Krishna sagt in der Bhagavad Gita, 7. Kapitel, 6. Vers:
„Wisse, dass diese beiden Naturen der Mutterschoß aller Wesen sind. Daher bin ich Ursprung und Auflösung des gesamten Universums.“
Das ganze Universum ruht in Gott. Das kannst du dir auf der Zunge zergehen lassen. Du kannst es vom Herzen her spüren. Einen Moment lang spüre: „Ja, Gott ist der Mutterschoß aller Wesen. Gott ist Ursprung und Auflösung des gesamten Universums. Alles ruht letztlich in Gott. Damit auch, ich ruhe in Gott.“ Mutterschoß, sagt Krishna hier, Gott als Mutter. Im Mutterschoß bist du aufgehoben, du brauchst dich um nichts zu kümmern. Das Baby im Mutterleib kann zwar auch mit den Händen bewegen und kann einiges machen, ist aber aufgehoben im Schoß Gottes. Und auch wenn du in dieser Welt deinen Mann und deine Frau stehen musst und auch wenn dort viele Herausforderungen sind, mache dir immer wieder bewusst, letztlich ruhst du im Mutterschoß Gottes. Du bist Kind Gottes und du ruhst immer in Gott. So wie ein Kind im Mutterleib umgeben ist von der Mutter, so bist du umgeben von Gott. Du kannst nichts anderes tun als im Mutterschoß Gottes zu sein. Letztlich nährt dich Gott. Letztlich ist er immer da. Man kann sagen auch sie, denn Mutterschoß ist ja sie. Und du bist auch nicht das einzige Kind Gottes, sondern alle anderen sind auch Kinder Gottes, wir sind alle Geschwister. Wir ruhen alle in diesem Mutterschoß Gottes. Denke mal darüber nach. Überlege mal, die ganze Welt als Mutterschoß, wir alle in diesem Mutterschoß. Wir sind nicht nur Geschwister, wir sind Zwillingsgeschwister. Oder es sind ja nicht nur zwei, sondern sehr viel mehr als zwei. Jedenfalls, wir sind alle Zwillings-, Drillings- und Vierlings-Milliardenlings-Geschwister. Alle gehören wir zusammen, wir werden genährt von der gleichen Mutter. Denke darüber heute nach. Lass diesen Gedanken tief in dir Wurzeln fassen. Werde dir bewusst. Sei aus dieser Bewusstheit heraus voller Freude, Mitgefühl und Liebe.

Hari Om Tat Sat
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Gott ist jenseits aller Grenzen – BhG VII.5

Krishna, der Lehrer und Inkarnation Gottes, sagt in der Bhagavad Gita, 5. Vers, 7. Kapitel:
„Das ist die niedere Prakriti, Oh mächtig bewaffneter Arjuna. Erkenne, dass sich Meine höhere Natur, die Prakriti, das wirkliche Lebenselement, das diese Welt bestehen lässt, davon unterscheidet.“
Er sagt also, es gibt in der äußeren Natur zwei Aspekte, es gibt die niedere Natur und es gibt die höhere Natur. Die niedere Natur, das manifeste Universum, wie auch die Individuen. Darüber hinaus gibt es die höhere Natur, die auch als Avyakta genannt wird, das Unmanifeste, die Schöpferenergie, die Schöpfungsenergie oder das Schöpfungsprinzip. Hinter der äußeren Welt ist letztlich der Schöpfungswille Gottes. Das sind zwei Aspekte Gottes, die zwei Arten von Prakriti. Jenseits von Prakriti ist aber Gott auch Purusha, die Seele hinter allem, Atman, das höchste Selbst. So kann man sogar sagen, es gibt drei Aspekte. Man könnte sogar sagen, vier. Als erstes das äußere Universum, das ist eines. Das äußere Universum ist eine Manifestation Gottes. Zweitens, es gibt das Individuum mit all seinen Teilen. Auch das Individuum ist Teil Gottes. Als drittes gibt es das Schöpfungsprinzip, Gott als Schöpfer, Erhalter und Zerstörer. Auch das ist letztlich Gott. Und schließlich gibt es das rein Transzendente, das allerhöchste unendliche Bewusstsein, das, was du in tiefster Meditation fühlen kannst, das, was du selbst in sanfter Meditation, in normaler Meditation erahnen kannst, nämlich dann, wenn du dich von deinen Gedanken und Emotionen löst und dir des Bewusstseins an sich bewusst wirst und dir bewusst machst, es gibt nur ein einziges höchstes Bewusstsein. Natürlich, dieses höchste Bewusstsein manifestiert sich auch als Universum.

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Die Natur Gottes - BhG VII.4

Im 7. Kapitel, 4. Vers sagt Krishna, der Lehrer oder die Manifestation Gottes:
„Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, Geist, Verstand und Ichbewusstsein – dies ist meine achtfache Natur.“
Krishna sagt: „Ich bin überall.“ Krishna, jetzt nicht als Mensch, sondern Krishna als Manifestation Gottes. Gott hat eine vielfältige Natur. Gott ist auf der Erde, feste Materie, Wasser, flüssige, Feuer, die Sonnenmaterie, Luft, alles Gasförmige, Äther, das ganze elektromagnetische Spektrum, Geist, bzw. Manas, also die Emotionen und die Instinkte aller Wesen, die Feinstoffwelten, Buddhi, Verstand, Ahamkara, Ichbewusstsein. All das ist letztlich Gott. Gott manifestiert sich überall. Es heißt, Gott ist allgegenwärtig, allmächtig, allwissend. In allem kannst du Gott sehen. Eine Weise, Gott zu sehen, ist mit Ehrfurcht. Aus dem Begriff „Ehrfurcht“ ist oft „Furcht“ geworden, aber eigentlich geht es um Ehrerbietung, die wir Gott darbringen können. Du kannst dir schon mal bewusst machen, wo im Materiellen kannst du Gott besonders spüren? Vielleicht in einem Baum, vielleicht im Berg, vielleicht im Himmel oder einem etwas besonders Schönem. Vielleicht auch in einem besonders schönen Gedanken. Sei dir bewusst, letztlich hinter allem ist immer Gott. Jetzt kannst du einen Moment dir bewusst machen: „Ja, überall ist Gott. Im Äußeren, im Inneren, im Groben und im Feinen. Es gibt nichts, was nicht Gott wäre.“

Hari Om Tat Sat
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Aspiranten sind etwas Besonderes – BhG VII.3

„Unter Tausenden von Menschen strebt vielleicht einer nach Vollkommenheit. Selbst von denen, die erfolgreich streben, erkennt nur einer vielleicht Mein Wesen.“
Ein spiritueller Aspirant ist etwas Besonderes, er strebt tatsächlich nach dem Höchsten, nach dem Vollkommenen. Gestern hatte ich darüber gesprochen, dass, bewusst oder unbewusst, eigentlich jeder nach dem Vollkommenen strebt. Nur wenige machen das aber bewusst und unternehmen Anstrengungen danach. Sie rennen Geld hinterher, sie rennen dem neuen Auto hinterher, sie rennen dem neuen Fernseher hinterher, sie rennen dieser Aufregung und jener Sensation hinterher und erreichen doch nicht das, was sie suchen, nämlich Glück, Bewusstseinserweiterung, wirkliche Freude, Verbindung, Liebe. Als spiritueller Aspirant bist du jemand, der dieses Spiel des Lebens etwas durchschaut hat, der das Spiel des Geistes durchschaut hat, dass der Geist tiefe Sehnsucht nach etwas Höherem hat und dieses dann in das relative Leben hineinbringt und deshalb nach allem möglichen Kleinen strebt. Du weißt, du willst nach dem Höchsten streben. Sei dir aber bewusst, es gibt nicht so viele andere, die nach dem Höchsten streben. Unter tausend Menschen vielleicht einer, sagt hier Krishna. Als spiritueller Aspirant bist du letztlich jemand, der nicht mit so vielen anderen über seine Aspiration sprechen kann. Umso wichtiger ist, dass du regelmäßig auch Treffen hast mit anderen spirituellen Aspiranten. Letztlich dieser Podcast ist ja eine Weise, wie du dich verbindest. Und dieser Podcast wird ja auch von Tausenden von Menschen angehört. Wenn du also diesen Podcast anhörst, fühlst du dich verbunden mit vielen anderen. Aber es ist auch wichtig, regelmäßig in einen so genannten Satsang zu gehen, also in ein Treffen, wo Menschen zusammen praktizieren. Da kannst du entspannen, da kannst du loslassen, da kannst du wissen: „Ich bin nicht so allein. Ich bin nicht so anders. Es gibt viele andere Aspiranten, die auch danach streben.“ Und aus dem Streben kommt irgendwann die höchste Verwirklichung. Darum, mein Tipp, wann immer du meditierst, verbinde dich mit den vielen anderen Aspiranten, verbinde dich mit den großen Meistern. Und du solltest immer wissen, wann du das nächste Mal mit anderen spirituellen Aspiranten zusammen sein wirst. Das allein gibt dir schon neue Kraft für den Alltag.

Hari Om Tat Sat
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Krishna Mantra Meditation

Wir wollen das „Krishna Krishna“-Mantra rezitieren, ein Mantra, das wir bei Yoga Vidya relativ häufig rezitieren und was vielleicht in anderen Teilen Indiens nicht so oft wiederholt wird, aber es ist irgendwo was Besonderes. Dieses Mantra, meine ich, ist so eines, was eine besondere Kraft für uns hat. Und danach das Maha Vidya Mantra „Om Aim Tripura“. Das sind die Nummern 604 und 607, aber die meisten werden es kennen.
Krishna Krishna Mahayogin Bhaktanam Abhayamkara
Govinda Paramananda Sarvam Me Vasha Mana Ya.

Om Aim Tripura Devyai Cha Vidmahe
Klim Kameshwaryai Cha Dhimahi Saum Tannah Kline Prachodayat.

Hari Om Tat Sat
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Wie überwindet man Zweifel – BhG VII.1

Wie überwindet man Zweifel?
Namaste und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Mein Name ist Sukadev und ich lese zur Zeit die Verse der Bhagavad Gita. Wir sind im 7. Kapitel und im ersten Vers sagt Krishna, der Lehrer, der eine Manifestation Gottes ist, und er sagt zu Arjuna, seinem Schüler:
„Oh Arjuna, höre, wie du Mich ohne Zweifel vollständig erkennen wirst, indem du den Geist fest auf Mich richtest, Yoga übst und bei Mir Zuflucht suchst.“
Hier beschreibt Krishna, wie kommen wir zu Gott und wie kommen wir dorthin, über alle Zweifel hinaus. Letztlich, bis wir zur höchsten Erkenntnis hinkommen, werden Zweifel immer wieder da sein. Jetzt, wie können wir Gott tatsächlich erkennen, über alle Zweifel hinauswachsen? „Indem du den Geist fest auf Mich richtest“, ist das eine. Das zweite, „Yoga übst“, und als drittes, „bei Gott Zuflucht suchst“. Den Geist auf Gott richtest. Also, immer wieder beginnen, an Gott zu denken. Swami Sivananda hat so schön gesagt: „Beginne den Tag mit Gott, schließe den Tag mit Gott und fülle den Tag mit Gott, dies ist der Weg zu Gott.“ Jeden Morgen, beginne den Tag mit Gebet. Noch bevor du aufstehst, sprich innerlich ein Gebet, und abends, wenn du einschläfst, sprich auch nochmal ein Gebet. Dann am Tag mache immer wieder Momente, wo du an Gott denken kannst. Sei es, indem du ein Mantra wiederholst, sei es, indem du ein Gebet sprichst, sei es, indem du innerlich dankbar bist. Das ist also der erste Schritt, den Geist auf Gott zu richten. Indem wir uns an Gott richten, indem wir an Gott denken, entsteht eine Verbindung. Und diese Verbindung öffnet immer wieder das Herz. Das zweite ist, regelmäßig Yoga üben. Es gilt, immer wieder zu praktizieren. Übung macht den Meister, Übung macht die Meisterin. Yoga ist ja sehr weit zu verstehen. Yoga heißt hier, regelmäßige spirituelle Praxis. Überlege jetzt, meditierst du ausreichend, meditierst du wirklich jeden Tag? Übst du deine Yogaübungen täglich? Übst du Pranayama, die Asanas oder was auch immer deine Praxis ist. Und fasse nochmals den Entschluss, wirklich regelmäßig zu üben. Nicht nur ab und zu mal, sondern wirklich regelmäßig. Der dritte Teil, den er nennt, bei Gott Zuflucht suchst. Bei Gott Zuflucht suchst, heißt, das Leben hat immer wieder alle möglichen Herausforderungen. Du stehst immer wieder vor neuen Ängsten. Es gibt immer wieder Probleme, die schwierig sind. Du kannst jetzt auch überlegen: „Gibt es ein Problem? Gibt es eine Schwierigkeit? Habe ich vor irgendetwas Angst?“ Vermutlich wirst du an etwas denken. Und dann richte deinen Geist auf Gott. Wenn du deinen Geist auf Gott richtest und bei Gott Zuflucht suchst, dann kannst du entspannen. Wenn du das nicht tust, dann wird ein Teil deines Geistes vielleicht praktizieren, aber ein Teil deines Geistes immer wieder sich Sorgen machen. Wenn du dagegen bei Gott Zuflucht suchst, dann wirst du keine größeren Sorgen haben, die deinen Geist von der Meditation abhalten. Also, nimm dir neu vor, immer wieder an Gott zu denken. Nimm dir vor, regelmäßig in deiner spirituellen Praxis zu sein. Und mache dir bewusst, deine höchste Zuflucht kann immer Gott bleiben.
Das war es für heute. Ich danke dir, dass du zuhörst und wünsche dir weiter alles Gute! Übrigens, es gibt auch Vorträge als Video. Es gibt längere Videos, es gibt auch längere Vorträge als MP3-Dateien, als Podcast. All das kannst du finden auf www.podcast.Yoga-Vidya.de oder einfach Yoga-Vidya.de. Da musst du zwar etwas suchen, denn auf unseren Internetseiten findest du fast alles, was es zum Thema „Yoga“ gibt, aber auf der Startseite ist eben auch alles sehr gut verlinkt.
Alles Gute, bis zum nächsten Mal!
Hari Om Tat Sat


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Erlange die höchste Erkenntnis

„Erlange die höchste Erkenntnis – BhG VII.2“

„Ich werde dir diese Erkenntnis vollständig erläutern, die gepaart ist mit direkter Verwirklichung, und nach deren Erkennen hier nichts mehr zu erkennen verbleibt.“
Sei dir bewusst, als spiritueller Aspirant hast du hohe Ziele. Du strebst nicht nach irgendetwas, das, wenn du es erreicht hast, wieder Platz macht für etwas Neues, was zu erreichen ist. Wenn du die höchste spirituelle Erkenntnis erfahren hast, hast du das Ziel des Lebens erreicht. Du hast Erfüllung gefunden, alles Sehnen und Streben hat letztlich ein Ende darin. Du kannst auch sagen, was auch immer du sonst willst und erstrebst, ist nichts anderes als ein Ausdruck des Strebens nach der höchsten Erkenntnis. Egal, ob du fasziniert bist, wie irgendetwas funktioniert. Letztlich geht es darum, mehr Erkenntnis zu haben. Egal, ob du danach strebst, mehr Geld zu verdienen. Letztlich weißt du, diese Beschränktheit, die du hast, die ist nicht ok, du willst größer sein. Egal, ob es dir darum geht, dass deine Beziehung sich vertieft oder du mit mehr Menschen zurechtkommst oder was auch immer es ist. Letztlich ist das alles Ausdruck der tiefen Sehnsucht des Menschen nach Verbindung, nach Einheit, nach höchster Erkenntnis. Und nach dieser höchsten Erkenntnis zu streben, ist der tiefste Sinn im Leben. Yogis sagen, deine wahre Natur ist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Und solange du diese nicht erreicht hast, wirst du niemals zufrieden sein. Daher, strebe nach diesem Höchsten. Du kannst auch nach anderem streben, aber egal, nach was du strebst, es wird dich nicht zufriedenstellen dauerhaft. Schon nach dem Höchsten zu streben, erfüllt dich mit Glück. Selbst wenn du dieses hohe Ziel nur hast, ohne es zu erreichen, macht dein Leben einen tieferen Sinn und du kannst ein gutes Leben führen, du bist zufrieden mit dem. Wenn du nach dem Höchsten strebst, wirst du wissen, deine Zeit war sinnvoll verbracht. Daher sei dir wieder bewusst, es geht auf dem spirituellen Weg darum, die tiefsten Sehnsüchte wirklich zu leben und zu erfüllen.
Hari Om Tat Sat
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Sei vertrauensvoll – BhG VI.47

Krishna spricht zu Arjuna:
„Von all den Yogis erachte ich den Vertrauensvollen, der in seinem Innersten in Mir aufgeht, und der Mich verehrt, als den größten Bhakta.“
Wann immer Krishna hohe Ideale aufstellt und sieht, dass Arjuna denkt, er kann sie nicht erreichen, dann spricht er wieder von Bhakti. Und so sagt er: „Sei vertrauensvoll. Geh im Inneren in Gott auf. Verehre Gott. So kommst du zu großer Bhakti, zu großer Hingabe und so erfährst du das Höchste.“ Es ist gut, an dir selbst zu arbeiten, es ist gut, die höchste Erkenntnis zu erstreben, es ist gut, das Selbst in allen Wesen zu sehen. Wenn du aber erfährst, dass das jetzt nicht so einfach ist, dann nimm Zuflucht zu Gott. Swami Venkateshananda, ein Schüler von Swami Sivananda, sagte einmal: „Die Yogis geben uns deshalb so viele Praktiken auf, damit wir erkennen, dass wir es allein nicht packen. Dann, wenn wir so verzweifelt sind, dass wir nichts mehr selbst packen können, dann üben wir Hingabe, bringen alles Gott dar und dann, in einem Moment, erfahren wir göttliche Liebe, Güte, letztlich die Gott- und Selbstverwirklichung.“
Dies ist der 47. Vers des 6. Kapitels. Ein interessanter Schluss für ein Kapitel, in dem es darum ging, erstens, „halte deinen Geist unter Kontrolle“, zweitens, „erfahre dein Selbst in dir selbst“, drittens, „erfahre das höchste Selbst in allen Wesen“, viertens, „meditiere regelmäßig und bringe deinen Geist zur Ruhe“, und schließlich, „und wenn es dir nicht in einem Leben gelingt, dann mache es in mehreren Leben“. Schließlich sagt er dann nämlich: „Bringe alles Gott dar. Lasse alles los. Habe großes Vertrauen. Du wirst das Höchste erreichen.“
So endet in den Upanishaden der glorreichen Bhagavad Gita, der Wissenschaft vom Ewigen, der Schrift über Yoga, des Dialogs zwischen Krishna und Arjuna das sechste Kapitel mit dem Namen: Der Yoga der Meditation
Mehr Informationen zum Yoga auf unseren Internetseiten unter www.yoga-vidya.de. Ich lese zum Abschluss noch die letzten Verse der Bhagavad Gita auf Sanskrit.

Hari Om Tat Sat


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Sei ein Yogi – BhG VI.46

Krishna, der Lehrer, sagt zu Arjuna, dem Schüler:
„Es heißt, der Yogi steht über den Asketen und auch über den Menschen des Wissens, deren Wissen aus dem Studium der Schriften stammt. Er steht auch über den Menschen der Handlung. Deshalb, sei ein Yogi, Oh Arjuna.“
Krishna sagt, das Wichtigste, was du im Leben werden kannst, das Wertvollste, was du im Leben machen kannst, ist, ein Yogi zu werden. Ein Yogi, jemand, der nach dem Höchsten strebt. Einer, der die Einheit erfahren will. Das ist das höchste Ideal, das du haben kannst. Einfach ein Asket zu sein, das reicht nicht aus. Nur einfach Askese zu üben, Praktiken zu üben, ohne wirklich zu wissen, warum und wozu, das ist nicht hilfreich. Es ist gut, spirituelle Disziplin zu üben, aber mit Liebe und im Bewusstsein, dass letztlich Gott diese Praktiken durch dich macht und dass es Gott ist, der dich zum Höchsten führen will. Yogi zu werden ist auch wichtiger, als ein Mensch von Weisheit zu werden oder von Wissen, Universitätsprofessor, Naturwissenschaftler usw. Manche denken: „Ja, anstatt soviel Yoga zu praktizieren, vielleicht sollte ich noch ein Studium machen, vielleicht sollte ich noch ein Zweitstudium machen, vielleicht sollte ich noch dieses lernen und jenes lernen.“ Gut, manchmal ist es gut, noch etwas zu lernen, es ist sogar immer gut, etwas zu lernen. Und wenn du Schwierigkeiten hast, einen Job zu finden mit deiner bisherigen Qualifikation, dann ist es gut, eine andere Qualifikation dir zuzulegen. Aber Wissen an sich ist nichts Wertvolles als solches. Mindestens nichts, was so wertvoll ist wie Entwicklung im Yoga. Sei dir bewusst, Yogaübender zu sein, ist wichtiger als Universitätsprofessor. Und Leiter einer Yogaschule ist wirkungsvoller als Erfinder von neuen technischen Errungenschaften. Ja, es gibt auch Yogawissenschaftler und die tun sehr viel Gutes, indem sie die Wirkung von Yoga und Meditation erforschen. Das ist wiederum etwas sehr Wichtiges. Aber als Yogalehrer oder als Leiter einer Yogaschule tust du mehr Wertvolles für diese Welt als jemand, der die nächste Form von Computern erfindet oder die nächste Form von Computerprozessor. Ja, ich weiß, du hörst vermutlich diese Hörsendung auf einem Gerät, was große technische Errungenschaften beinhaltet. Nichtsdestotrotz, Yoga zu üben und zu lehren ist etwas ganz besonders Wertvolles. Vielleicht ist es nicht gut, so zu urteilen und zu sagen, das ist besser oder weniger gut, auch wenn Krishna das jetzt macht. Es ist oft nicht hilfreich, zu argumentieren, was ist besser. Das Einfachste wäre, sei dir bewusst, es ist etwas Wertvolles, dass du Yoga übst. Sei dir bewusst, es ist etwas Wertvolles, dass du Yoga unterrichtest, wenn du Yoga unterrichtest. Es ist etwas Wertvolles, anderen Gutes zu tun.
Hari Om Tat Sat


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Strebe mit Eifer – BhG VI.45

Krishna sagt:
„Der Yogi, der mit Eifer strebt und im Laufe vieler Geburten von allen Fehlern befreit und vollkommen geworden ist, erreicht das höchste Ziel.“
Strebe also mit Eifer. Also, strebe mit Enthusiasmus, strebe mit ganzem Herzen, tue deine Praktiken mit Liebe, tue sie nicht einfach nur mechanisch, bringe immer wieder Liebe hinein, strebe. Sei dir bewusst, bevor du dich hinsetzt zur Meditation: „Ich will meditieren, um das Höchste zu erfahren.“ Wenn du auf deine Matte gehst, um Yoga zu praktizieren, sage dir: „Ich praktiziere Yoga, um zu Gott zu kommen.“ Morgens, wenn du aufwachst, nimm dir vor: „Alles, was ich heute tue, will ich so tun, dass es hilfreich ist, Gott zu erfahren.“ Wenn du dich abends hinlegst zum Schlafen, sage dir: „Was auch immer ich getan habe, ich bringe es dir dar, Oh Gott. Und alles, was ich morgen tue und die nächste Zeit vorhabe, ich will es dir darbringen. Bitte hilf mir, dass ich dich erfahre.“ Wenn du das weißt, weißt du auch, du kannst es dir vornehmen und es wird mal mehr oder weniger gelingen. Und im Lauf vieler Geburten wirst du es erreichen. Man soll sowohl geduldig als auch ungeduldig sein. Es ist gut, ungeduldig zu sein. Es ist gut, zu wollen, dass du in diesem Leben noch die Verwirklichung erreichst. Es ist aber auch wichtig, geduldig zu sein, denn aus eigener Anstrengung und mit Willenskraft erreichst du die Selbstverwirklichung nicht. Letztlich ist die Selbstverwirklichung oder die Gottverwirklichung ein Zusammenspiel von göttlicher Gnade und eigener Anstrengung. Strenge dich an und dann lasse los und vertraue darauf, dass Gott dir dann die Befreiung schenkt, wenn es der richtige Moment ist.

Hari Om Tat Sat


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Festival Yoga im Herzen

Ich möchte euch ein bisschen was erzählen über das, was ich am letzten Wochenende gemacht habe oder wo ich gewesen war, auch als Symbol dafür letztlich, dass sich einiges verändern kann. Ich war ja in Neustadt, Sachsen, auf einem Festival, „Yoga im Herzen“. Und diejenigen, die in Ostdeutschland leben, haben das alles mitgemacht, was dort war. Vor dreißig Jahren dufte man in Ostdeutschland nicht Yoga üben. Der Swami Vishnu war schon vor fünfunddreißig Jahren mal drüben gewesen und auch vor siebenunddreißig Jahren ist er ja von Westberlin nach Ostberlin über die Mauer geflogen und es zirkulierten zu der Zeit Kopien des großen illustrierten Yogabuchs, aber nicht normale Kopien, sondern die wurden per Hand kopiert und zum Teil per Schreibmaschine. Es gab ein paar nach der Wende, die haben uns dann gezeigt, wie das per Hand gemacht wurde. Und die Bilder wurden nachgezeichnet dort, um Yoga üben zu können. Und seit zwanzig Jahren wird dort Yoga unterrichtet und irgendwo so vor zwölf, dreizehn Jahren war ich dort schon mal eingeladen. Das war eine Frau, Ilona Strohschein, heißt sie, von einem Institut Emax. Sie war zum einen Ingenieurin und sie hat nach der Wende zum einen ein Ingenieurbüro aufgemacht, wie man Energie sparen kann, und zum anderen hat sie Yoga unterrichtet. Und da hat sie irgendwo gedacht, ihre beiden Tätigkeitsbereiche will sie irgendwo energiemaximal nutzen und das ist dann zum einen auf dem Gebiet der Heizungstechnik und auf der anderen Ebene auf dem Gebiet der persönlichen Entwicklung. Ich hatte sie mal auf einem anderen Yogalehrertreffen kennengelernt, dann hat sie mich eingeladen und wir haben sie dann regelmäßig zu unseren Kongressen eingeladen. Aber ich kann mich noch erinnern, vor zwölf oder dreizehn Jahren, als ich da war, hat sie mir noch vorher gesagt, ich sollte aufpassen, keine Mantras, und ich sollte auch nicht über Gott sprechen, das könnte man in Sachsen nicht. Denn sie wusste, worüber ich sonst spreche. Gut, ich habe mich etwas beherrscht, aber letztlich habe ich doch einen Mangel an Selbstbeherrschung dort, hatte ich schon damals festgestellt. Also, wenn man Mantras gut erklärt hat und gesungen hat, waren die Menschen damals durchaus offen und wenn man über Gott eher von einer höheren Kraft gesprochen hatte, es war ja für die Menschen auch erfahrbar. Wer Yoga übt und regelmäßig übt, der spürt, da ist irgendwo was mehr als nur, was rein materiell fassbar ist. Und dann, als ich am Wochenende da war zu diesem Kongress oder diesem Festival „Yoga im Herzen“, war dann Freitagnachmittag der Beginn des Festivals auf dem Marktplatz von Neustadt. Und dort hatte die Ilona einen indischen Priester aus Berlin eingeladen mit noch ein paar weiteren Indern und die haben dann auf dem Marktplatz von Neustadt eine Puja zelebriert. Und hinduistischer kann es nicht werden und der Bürgermeister stand da auch dabei und war sich noch nicht ganz sicher, was er davon halten sollte, aber nach einer Weile hat er sich irgendwo von der schönen Energie dort mitreißen lassen. Aber einen roten Punkt hat er sich nicht auf die Stirn machen lassen, da hat er so freundlich gedankt. Aber danach ist er noch weiter gekommen und da gab es noch einen Fackelgang oder Prozession durch Neustadt und dann hat er noch so zum Schluss gesagt, als Bürgermeister hätte man viele Verpflichtungen, manche angenehmer, manche unangenehmer, das wäre jetzt eine der angenehmsten Aufgaben gewesen in seiner bisherigen Amtszeit. Und dann auf dem Festival selbst wurde – ich war bei einigen Workshops dabei und in jedem wurden irgendwo Mantras gesungen. Da hieß es zwar manchmal, nicht gesungen, sondern getönt, das scheint so eine moderne Weise zu sein, man singt nicht „Om Namah Shivaya“, man tönt „Om Namah Shivaya“. Also, vielleicht müssen wir das auch mal anpassen. Also, wir tönen jetzt das „Jaya Ganesha“ und gleich tönen wir das „Om Tryambakam“, vielleicht tönen wir noch das allumfassende Gebet. Das scheint irgendwo sich mehr und mehr durchzusetzen. Ich habe das schon mal vor einigen Jahren auf einem anderen Kongress gehört, aber ich glaube, insgesamt hieß es immer tönen. Aber jedenfalls, Mantras wurden immer intoniert und das fand ich dann auch interessant und dann irgendwie gab es dann auch so eine kleine Ecke, Musiklounge hieß die, wo man dann singen konnte und irgendwo, Musiker waren auch da. Und dann, immer dann, wenn die angefangen haben, Mantras zu singen, dann wurde es dort immer lauter und lauter, weil immer mehr Menschen dort hin geströmt sind. Und da ist mir irgendwo klargeworden, Mantras sind Mainstream geworden, Yoga sowieso, und man hat nicht mehr mit den Widerständen zu tun, die man früher hatte. Man hat nicht mehr mit den Widerständen zu tun, noch nicht mal im Osten und im Westen auch nicht. Dann habe ich heute ein Ayurveda Video gesehen, irgend so eine Firma – eine Kleinfirma, bestehend aus zwei Menschen – die haben ja für uns professionelle Videos gedreht für das Haus und die haben dann das Ayurveda Video hinterlegt. Und sie hatten die Auswahl zwischen Mantras und anderer Musik. Ausgerechnet das Maha Mantra haben die dort hinten dran gelegt, „Hari Krishna“. Wo ich normalerweise immer darauf achte, so nach außen, jeden Mantra ist ok, aber nicht das „Hari Krishna“, dass wir nicht in eigenartige Konnotationen kommen. Aber so irgendwie, die externe Firma hat unter allen Mantras und allen Melodien und aller Musik irgendwo gemeint, das sei irgendwo schön. Und natürlich schön war auch, viele verschiedene spirituelle Traditionen waren dort zusammen, wie wir es ja hier auch auf unseren Kongressen dann kennen, das war dann ähnliche Atmosphäre. Nur, dass es halt in einer Stadthalle war. Praktisch die ganze Stadthalle mit Nebenhallen war praktisch in Yogihand gewesen und wurde mal vorrübergehend umfunktioniert zu einer Art Yoga Ashram. Also, in der Welt ist einiges möglich und natürlich gibt es nicht nur das in der Welt, es gibt noch vieles andere in der Welt, aber jeder einzelne kann etwas dazu beitragen. Und so ähnlich wie diese eine Frau in dieser einen Stadt mit Enthusiasmus angefangen hatte, direkt nach der Wende. Ich glaube, ein Monat danach oder so ähnlich, ist sie nach München, um eine Yogalehrerausbildung zu machen. Nicht eine Sivananda-Ausbildung, sondern eine andere, und dann kurz danach fing sie an, zu unterrichten und dann ist einiges daraus entstanden. Inzwischen hat sie auch eine ganze Menge ausgebildet und ganz Ostsachsen, irgendwo um die Gegend, mit Yoga versorgt in verschiedenen Kontexten und verschiedenen Weisen unter verschiedensten Namen. Also, man kann vieles bewirken und dazu kann jeder im Kleinen und im Großen beitragen.

Hari Om Tat Sat


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Der Weg zu Gott

Swami Sivananda sagte gerne: „Beginne den Tag mit Gott, fülle den Tag mit Gott, schließe den Tag mit Gott, das ist der Weg zu Gott.“ Wenn wir im Yoga von Gott sprechen, dann wisst ihr, da ist keine konkrete Gottesvorstellung gemeint, sondern da kann jeder seine eigene Vorstellung haben. Im Yoga sagen wir, Gott ist in Wahrheit unvorstellbar, weshalb man gerne ja auch z.B. im Alten Testament sagt, du sollst dir kein Bild von Gott machen. Wenn wir uns öfters Bilder machen von Gott und sagen, Gottvater oder Gottmutter oder Gott, mein Freund, oder Gott, mein Geliebter, oder meine Geliebte oder konkrete Form oder ihn besonders verehren in einer bestimmten Inkarnation, dann wissen wir das immer, dass das nicht Gott beschränkt, sondern es ist nur ein Bezug zu Gott. So ähnlich, wenn ihr einen Menschen die Hand gebt, dann heißt das nicht, dass ihr jetzt die Hand als den tollsten Teil des Menschen anseht, sondern man gibt die Hand, um irgendwo eine Verbindung zu zeigen. Wir wollen miteinander in Kommunikation treten, wir wollen uns verbinden. Und genauso, wenn wir einen konkreten Bezug zu Gott aufbauen, dann ist damit gemeint, wir wollen irgendwo beginnen, Gott zu erfahren und von dort geht es sowieso ins Unendliche, ins Unermessliche, ins reine Bewusstsein, in das, was mit individuellem Bewusstsein nicht erfahrbar ist, aber was sehr wohl im Überbewusstsein erfahrbar ist. Wenn wir jetzt sagen, wir beginnen den Tag mit Gott, dann können wir das machen z.B. mit einem kurzen Gebet, z.B. mit Dankbarkeit, z.B. indem wir sagen: „Was auch immer wir heute tun wollen oder was auch immer ich heute tue, das will ich dir darbringen. Was auch immer ich mache, sei dir gewidmet.“ Wir können auch ein konkreteres Gebet haben: „Bitte, lass mich dich heute erfahren, lass mich dich heute sehen, lass mich dich heute erspüren.“ Oder angenommen, ihr wollt erst noch experimentieren, ihr könnt sagen: „Lieber Gott, wenn es dich gibt, dann wäre es schön, wenn ich dich heute mal erfahren könnte.“ So können wir zu Gott sprechen. Oder: „Angenommen, es gäbe dich, dann würde ich dir gerne das Folgende anvertrauen.“ Und so können wir mal so sprechen. Und nach ein paar Tagen wird man – sage ich euch jetzt so – vermutlich eine Antwort bekommen. Wenn wir sagen, schließe den Tag mit Gott. Eine Möglichkeit ist z.B., bevor man abends schlafen geht, man lässt nochmal kurz den Tag Revue passieren und dann sagt man: „Was auch immer ich heute gemacht habe, ich bringe es dir dar. Was auch immer mir heute passiert ist, auch wenn es manchmal eigenartig war, dann gehe ich davon aus, es war eine Lektion von dir.“ Und wenn es besonders schön war, dann danke ich dafür. Und wenn ich was Besonderes gelernt habe, dann bin ich dankbar für diese Lernlektion. Wenn ich was überhaupt nicht verstanden habe, dann kann ich es Gott darbringen und kann sagen: „Gott, was du heute mit mir angestellt hast, das verstehe ich überhaupt nicht. Eigentlich hättest du es anders machen sollen.“ So kann man zu Gott sprechen. Man kann auch mit Gott ein bisschen schimpfen. Dann weiß man im Hinterkopf: „Ja, irgendwo, Gott wird sich schon irgendwas dabei gedacht haben.“ Auch wenn wir das jetzt erst mal nicht wissen und auch wenn wir eigentlich wissen, Gott denkt nicht wirklich in Worten wie wir, aber wir können es uns ja so vorstellen. Und dann können wir alles in Gottes Hände darbringen, egal, was wir nicht verstanden haben, auch was wir vielleicht nicht erledigt haben, und egal, was wir vielleicht im Nachhinein sagen, „hätte ich doch besser anders angestellt“, wir bringen es alles dar und danach können wir entweder ein Mantra noch wiederholen oder eine Tiefenentspannung machen oder irgendwie sonst friedvoll schlafen gehen. So haben wir den Tag mit Gott begonnen, dann haben wir den Tag mit Gott geschlossen, jetzt müssen wir ihn nur noch mit Gott füllen. Darüber erzähle ich ein anderes Mal. Und ihr wisst es ja eigentlich auch.

Hari Om Tat Sat


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Erneute Geburt – BhG VI.43

Krishna spricht über die Konsequenzen, wenn jemand, der Yoga geübt hat, nicht in einem Leben die Verwirklichung voll erreicht.
Er sagt:
„Hier, in der neuen Geburt, kommt er mit dem Wissen in Berührung, das er sich in einem früheren Leben angeeignet hatte, und strebt mehr als zuvor nach Vollkommenheit, Oh Arjuna. Eben wegen dieser früheren Praxis wird er sogar unwillkürlich weitergetragen. Auch der, der nur Yoga zu kennen wünscht, geht über das Wort Brahman hinaus.“
Vielleicht hast du es auch schon erlebt, als du das Wort „Yoga“ gehört hattest, du irgendwo dort angetan warst. Allein dadurch, dass du von Yoga gehört hast, wolltest du es erfahren. Swami Vishnudevananda, der Meister, bei dem ich gelernt habe, hat gesagt: „Wer in diesem Kali Yuga, in diesem eisernen, materialistischen Zeitalter, wirklich ernsthaft strebt, der hat in einem früheren Leben schon mal ernsthaft gestrebt. Und so viele Menschen erleben es, wenn sie z.B. in einen Yoga Vidya Ashram gehen, dass sie sich sehr schnell sehr vertraut und Zuhause fühlen. Manchmal gibt es zuerst Widerstände, denn es ist ja erst mal anders, als das, was man in diesem Leben erkannt hat. Aber dann, wenn die ersten Widerstände überwunden sind, fühlt man sich plötzlich angenehm vertraut. Vielleicht fühlt man sich angenehm vertraut, weil man in einem Ashram näher zu sich selbst kommt, vielleicht auch deshalb, weil man näher zu Gott kommt, und nichts liegt einem näher als das eigene Selbst und Gott. Aber darüber hinaus kann man sich auch vertraut fühlen, weil man sich an etwas erinnert, was man in einem früheren Leben praktiziert hat. Deshalb kommen einen auch andere Menschen manchmal vertraut vor. Aber hier spricht ja Krishna besonders davon, von Yoga. Menschen, die in einem früheren Leben Yoga geübt haben, werden in diesem Leben ganz unwillkürlich angezogen davon und relativ schnell machen sie Fortschritte. Das ist auch etwas, was ich immer wieder beobachte, Aspiranten beginnen mit Yoga, nach anfänglichen Schwierigkeiten und Reinigungserfahrungen machen sie sehr zügig Fortschritte und erfahren auch höhere Bewusstseinszustände zügig oder mindestens die ersten Schritte dahin. Und dann wird es plötzlich schwieriger. Es scheint so, als ob es nicht mehr vorangeht. Krisha würde sagen, dann ist der Yogi an den Punkt herangekommen, an dem er im früheren Leben war. Ab da wird es jetzt schwierig. Das wieder zu erreichen, was du in einem früheren Leben erreicht hast, das geht zügig. Nur, weiterzukommen, dazu musst du dich bemühen. Das dauert eine Weile, das geht vor und zurück und es gibt verschiedene Hochs und Tiefs. Bemühe dich, praktiziere, entwickle dich!


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Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 42. Vers
„Oder er wird sogar in einer Familie weiser Yogis geboren. Wahrlich, eine solche Geburt ist in dieser Welt schwer zu erreichen.“
Krishna spricht zu Arjuna über die Konsequenz, wenn du in diesem Leben Yoga übst und nicht die Verwirklichung erreicht hast. Er sagt, es kann dir passieren, dass du in dieser Welt in eine Familie weiser Yogis geboren wirst. Ich habe das schon öfters erlebt, dass Kinder von spirituellen Menschen auch sehr spirituell werden, sogar schon sehr früh. Oft ist es dann so, dass in der Teenagerzeit oder um zehn herum die Kinder sich dagegen wehren und irgendwie rebellieren, sie wollen sich von den Eltern absetzen, aber die meisten kommen im Laufe ihrer zwanziger oder dreißiger Jahre wieder zurück zum Yoga. Der Same ist schon früher gesät worden in einem früheren Leben, deshalb wurden diese Seelen angezogen zu den Yogaübenden. Und dann können sie auf ihrem Weg voranschreiten. Wenn du also in diesem Leben übst, dann übst du nicht nur für dieses Leben, du übst auch für das Leben danach und das nächste Leben. Sei dir bewusst, das, was du an spirituellen Praktiken machst, ist wirklich sehr wertvoll und es kann dir nicht mehr genommen werden, noch nicht mal mit dem Tod. Aller Reichtum dieser Welt und jedes Haus, das du baust und jedes Geschäft, das du aufbaust, sogar jede Yogaschule, die du aufbaust, all das kann irgendwann verschwinden. Was nicht verschwindet, ist die spirituelle Entwicklung, was nicht verschwindet, ist das Prana, die Lebensenergie, die du aufspeicherst, was nicht verschwindet, sind deine spirituellen Samskaras, deine spirituellen Eindrücke. Das ist das wirklich Wichtige, alles andere vergeht.
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Wiedergeburt – BhG VI.41

„Nachdem er die Welt der Rechtschaffenen erlangt und sich dort eine Ewigkeit lang aufgehalten hat, wird der, der vom Yoga abgekommen ist, in einem reinen und wohlhabenden Haus wiedergeboren werden.“
Also, wenn du in diesem Leben nicht die Verwirklichung erreichst, vielleicht sogar gegen Ende des Lebens vom Weg abkommst, heißt das nicht, dass du alles verlierst, sondern wenn du eine längere Zeit Yoga geübt hast, behältst du die spirituellen Verdienste dort, du behältst diese spirituelle Schwingung. Es wird dir leicht fallen, am Ende des Lebens, an Gott zu denken. So wirst du auch nach dem physischen Tod in die höheren Welten kommen. Und dann kommst du zurück in einem reinen und wohlhabenden Haus. Wenn ich das so lese, kriege ich leichtes Bauchgrimmen, denn natürlich soll das jetzt nicht heißen, dass du dann ins Haus von Milliardären kommst. Darum geht es nicht. „Rein“ kann heißen, dass du in einem Haus bist mit spirituellem Reichtum, also Menschen, die selbst spirituell praktizieren, Menschen, die voller Liebe sind, Menschen, die voller Segen sind, wie Glücksgefühl und Akzeptanz. Wenn du eine ganze Weile in diesem Leben anderen Gutes getan hast, wenn du in einem Leben viele spirituelle Praktiken gemacht hast, dann wird es dir im nächsten Leben leichter fallen, damit zu beginnen. Du wirst das bekommen, was du brauchst, um schneller auf dem Weg voranzukommen.

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Antwort auf Zweifel – BhG VI.40

Bhagavad Gita, 6. Kapitel, 40. Vers
Krishna spricht: „Oh Arjuna, weder in dieser Welt noch in der nächsten wird er untergehen. Wahrlich, niemand, der Gutes tut, Oh Mein Sohn, wird je Schaden erleiden.“
Krishna antwortet hier auf den Zweifel von Arjuna. Arjuna hatte ja gefragt: „Angenommen, ich schaffe es nicht in diesem Leben, die höchste Verwirklichung zu erreichen, habe ich dann nicht was verpasst? Ich habe aufs Leben verzichtet und habe auf Selbstverwirklichung verzichtet.“ Krishna entgegnet dort: „Durch die Praxis von Yoga wirst du nichts Schädliches erreichen. Du wirst nicht dadurch zum Leiden kommen. Im Gegenteil, weder in dieser noch in der nächsten Welt wirst du Nachteile haben, im Gegenteil, du wirst in dieser und in der nächsten Welt Vorteile haben.“ Wenn du Yoga geschickt gehst, wirst du auch auf einer äußeren Ebene mehr Freude haben. Wenn du es lernst, nicht gleich an die Decke zu springen, wenn dich jemand tadelt, sondern wenn du erkennst, dass hinter jedem Menschen das Göttliche steckt, dass es jeder irgendwo gut meint, hast du auch im Zwischenmenschlichen mehr Erfüllung und mehr Freude. Du hast Freiheit, nicht nur im Sinne von spiritueller Freiheit des Höchsten, du hast auch Freiheit, mit anderen besser umzugehen. Der Umgang mit anderen Menschen wird besser, zufriedenstellender, liebevoller. Du wirst auch mehr Ausstrahlung haben. Dadurch, dass du Dinge tust um ihrer selbst willen, bist du voller Enthusiasmus. Du wirst nicht entmutigt, wenn etwas schiefgeht, sondern du hast viel Freude bei dem, was du tust. Wenn du Yoga übst, wirst du nicht nur Verdienst erwerben, die dich irgendwann mal zur Selbstverwirklichung führen, sondern du wirst im Alltag mehr Freude und Zufriedenheit erfahren, mindestens langfristig. Kleinere Trockenperioden gibt es und natürlich, manchmal musst du auf kurzfristigen Gewinn verzichten, wenn du damit anderen schaden würdest. Aber langfristig, langfristig wirst du Erfolg haben auch im Weltlichen und langfristig wirst du spirituell wachsen.

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Tipps für den Umgang mit Lebensaufgaben

Yoga Sutra, III. Kapitel, 23. Vers:
„Karma ist jetzt wirksam oder schlummernd. Durch Samyama darauf erhält man Wissen über Tod und Schicksal.“
Om Namah Shivaya, herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Patanjali gibt in diesem Vers einige wichtige Tipps zum Umgang mit unseren Lebensaufgaben. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, diesen Vers zu interpretieren. Ich will ihn sehr praktisch interpretieren. Karma, jetzt verstanden als Aufgabe. Angenommen, dir widerfährt etwas nicht ganz so Gutes, dann gilt es, dieses Schicksal, das du gerade hast, zu interpretieren oder zu verstehen, zu erfühlen, zu erspüren, zu ergründen, letztlich intuitiv zu erfassen. Wie kannst du das machen? Eben durch Samyama. Natürlich, Vorstufe für Samyama ist analysieren und zwar vorurteilsfrei analysieren. Viele Menschen, wenn ihnen was passiert, fragen gleich: „Oh, warum passiert mir das? Warum geht das so? Warum sind die Menschen so böse? Warum ist das Schicksal so böse? Ich bin doch so gut usw.“ Also, dort wird gleich eine Interpretation vorgeschoben, „was mir passiert, ist nicht richtig“, und als zweites, „entweder ich oder jemand anders oder Gott oder das Schicksal hat etwas falsch gemacht“. Samyama heißt, stattdessen genauer einfach zu ergründen: „Was passiert tatsächlich?“ Im ersten Schritt kannst du überlegen: „Ja, was passiert mir überhaupt?“ Im zweiten Schritt kannst du überlegen: „Und was lerne ich daraus?“ Im dritten Schritt kannst du überlegen: „Was ist meine Aufgabe dort?“ Und dann im vierten Schritt, nachdem du dieses analysiert hast, erspürst du es. Und während du es erspürst, kann dann plötzlich eine intuitive Erfahrung kommen, eben aus Samyama heraus kommt Prajna, direktes Wissen und auch Jaya, die Meisterschaft daraus. Plötzlich weißt du: „Ja, das ist meine Aufgabe.“ Und plötzlich weißt du: „Aha, das, was bisher gewesen ist, das ist jetzt vorbei.“ Deshalb, Wissen über den Tod. Und dann weißt du: „Aha, das muss ich vielleicht machen.“
Beim nächsten Mal werde ich dir vielleicht ein Beispiel dort geben. Ich wünsche dir jetzt vorurteilsfreies Angehen deiner Lebensaufgabe, vorurteilsfreies Annehmen von dem, was dir geschieht. Immer unter der Prämisse, was auch immer dir geschieht, hilft dir erstens, wertvolle Erfahrungen zu machen, zweitens, neue Kräfte und neue Fähigkeiten zu entwickeln und drittens, es hilft dir auf dem Weg zur Befreiung und spirituellen Entwicklung.

Hari Om Tat Sat


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